Inhalt

Das Leben von Hochschulprofessor Richard wird nach einer schrecklichen Diagnose endgültig aus der Bahn geworfen. Laut seinem Arzt ist er unheilbar krank und hat ungefähr noch ein Jahr zu Leben.

Fortan bricht der Professor aus seinem bisherigen Alltag aus, trinkt, raucht und ist fast schon schmerzlich ehrlich zu seinen Mitmenschen…

Fazit

Manche Filme schaut man nur wegen seiner Darsteller und genau dies war hier der Fall. Die Inhaltsangabe allein hätte nicht unbedingt Begeisterungsstürme hervor gerufen, doch der Name Depp sorgt für ein wenig Aufmerksamkeit. Es war quasi von vorn herein klar, dass ihm diese Rolle durchaus auf den Leib geschneidert ist – betrachtet man sein wildes Leben mit seinen vielen realen Eskapaden.

Man kann über Depp sagen, was man will – aber hier macht er seine Sache erwartungsgemäß gut und vor allem glaubwürdig. Auch wenn die Handlung an sich gar nicht mal so stark oder außergewöhnlich ist, wertet sie der liebenswert agierende Darsteller zur absoluten Sehenswürdigkeit auf.

Die Geschichte wird dank seiner Hauptfigur herrlich unterhaltsam präsentiert und trotz seiner vielen Dialoge wird es eigentlich nie langweilig. Man folgt dem zuweilen leicht verstörenden Geschehen und fragt sich, welche Dinge wohl noch passieren werden – oder wie man selbst in dieser Lage handeln würde.

Man schafft übrigens sehr toll den Spagat aus witzigen Momenten und trotzdem einer gewissen Ernsthaftigkeit, die mit der dramatischen Ausgangslage unweigerlich einher gehen sollte. Obwohl sich die Hauptfigur ein paar absurde Ausreißer seinen Mitmenschen gegenüber leistet, vergisst er jedoch nie wer seine Freunde sind und ehrt diese durch zunächst gar nicht geahnte Lobeshymen. Durch diesen guten Kern kann man dem Sterbenden seine Taten sowieso nicht mehr übel nehmen und fühlt deutlicher mit ihm mit. Neben deftigen Schenkelklopfern gibt es immer wieder besinnliche, gar traurige Momente – die irgendwo immer mit Hoffnung gespickt sind und den Betrachter in kein Loch werfen.

Der englische Originaltitel „Richard Says Goodbye“ gefällt mir eigentlich besser als der Deutsche, doch ändert dies grundsätzlich nichts an dessen Qualität. Depp macht Spaß und gibt dem eher unspektakulären Szenario einen angenehmen Touch. Wer sich mit der Geschichte anfreunden kann und keinen Actiontitel oder Ähnliches erwartet, darf ruhig mal reinschauen. Trotz deprimierender Thematik regiert die Kurzweil und ein versöhnliches Lächeln auf den Lippen.

7/10

Fotocopyright: LEONINE