Inhalt

Unfreiwillig gerät Pfleger Paul zwischen die Fronten zwischen Gangstern und Polizisten. Als ein Mordverdächtiger auf seiner Station eingeliefert wird, dauert es nicht mehr lang, bis er zum Komplizen wird…

Fazit

Mit „Point Blank“ präsentiert uns Netflix wieder so einen Film, der sich nicht richtig für eine Richtung entscheiden kann und am Ende recht unausgegoren wirkt.

Ständig schwankt der Titel zwischen Action und Komödie hin und her, konnte sich nie auf ein Genre festlegen und brachte keinen Part gut zueinander. Es fing eigentlich schon bei der merkwürdigen Musik an, die nie mit den Bildern harmonieren wollte. So gab es grundsätzlich coole Punk- oder Pop-Songs, die jedoch nie zur jeweiligen Szene passten. Das habe ich so selten und vor allem durchgängig noch nie erlebt. Ob der stümperhafte Mix so gewollt ist, vermag ich nicht zu sagen. Als Stilmittel gefällt es jedenfalls mir nicht.

Die Darsteller machen ihre Sache okay, mehr aber auch nicht. Sie agierten bestenfalls auf einfachem Serien-Niveau und somit oft zu hölzern. Ihr Auftreten erschien viel zu ernst, was – wie beim Soundtrack – nicht immer mit der jeweiligen Situation funktionieren wollte. Immerhin sorgt das gar nicht mal so gute Spiel für eine sonderbare Chemie zwischen den Hauptcharakteren, die eigentlich prima funktionierte.

Die Handlung bedient sich ungeniert beim anderen Genrevertretern, ohne deren Stärken zu übernehmen. Es war irgendwie von Anfang klar, dass ein falsches Spiel gespielt wird und die Übeltäter geben durch ihre gekünstelte Mimik ihre Hintergründe zu früh Preis. Selten konnte man sich von Anfang an seinen Figuren so sicher sein und sie so leicht einschätzen. Überraschungen blieben somit komplett aus und das war schon irgendwo sehr schade. Auch um neue Ideen war man nicht bemüht.

Die Mängelliste von „Point Blank“ ist lang und dennoch fällt das Urteil gnädig aus. Wollte ich die Sichtung nach einigen Minuten sogar abbrechen, entfaltete sich durch seine Unausgewogenheit ein seltsamer Flow, der bis zum Ende unerwartet unterhalten konnte. Die ersten halbe Stunde war wirklich für die Tonne, aber danach steigerte sich zumindest der Unterhaltungsfaktor und man blieb dran. Nachdem man sich innerlich mit dem Trash abgefunden hatte, war das Ergebnis ganz in Ordnung – und dennoch weit von echten Knüllern entfernt. Netflix bietet uns so viele Highlights, da darf es auch mal sowas seichtes für Zwischendurch sein.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos: https://www.netflix.com/de/title/80221677