Inhalt

Als es mit der Kariere als Boxer nicht mehr so recht funktionieren will, möchte Stuart Long in Hollywood durchstarten und sich als Schauspieler seinen Lebensunterhalt verdienen. Statt großem Ruhm wartet jedoch erst einmal ein Job in einer Metzgerei auf ihn, wo er letztlich auch die vermeintliche große Liebe findet…

Fazit

Für mich kam „Father Stu“ trotz seiner durchaus prominenten Besetzung völlig aus dem Nichts und hat mich entsprechend eiskalt erwischt. Obwohl ich bei Hauptdarsteller und Blick aufs Cover zunächst von einer Komödie ausgegangen bin, hat mich der Streifen trotz völlig anderer Gangart prima unterhalten und auch innerlich bewegt.

Wahlberg spielt hier vielleicht die Rolle seines Lebens und beweist nicht nur Mut zur Hässlichkeit, sondern auch ganz viel Herz. Er spielt „Father Stu“ mit Hingabe und – was man im Abspann an realen Aufnahmen von ihm zu sehen bekommt – mit sehr viel Authentizität und Taktgefühl.

Als ich den ernsten Hintergrund der Lage verstanden und dann auch noch Gibson in der Rolle seines Vaters entdeckt habe, war ich zunächst etwas verunsichert. Man mag zwar religiöse Motive zur Grundlage nehmen (schließlich geht es hier und einen angehenden Pfarrer), aber man möchte nicht belehren oder gar etwas aufdiktieren. Die Geschichte stellt klar die Person und weniger die Kirche in den Vordergrund.

Die Wandlung des Hauptcharakters wurde uns anschaulich und verständlich rübergebracht – was eigentlich eine gar nicht mal so leichte Aufgabe war. Sein Verhalten veränderte sich relativ krass, doch das wahre Leben lieferte die Vorlage und so musste man die Dinge schlichtweg hinnehmen – so unglaubwürdig es manchmal auch schien. Manchmal braucht es keine durchgeknallten Autoren, sondern schlichtweg eine Story aus dem Leben gegriffen.

„Father Stu“ war ein tolles, intensives und vor allem brillant gespieltes Ereignis. Der Film zeichnete behutsam den Werdegang einer liebenswerten und vielleicht auch kontroversen Persönlichkeit und veranschaulichte auf unterhaltsame Weise wie sehr sich Menschen verändern können. Man traf dabei stets den richtigen Ton und behielt ein ausgewogenes Pacing bei. Die Thematik mag zunächst nicht interessieren oder gar abschrecken – doch ein Anschauen lohnt auf jeden Fall.

8/10

Fotocopyright: Sony Pictures