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Die Jagd auf John Wick ist offiziell eröffnet. Nachdem er gegen die Regeln der Organisation verstoßen hat, wurde ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Die halbe Unterwelt ist nun hinter ihm her – und es zeigt sich, wer trotz der horrenden Summe und drohenden Strafen noch zu ihm hält…

Fazit

Was die Macher seinerzeit mit dem dritten Teil von „John Wick“ abgeliefert haben, lässt sich kaum vernünftig in Worte fassen. Hatte man mit dem eher wenig prickelnden Vorgänger die Marke beinahe zu Grabe getragen, so ging man hier den mutigen Schritt nach vorn und brach mit vielen Konventionen.

Von Anfang bis Ende gab man hier Vollgas und gönnte Hauptfigur und Zuschauer kaum eine Atempause. In allen Belangen haben die Macher einfach noch ein paar Schippen draufgelegt und trotz identischer Thematik ein etwas anderes Seherlebnis gegenüber den Vorgängern geschaffen. Wick hat nicht nur neue Moves gelernt, sondern Härtegrad, allgemeine Kreativität bei den Tötungsakten, sowie das komplette Pacing wurden generalüberholt und wirken wie ein irrer Rausch.

Auf dem Schirm ist ständig etwas los und die toll choreografierten Auseinandersetzungen sorgen für Laune. Man hat sich kaum an einer Szene satt gesehen, da bricht schon der nächste Akt vom Zaum. Viele Eindrücke wirken oft in Sekundenschnelle auf uns ein und die Bewunderung für die dargebotene Kreativität kann gar nicht richtig zum Ausdruck gebracht werden. Man hat so unglaublich viele Ideen in die zwei Stunden gepackt – anderswo hätte man gleich mehrere Filme draus gemacht.

Überhaupt tat es dem Geschehen gut, dass es sich selbst nicht zu ernst nahm. Die teils arg überspitzen Gewalteinlagen sorgten zwar für eine höhere Freigabe, sorgten im schnellen und überdrehten Gesamtbild nicht für Brechreize. Alles wirkte angenehm comichaft und mit einer gesunden Brise Humor, mit dem man letztlich auch über die hanebüchene Story und die schrägen Charaktere hinwegschauen konnte.

Keanu Reeves hat seinen Job abermals toll und vielleicht auch besser als bisher erledigt. Sicherlich wurden seine Bewegungen vielerorts mit CGI unterstützt, aber trotzdem macht dies einen stimmigen Eindruck und seine stets passende Mimik war sowieso nicht mit künstlicher Intelligenz aufzuwiegen. Ansonsten gab es wieder viele bekannte Gesichter, die zum Teil ein paar größere Auftritte als bisher einnahmen und durchaus für das ein oder andere Grinsen sorgten.

„John Wick 3“ ist ein durchgeknallter Actionspaß, der sich endgültig aller Realität entsagt und rein auf Unterhaltung abzielt. Mit mehr Action, mehr Blut, mehr eigensinnigen Figuren, neuen Schauplätzen und einem hohem Tempo ist das Konzept dann auch voll aufgegangen und am Ende der beste Teil der bisherigen Saga geschaffen. Bei manchen Titeln (u.A. Marvel) sorgt die ständige Daueraction für Langeweile, hier blieb ich jedoch bis zum Abspann ohne die Augen zu verdrehen am Ball.

„John Wick 3“ ist kein Film für Jedermann, aber eine unerwartet gute Fortsetzung einer mittlerweile doch recht beliebten Marke. Zu meinen Favoriten gehört auch dieses Werk nicht, aber trotzdem möchte ich es als kurzweiliges Action-Event nicht in der Sammlung missen.

7,5/10

Fotocopyright: Studiocanal