Inhalt

Für Roy beginnt jeder Tag gleich: er wacht neben einer hübschen Frau auf und wird sogleich von fiesen Auftragskillern in die Mangel genommen. Er steckt in einer Art Zeitschleife, da nach seinem Ableben der kommende Morgen wieder absolut identisch verläuft. Bleibt also nur die Peiniger abzuschütteln und nach dem Grund für das ganze Chaos zu suchen…

Fazit

Erst kürzlich habe ich mit „Two Distant Strangers“ oder „Sechzehn Stunden bis zur Ewigkeit“ Filme mit ganz ähnlicher Prämisse besprochen und fühlte mich nun selbst für kurze Zeit in einer Art Schleife. Scheinbar ist die Thematik für die Herrschaften aus Hollywood wieder interessant bzw. lukrativ geworden und man versorgt uns wieder mit dem täglichen Murmeltier.

Zunächst möchte ich „Boss Level“ aber hoch anrechnen, dass er sich trotz ausgelauchtem Grundgerüst überwiegend frisch und leichtgängig anfühlt. Er spielt gekonnt mit der Erwartungshaltung des Betrachters und streut viele amüsante Elemente hinzu. So nimmt sich der Hauptdarsteller trotz zuweilen recht rabiater Gangart selbst nicht vollends ernst und kommentiert seine Ableben mit kostlichen Sprüchen.

Das hohe Tempo, gepaart mit guten Effekten und nettem Retro-Anspielungen sorgt für breites Grinsen und überwiegend hohem Schauwert. Zwar schaltete man nach dem brachialen Start ein paar Gänge zurück, doch bevor die Aufmerksamkeit flöten ging, griff man wieder in die Vollen und servierte makabere Action ohne Ende.

Wie kaum ein Titel zuvor nutzt „Boss Level“ die zu Grunde liegenden Vorteile einer Schleife aus. So verpasst sich der Protagonist beispielsweise selbst ein Kampftraining, damit er in einer entscheidenden Situation nach gefühlt hundert Versuchen mit Leichtigkeit die Oberhand gewinnt. Als wären diese kleinen Erfolge dann nicht genug, gibt es immer wieder Rückschläge, die einen komplett neuen Ansatz für die Folgetage bedeuten. Schön gemacht.

Bis auf das leicht dämliche Finale hat mir „Boss Level“ extrem gut gefallen. Er kam mit unerwartet netten Ideen daher, bot einen Frank Grillo in Bestform und einen Gibson als coolen Bösewicht obendrein. Die Retro-Bestandteile waren genau richtig und nicht allzu aufdringlich, die unterschiedlichen Gegner-Figuren ein netter Gag. Unterm Stricht reicht es zwar nicht für eine neue Referenz, aber ein kleiner Achtungserfolgt ist diesem Titel gewiß.

7,5/10

Fotocopyright: LEONINE