Inhalt

Eine kleine Familie flüchtet vor dem Krieg aufs Land. Sie verbringen ihre Tage in der Einöde, bis sich der Vater zum Aufbruch entscheidet. Bange warten Frau und Sohn auf seine Wiederkehr und erleben währenddessen die Hölle in der Einsamkeit…

Fazit

Für viele Filme muss man in einer gewissen Stimmungslage sein und „Die Einöde“ macht da keine Ausnahme. Der Titel ließ schon vermuten, dass es hier etwas ruhiger zugehen könnte – und genau hier teilt sich die Spreu vom Weizen.

Zu Beginn der Erzählfluss noch ganz in Ordnung, doch spätestens als der Vater den Rest verlässt wird das Geschehen zu einem Kammerspiel, bei dem Aufmerksamkeit abverlangt wird. Man konzentriert sich ganz auf die beiden verbleibenden Personen, was mitunter recht anstrengend erschien.

Die Bilder insgesamt waren zwar sehr hochwertig, aber auch sehr ruhig und boten optisch wenig an Abwechslung. Es gab eigentlich nur die kleine Hütte und mal kurze Ausschnitte vor deren Tür, weitere Schauplätze Fehlanzeige. Das muss nicht unbedingt verkehrt sein (ich liebe effiziente Filme ohne großen Aufwand), machte die Sache hier allerdings nicht viel runder.

Der Horror war erwartungsgemäß subtil und endete nicht in Gewaltexzessen. Die Einsamkeit und Ungewissheit waren greifbare Ausgangslagen, doch nur bis zu einem gewissen Punkt mitgehen konnte. Irgendwann übernahm das „Übersinnliche“ die Kontrolle und man konnte dem Geschehen dann nur noch relativ emotionslos beiwohnen.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, ohne sonderlich aus dem Rahmen zu fallen. Natürlich war der kleine Junge aber besonders hervorzuheben, denn er hat für sein junges Alter doch wirklich gut performt. Ansonsten wurde die ordentliche Optik bereits erwähnt, der Soundtrack war eher unauffällig.

„Die Einöde“ setzt auf Effektivität, was in diesem Falle wenige Kulissen und eine überschaubare Anzahl an Figuren bedeutet – und damit leider nur ein eingeschränktes Ergebnis liefert. Das Treiben kommt zu schwerfällig in die Gänge und macht im letzten Drittel auch keinen verlorenen Boden mehr gut. Sicherlich mag die langsame und eher unterschwellige Art dem Ein oder Anderen gefallen – mein Ding ists allerdings nicht und so gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung.

5/10

Fotocopyright: Netflix