Inhalt

Amerika 1962. Die Kubakriese spitzt sich zu und ein Wissenschaftler steigt mit seiner schwangeren Frau in einen selbst entworfenen Bunker unter dem Haus. Von einem schweren Gau ausgegangen, verbringen sie dort ganze 35 Jahre und ziehen ihren Sohn im inneren der beengten Räumlichkeiten liebevoll groß. Eines Tages ist jedoch die Zeit gekommen um die Außenwelt zu besuchen…

Fazit

Wenn ich an Brendan Fraser denke, fällt mir dieser Streifen in einem Atemzug mit der „Mumie“ ein und Erinnerungen an die Jugend keimen auf. „Eve und der letzte Gentleman“ mag sicherlich in keinem Bereich das Maß aller Dinge sein – doch seine witzige Grundprämisse wurde seinerzeit geschmeidig und mit viel Kurzweil umgesetzt.

Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen in den 60igern um einen Krieg besorgt waren und wie viele davon Bunker gebaut und tatsächlich genutzt haben. Dieser Film wirft zwar einen ironischen Blick auf seine Protagonisten und dennoch macht er uns deren Motivationen durchaus begreifbar. Die Handlung mag zwar Abseits ihrer Grundausrichtung mit fortscheitender Spielzeit recht konservativ – also Genretypisch – verlaufen, doch bleibt sie im Kopfe des Betrachters irgendwie immer etwas Besonderes.

Extrem gut haben mir hier vor allem die Darsteller gefallen. Neben einem glaubhaft naiven und dennoch manierlichem Branden Fraser agierten auch seine Kollegen auf höchstem Niveau. Christopher Walken spielte den leicht abgedrehten aber trotzdem liebevollen Familienvater mit Hingabe, während seine Frau Sissy Spacek ebenso mit kleineren Gags überzeugen konnte. Alicia Silverstone war ebenfalls sehr symphytisch und half unserem Hauptprotagonisten bei einer Entwicklung.

Hat man den unkonventionellen Anfang überwurden, geht das Treiben extrem auf „Nummer sicher“. Man erhält bekannte oder zumindest enorm vorhersehbare Gags und eine gradlinige Romanze – deren Verlauf sich früh abzeichnet. Dennoch vermochte man sich gut fallen zu lassen und der Dinge zu harren. Alles wurde so munter und ohne Längen erzählt – was bei knappen zwei Stunden auch eine gewisse Leistung ist.

„Eve und der letzte Gentleman“ mag bei genauerem Hinschauen recht bodenständig und gar nicht mehr so ultimativ originell wirken, doch das tat der guten Unterhaltung keinen Abbruch. Wer auf romantische Komödien steht, der kommt auf jeden Fall auf seine Kosten und erhält ordentliche Gags und zuckersüßen Herzschmerz – so berechnend das Ganze letztlich auch war. Vielleicht entdeckt der Ein oder Andere sogar noch ein gewisses Grundinteresse an den wahren geschichtlichen Hintergründen, die immerhin ein erfrischende Ausgangslage boten.

7,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL