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Im jüdischen Brauchtum gibt es die sogenannte „Totenwache“ – was im Grunde nichts anderes bedeutet, als einen Verstorbenen bis zu seiner Beerdigung fortwährend mit Anwesenheit zu begleiten und so vor bösen Mächten zu schützen. Aus finanziellen Gründen nimmt Yakov einen solchen Job an und erlebt eine wahrhaft alptraumhafte Nacht…

Fazit

Ich hatte keinerlei Erwartungen an diesen Film und wurde schon nach kurzer Laufzeit bitter enttäuscht. „The Vigil“ kommt eigentlich mit einer recht interessanten Grundidee daher, doch seine langweilige und teils anstrengende Inszenierung berauben ihm jeglicher Unterhaltung und am Ende sah ich das Werk nur als vergeudete Lebenszeit an.

Wenige Darsteller, wenige Locations und eher unterschwelliger Grusel sind im Grunde nicht verkehrt und können im besten Falle viel aus diesen überschaubaren Elementen basteln. So etwas nenne ich dann gerne „effektiv“. „The Vigil“ hingegen macht gar nichts aus seiner spannenden Prämisse und fährt sein Erzähltempo bereits nach wenigen Minuten ganz nach unten.

Nachdem man sich zu Beginn noch über das nervige Lesen von Untertiteln mokiert hat, sinkt die Akzeptanz des Filmes dann spätestens mit dem Beginn der Totenwache Stück um Stück. Es passiert so gut wie überhaupt nichts mehr auf dem Schirm und die Konzentration fiel sichtlich schwer. Wir beobachten eine Person beim Lesen, beim Tippen auf dem Handy und letztlich auch beim Einnicken. Selten habe ich in letzter Zeit etwas so unspektakuläres und langweiliges gesehen.

Technisch ist das Werk in Ordnung. Das Setting war ansprechend, die düstere Optik hochwertig und der dezente Soundtrack nicht weiter störend. Auch die kleineren Effekte schauten soweit gut aus, retten jedoch nichts am trägen Gesamteindruck. Man konnte den Zuschauer trotz solider Machart einfach nicht mehr aufschrecken – und so richtig originell war das Einfallsreichtum in Sachen Horror sowieso nicht. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen, meist jedoch deutlich besser.

Filme sind Geschmackssache – und das ist auch gut so. Selbst als bekennender Filmfan kann man nicht alle Werke lieben und muss nicht immer verzweifelt nach möglichst positiven Worten suchen. Für mich gehört „The Vigil“ zu den schnarchigsten und schlechtesten Filmen der letzten Zeit und wird wohl so schnell nicht mehr im Player landen. Selten hab ich mich so gelangweilt und so sehr dem Abspann entgegengefiebert. Ich hatte keinerlei Abneigung gegen Darsteller, Szenario, oder anderen Komponenten und bekam einfach nur ein bescheidenes Werk zu Gesicht – dass so überhaupt nicht meinem Geschmack entsprach. Man sollte sich bei Blumhouse lieber nach anderen Werken umschauen – denn die haben ansonsten ein paar äußerst brauchbare Genrevertreter im Sortiment.

2/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH