Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle von Thomas, der im Sker Hotel nach seiner Verlobten sucht. Am Zielort angekommen, findet er jedoch ein verlassenes Gebäude vor – in dem es scheinbar nicht mit rechten Dingen zugeht…

Gameplay

„Maid of Sker“ ist ein Gruselspiel aus der Ego-Perspektive und paart „Walking-Simulator“-Bestandteile mit Schleichaktionen. Zwar findet die Hauptfigur hin und wieder nutzliche Gegenstände, um etwa Gegner kurzfristig in die Flucht zu schlagen, jedoch steht das leise Vorgehen und einfaches Rätseln im Vordergrund.

Im Gegensatz zu anderen Kollegen wurde auf die sogenannten „Quicktime-Events“ löblicherweise verzichtet, jedoch ist es unabdingbar in den richtigen Momenten per Tastendruck die Luft anzuhalten, um nicht Opfer der Widersacher zu werden.

Die Rätsel beschränkten sich auf das Finden von Schlüsseln oder dem Betätigen von Schaltern in der richtigen Reihenfolge. Nichts davon ist eine echte Herausforderung, aber das hemmt das Vorankommen wenigstens zu keiner Zeit.

Gespeichert wird an Gramophonen, die eingermaßen gut verteilt überall zu finden sind. Speicherräume sind zudem durch spezielle Türen erkennbar, was die Orientierung erleichert. Apropo Orientierung: eine zuschaltbare Karte deckt sich nach und nach auf (bzw. können auch vorab eine Kartenteile gefunden werden), aber so wirklich gebraucht habe ich sie nicht. Die Navigation im Haus ist einigermaßen logisch und übersichtlich – was nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Spielzeit & Schwierigkeitsgrad

Die Spielzeit beträgt in etwa fünf Stunden und weißt trotz dieser kompakten Dauer kleinere Durchänger – resultierend aus teils wiederholenden Laufwegen auf. Interessanterweise gibt es einen leichten Schwierigkeitsgrad, der ohne Gegner auskommt und somit die ein oder andere langwierige Schleichpassage aushebelt. So kann sich der Spieler rein auf das Erkunden fokusieren und erspart sich so manch nervige Flucht. Dies fand ich wirklich nicht übel – denn trotz aller Entspanntheit, blieb die gruslige Grundstimmung erhalten.

Präsentation

Grafisch gibt sich „Maid of Sker“ keine Blöße und überzeugt mit einer tollen Grafik, die Gebäude, Friedhöfe und Gärten in schöner Pracht erstrahlen lässt. Hin und wieder gibt es trotz aller Eleganz ein paar grobe Texturen, die den guten Eindruck nicht merklich mindern. Die Räume waren stimmig designt und boten einen hohen Wiedererkennungswert, was der allgemeinen Orientierung unglaublich zuträglich war.

Akustisch begeistern schöne Klänge und eine zuweilen angenehm düstere Geräuschkulisse. Die Sprachausgabe ist gut, aber leider nur auf Englisch (mit deutschen Untertiteln) verfügbar. Das Englisch war immerhin leicht verständlich.

Positiv:

  • schöne Grafik
  • stimmige Atmosphäre
  • entspannter Schwierigkeitsgrad

Neutral:

  • hakelige Steuerung
  • simple Spielmechanik
  • simple Rätsel
  • kleinere Motivationsdurchhänger

Negativ:

  • nur englische Sprachausgabe
  • nervige Schleichpassagen (zum Glück auch ohne spielbar)
  • kein freies Speichern
  • schwache Jumpscars

Fazit

„Maid of Sker“ gefällt vor allem mit seiner audiovisuellen Gestaltung, die im Kern aber nur ein überdurchschnittliches Spiel beeinhaltet. Einfache Rätsel und ein moderater Schwierigkeitsgrad sorgen für wenig Frust und dennoch fehlt der gewisse Kick. Keiner der Jumpscars hat funktioniert und Gruseln wich irgendwann dem lästigen Abklappern von altbekannten Kulissen. Das Finale konnte ebenfalls keine Glanzpunkte setzten und belohnte nur mäßig für die vorangegangenen Strapazen.

Trotz besagter Kritik hat mich der Titel zwar schon irgendwo passabel unterhalten, aber dennoch vermag ich nur eingefleischten Genrefreunden eine kleine Empfehlung abzugeben.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Wales Interactive