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Wir schreiben das Jahr 2524 und die Menschheit hat den Weltraum weitestgehend besiedeln können. Auf einem Außenposten kommt es jedoch zu einem verehrenden Erstkontakt mit einer fremden Spezies und ein ausgedienter General muss für diesen Einsatz noch einmal zu den Waffen greifen…

Fazit

Die Tage als ein Bruce Willis noch für hochwertige Qualität stand, sind lange vorbei und mittlerweile sollte dieser traurige Fakt auch beim letzten Filmfan angekommen sein. Bei Willis und Sci-Fi denkt man mit Wohlbehagen an das grandiose „fünfte Element“ zurück, doch von dessen Eleganz und Esprit ist man hier trotz etlicher Jahre an Fortschritt in der Branche weit entfernt.

„Cosmic Sin“ ist Fließbandware und wirkt entsprechend lustlos heruntergekurbelt. Die Optik ist so lala und erzeugt nur in wenigen Momenten ein Hauch von fremden Galaxien. Meist strahlen die Schauplätze etwas sehr Einfaches und Irdisches aus – was eher an bemühte Amateurfilme, denn ernsthafte Hollywood-Kost erinnert. Da helfen auch die glatte Digitaloptik und ein paar nette CGI-Effekte nicht viel.

Ausstattung, Kostüme und Effekte sind nicht einmal zweitklassig, sondern stellenweise weit drunter. Während besonders die Damen in ihren Outfits trotzdem eine halbwegs gute Figur abgeben, trübt das bei anderen Akteuren nicht über genervte Gesichtsausdrücke hinweg. Grillo gab sich gerade noch so bemüht und versucht hin und wieder betroffen in die Kamera zu blicken, doch Willis schien vollkommen resigniert zu haben und sich lediglich auf den Gehaltscheck zu freuen. Seine Präsenz war zwar weit größer als zu Beginn vermutet, dennoch sprang der Funke bei seiner lieblosen Darbietung nicht über.

Die Geschichte war simpel, wie austauschbar und nur selten spannend. Trotz seiner Laufzeit von 1,5 Stunden hätte man einige Dialoge straffen und vielleicht ein wenig mehr Tempo erreichen können. Oftmals verlieren sich die schablonenhaft gezeichneten Charaktere in endlosen Konversationen, bei denen aufgrund schwankender Aufmerksamkeit nicht immer ein tieferer Sinn herauszuhören war. Man versuchte sich weitaus Ernster zu geben, als es der dröge Rahmen überhaupt zulassen konnte und das wirkte meist ziemlich suboptimal.

Die Action war billig gemacht und lediglich gelungen choreografiert. Manche Aktionen wirkten nicht nur sehr unbeholfen, sondern auch sichtlich spontan und schier ohne Script. Die Akteure wuselten in Feuergefechten wild herum und rannten sich bald über den Haufen. Irgendjemand hielt dann verschachtelte Kameraperspektiven für sinnvoll – kaschierte man damit höchst fragwürdig manch Szene, der wohl kein höherer Etat zur Verfügung stand.

Ich möchte jetzt keine Lanze für „Cosmic Sin“ brechen, jedoch betonen, dass ich schon weitaus schlimmere Werke (besonders in Richtung Sci-Fi) gesehen – oder besser gesagt – ertragen habe. Mir war irgendwo klar, dass Willis das dürftige Geschehen nicht allein mit seiner Anwesenheit auf seinen Schultern stemmt und Grillo nach dem überraschenden „Boss Level“ wohl wieder ins Mittelmaß abrutscht. Durch seinen gewissen Trash-Faktor ist dieser Titel für den hartgesottenen Fan halbwegs anschaubar, obgleich meilenweit von einer echten Empfehlung entfernt.

4/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH – DVD