Inhalt

Jo Pil-ho ist ein Cop, der hin und wieder die Hand aufhält und manchmal seine eigene Auffassung von Gerechtigkeit hat. Eines Tages wird er verhaftet und ihm der Brand eines Polizeilagers vorgeworfen. Zwar war Jo Pil-ho schon an Ort und Stelle, will aber seine Unschuld diesbezüglich beweißen…

Fazit

Nach all den – in letzter Zeit überwiegend spanischen Filmen – muss ich etwas zu den Wurzeln dieser Seite zurückkehren und habe mir dafür am gestrigen Abend mal wieder ein Werk aus Südkorea zu Gemüte geführt.

Netflix hatte sich die internationalen Rechte an „Jo Pil-ho“ gesichtet – und das war, was den Film betrifft vielleicht auch die beste Entscheidung für ihn. Das Teil ist grundsätzlich nicht schlecht und unterhält ganz ordentlich, aber es gab wenig Innovation und wenig, was man den größeren Referenzen des eigenen Landes entgegen zu setzten hätte.

Der Verlauf ist überwiegend in Ordnung, gerne hätte man die ein oder andere Szenen etwas straffen und vielleicht eine Laufzeit von deutlich unter zwei Stunden erreichen können. Das hätte der allgemeinen Kurzweil und dem Tempo gut getan. So gab es immer mal wieder Momente, die den eigentlich soliden Flow ins Stocken bringen und etwas unausgereift wirken.

Der Inhalt jongliert zwischen Ernsthaftigkeit, ein wenig Komödie und vor allem auch ein bisschen Gesellschaftskritik. Mancher Seitenhieb ist erst nach kurzer Nachdenkzeit aus den Dialogen zu entnehmen und immerhin dies stellt ein kleines Alleinstellungsmerkmal gegenüber manchem Konkurrenten dar. Arg politisch ist der Titel auf keinen Fall, aber die Regierung wird durchaus kritisch angegangen.

In Sachen Action gibt es bestenfalls Standardkost, aber nichts Überragendes. Die kleinen Rangeleien waren nett choreografiert und zumeist mit etwas Witz umgesetzt. Das nimmt dem Film an Härte – wobei er grundsätzlich nicht allzu düster rüber kommen möchte und seine dramatischen Elemente nicht mit aufgesetzter Düsternis verwässert. Das Resultat diesbezüglich war ganz okay, windet sich jedoch nicht um die Austauschbarkeit herum.

Bei den Koreanern weiß man eigentlich immer, was man bekommt und so auch hier. Weder technisch, noch auf Seiten der Darsteller kann man der Produktion etwas vorwerfen und die Geschichte entfaltet sich trotz leichter Überlänge äußerst passabel. Leider gab es dabei keinerlei echte Highlights und alles wirkte fast schon zu vertraut und zu austauschbar. Letztlich also kein schlechter Film, nur eben nicht vollends Konkurrenzfähig. Nette, seichte Kost – die bei einem Streaming-Anbieter als Inklusivartikel vollkommen richtig aufgehoben ist und nebenbei mal schnell und günstig weggeschaut ist.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos: https://www.netflix.com/de/title/80244640