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Nach einem dramatischen Ereignis möchte sich eine junge Familie eine kleine Auszeit gönnen. Sie beziehen ein abgeschiedenes Ferien-Häuschen in der Nähe eines Waldes und versuchen wieder mit sich ins Reine zu kommen. Als ihr aktuell stumm gewordener Sohn eine seltsame Puppe im Wald entdeckt, sollte sich das neu geschaffene Idyll bald ändern…

Fazit

Seit Klein auf liebe ich Horrorfilme, doch außer „Chucky“ standen Titel mit Puppen noch nie besonders hoch in meiner Gunst. Zu gleichförmig, zu uninteressant und infolgedessen zu langweilig waren die meisten dieser Vertreter für mich und so habe ich das Unter-Genre eher stiefmütterlich behandelt. Der erste „The Boy“ kam jedoch irgendwann mal als Beilage einer Fernsehzeitschrift ins Haus und hatte mich doch unerwartet gut unterhalten. Gleiches habe ich mir nun vom Nachfolger erhofft und ihn gestern endlich mal in den Player legen können.

Vorweg sei gesagt, dass auch „The Boy 2“ keine wirklich neuen Impulse in die Sache bringt und ein schemenhafter Film nach bewährtem Muster war. Nicht unbedingt schlecht, aber auch ein wenig träge, uninspiriert und arg auf „Nummer sicher“ konstruiert.

Seine Ausgangslage hebt sich vielleicht ein bisschen von der breiten Maße ab, doch letztlich spielt der Rahmen auch nur eine sehr untergeordnete Rolle. Im Grunde ging es um einen subtilen Puppen-Horror, der mit den üblichen Ideen um die Ecke kam und wenig zu Erschrecken vermochte. Da sich ein eigenes Szenario bot, waren immerhin keinerlei Kenntnisse des Vorgängers erforderlich und man konnte dem Treiben gut folgen.

Während ein „Chucky“ sehr aktiv über den Bildschirm huscht, gehört „Brahms“ eher zu den ruhigeren Kollegen. Der Horror ist abermals unterschwellig und somit ebenfalls für ein jüngeres Publikum geeignet. So wechselt unser Protagonist mal heimlich die Räume oder Körperhaltung – ist aber nie dabei zu sehen und schwingt erst recht kein Messer. Er manipuliert vielmehr die Menschen um ihn herum – was spannungstechnisch jedoch nur bedingt zu überzeugen vermöchte. Vielleicht war mir das Ganze etwas zu blutleer und undramatisch gestaltet.

Technisch gab sich das Werk hingegen extrem hochwertig und gab keinen Grund zur Lage. Die Optik war auf A-Niveau und die Inszenierung fühlte sich ebenso an. Damit lag das Gezeigte weit über Mitstreitern mit ähnlicher Thematik und zumindest für mich direkt wesentlich ansprechender. Der Soundtrack war unauffällig und somit tendenziell eher in Ordnung.

Von seiner Inszenierung und von seinen Darstellern ist „The Boy 2“ eine hochwertige Angelegenheit, doch der grundsätzlich äußerst stabile Rest kommt da nicht ganz mit. Die Macher liefern uns hier eine Standardwerk, welches zwar passabel unterhielt, aber nirgends so recht hervorstechen wollte. Genrefans dürfen reinschauen, der Rest getrost ignorieren.

5,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH