Inhalt

Ein junger Studienabbrecher findet eine Anstellung bei einer dubiosen Internetagentur, wo er zunächst im Content-Management, später bei fragwürdigen Anti-Kampagnen tätig ist. Das Manipulieren von Produkten und Personen geht wunderbar mit seiner realen Einstellung einher und so arbeitet er sich auf verschiedenen Wegen nach Oben. Mit der Zeit muss er jedoch schmerzlich feststellen, das Verleumdungen im Internet auch reale Konsequenzen mit sich ziehen können…

Fazit

Mit „The Hater“ hat mich „Netflix“ so völlig ohne Vorahnung überrascht und umso größer die Freude, meine kostbaren – immerhin fast 2,5 Stunden – nicht sinnlos verschwendet zu haben.

Die Geschichte ist zwar gespickt mit einigen Übertreibungen oder Ungereimtheiten, fängt trotzdem den aktuellen Nerv recht gut und vor allem sehr unterhaltsam sein. Vereinfacht – und damit für Unkundige gut verständlich – wird hier der Aufstieg und Fall von Internetphänomen zelebriert und aufgezeigt, wie viel Macht eine virtuelle Kampagnen haben kann.

Durch seine – zumindest in unseren Breiten – eher unbekannten Darsteller gewinnt die Handlung an zusätzlichem Reiz, da man sich vollends auf deren Leistungen konzentrieren kann und nicht mit gedanklichen Vorbelastungen ans Werk geht. Kein Gesicht ist innerlich bereits einer Rolle verschrieben und der Betrachter somit völlig unbedarft. Das Konstrukt lebt schon deutlich von seiner Unberechbarkeit, welche hierdurch nur weiter erhöht wird. Man weiß nie, ob der Hauptdarsteller noch einmal auf den rechten Weg kommt oder zum ultimativen Antagonist verkommt.

Nicht unbedingt extrem aufwändig und schon gar nicht mit großen Effekten, erzählt uns „The Hater“ eine durchaus wichtige und aktuelle Geschichte – die durchwegs spannend und gut besetzt ist. Glücklich bin ich zudem über das gut gemachte Ende, welches den richtigen Ton trifft und die bisherigen Ereignisse nicht verwässerte. Unterm Strich ein sehenswerter Titel, mit dem mich der Streaminganbieter wiedermal sehr angenehm überrascht hat.

8/10

Fotocopyright: Netflix