Inhalt

Patrizia Reggiani stammt aus eher einfachen Verhältnissen und trifft auf einer Party auf Maurizio Gucci. Es dauert nicht lange, bis sie den Bund der Ehe eingehen und sie in eine neue Welt voller Luxus eintauchen kann. Voller Ehrgeiz greift sie ihrem Gatten insbesondere beim familieneigenen Modelabel unter die Arme, doch der enge Bund sollte nicht für immer halten…

Fazit

„House of Gucci“ ist in vielen Belangen ein besonders eigenwilliger Film, dessen Polarisierung vor allem an stark unterschiedlichen Kritiken verständlich zu Ausdruck gebracht wurde. Ich wollte den Streifen in erster Line wegen der Mode und der zumeist vielerorts gelobten Leistung von Lady Gaga anschauen – und wurde zumindest in diesem Bereich überhaupt nicht enttäuscht.

Die Handlung war in Grundzügen bereits bekannt, die arg gemächliche Inszenierung überraschte dagegen ein wenig. Ridley Scott ging die Sache zuweilen extrem langsam an, fokussierte sich hierdurch aber stark auf seine Figuren. Die Leistungen von Gaga und Driver waren so hervorragend, dass man förmlich an deren Lippen hing und die kammerspielähnlichen Zustände durchwegs genoss. Es machte Spaß ihren Dialogen zu lauschen und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln – und wenn es beiderseits zum Negativen war.

Neben unseren beiden Hauptfiguren konnte jedoch auch der Rest ausnahmslos überzeugen. Neben Jeremy Irons oder Al Pacino tat sich vor allem ein Jared Leto erneut mit ungewöhnlichem Austritt hervor. Hier lieferten die Maskenbildner ganze Arbeit und seine schräge Art gefiel. Während die älteren Semester für eine gewisse Eleganz standen, so verkörperter Leto eine andere Generation voller unkontrollierter Emotionen.

Die Ausstattung wurde den Erwartungen gerecht. Nicht nur bei der Kleidung der Hauptdarsteller, auch bei den vielen kleinen Details bei der Dekoration der Kulissen – hier wirkt alles extrem stimmig und lassen die 80iger bzw. frühen 90iger eindrucksvoll aufleben. Die tolle musikalische Begleitung tat dann ihren Rest dazu. Man tauchte in einer völlig anderen Welt ab, bekam einen perfekten Eindruck vom Lebensstil der Schönen und Reichen.

Vom Design der Mode an sich gab es hingegen wenig zu sehen. Es gab zwar einen Besuch von Geschäften oder einer Modenschau, doch auf Entwurf und Gestaltung der Ware lag hier kein Schwerpunkt. Das Mode-Business wäre wohl eine zu große Baustelle und ein für Film für sich wert gewesen. So muss man sich mit Randnotizen über den Konzern und dessen Designer begnügen.

„House of Gucci“ mag nicht der beste Film von Meister Scott sein, jedoch auch bei Weitem nicht sein Schlechtester. Während mich zuletzt „The Last Duell“ ein bisschen enttäuscht hat, konnte mich dieser Titel in Anbetracht seiner teils vernichtenden Kritiken sehr angenehm bei Laune halten. Sicherlich habe ich mich erst einmal an seine eigenwillig Art gewöhnen, doch dann entfaltete der Titel ein beinah hypnotische Wirkung und hielt trotz Überlänge bis zum bitteren End bei Laune.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH