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Pünktlich zu einem Klassentreffen, finden zwei zur Schulzeit beste Freundinnen nach etlichen Jahren endlich wieder zusammen – doch leider nicht so, wie man es vielleicht erwarten möchte. Die Eine platzt beim Abholen der Anderen zufällig in merkwürdige Experimente hinein und bekommt eine Superkraft verpasst. Kurzerhand versuchen sich dann Beide als „Thunder Force-Team“ an der Jagd von ebenso übermächtigen Schurken…

Fazit

Noch vor ein paar Tagen habe ich beim Review zu „Superintelligence“ bemängelt, dass Melissa McCarthy von ihrem Humor bzw. Gestik immer recht gleichförmig daher kommt und irgendwie wenig an Facettenreichtum aufzuweisen hat – und genau dieses Verhalten präsentierte sich nun beim neuen vermeintlichen Highlight auf Netflix erneut.

„Thunder Force“ mag mit einem Rahmen um Superhelden und übermenschlichen Bösewichtern daher kommen, bleibt in seinem Kern jedoch eine flache Komödie mit zuweilen übelsten Gags – die eher zum Fremdschämen, statt zum herzhaften Lachen animierten. Die Story ist von der Basis her eigentlich nicht sonderlich verworren, durch seine Erzählweise und dämlichen Kalauern gerät der Flow aber immer wieder böse ins Stocken.

Stellenweise ist das Werk eigentlich recht unterhaltsam und man kann dem Treiben gut folgen, aber ein paar seltsame – sagen wir Designentscheidungen – stellen sich selbst immer wieder ein Bein. Manche Szenen wirken zu Beginn herrlich lustig, werden dann allerdings so in die Länge gezogen, bis die Ernüchterung wieder triumphiert. Man konnte nicht immer zur passenden Zeit den Absprung finden und minderte zumindest ein paar gut gemeinte Momente enorm.

Das unfreiwillige Heldenduo lieferte insgesamt solide Leistung ab und passten immerhin optisch und von ihrem ungleichen Wesen ziemlich gut zueinander. Man konnte ihnen zwar deren Hintergründe und Motivationen nie wirklich abkaufen, doch in diesem Genre musste man die Dinge einfach mal so hinnehmen und viele schwierig nachvollziehbare Aktionen mit einem lächelnden Kopfschütteln abtun. Richtig gut hat mir hingegen der Gastauftritt von Jason Bateman gefallen. Der Typ war als „Krabbenmann“ insbesondere optisch weit drüber und konnte mit seinen markigen Sprüchen noch am ehesten von Allen überzeugen. Eine besondere Tanzszene markierte übrigens mein Highlight an diesem Filmabend.

Neben viel Mittelmaß überzeugte wenigstens die Technik. Optisch machte der Streifen jederzeit eine tolle Figur, gefiel mit hochwertigen Bildern und zeitgemäßen CGI-Effekten. Leider bemerkte man, dass hierauf nicht wirklich der Fokus lag – denn sonst hätte man vielleicht mehr an Action geboten und den Flachwitzanteil dafür mal ordentlich herunter gedreht. Sicherlich hätte man sich damit mehr der Konkurrenz angebiedert, wäre eventuell trotzdem der richtige Weg gewesen.

Ich mag Superheldenfilme und habe gelegentlich auch nichts gegen Komödien. Die Verquickung beider Genres gab es schon mehrmals, dennoch habe ich mich davon noch längst nicht satt gesehen. Bereits im Vorfeld war eher mit familientauglicher Gangart zu rechnen gewesen und letztlich wich das harmlose Ergebnis nicht sonderlich von dieser Vorstellung ab. „Thunder Force“ ist eine austauschbare, seichte Angelegenheit, die man sich Zwischendurch ruhig mal geben kann – aber von einer echten Empfehlung ist das Gebotene doch leider weit entfernt. Einen Sonderpunkt gibt es für den großartigen Jason Bateman, der sich hier als Einer von Wenigen nicht unnötig ernst nimmt und immerhin ein wenige gute Laune verbreitet. Unterm Strich hat sich der Anbieter auf den ersten Blick keinen großen Gefallen getan, doch vielleicht reichen die Quoten auch für eine bereits angedeutete Fortsetzung…

5/10

Fotocopyright: Netflix