Inhalt

Vier ungleiche Brüder finden sich nach dem Tod ihrer Adoptivmutter wieder in der alten Heimat ein und ergeben sich in tiefster Trauer. Schon bald merken sie jedoch, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben könnte und recherchieren auf eigene Faust…

Fazit

Ich habe diesen Film schon einige Male gesehen und am gestrigen Abend auch sicherlich nicht zum letzten Mal in Player gehabt. „Vier Brüder“ bot seinerzeit eine recht erfrischende Prämisse, die mit guten Darstellern und einem perfekten Flow umgesetzt wurde – und nach all den Jahre nichts von seinem hohen Unterhaltungswert eingebüßt hat.

Der Film beginnt langsam, aber nicht uninteressant. Wir werden mit Figuren und Ausgangslage vertraut gemacht, ohne uns dabei zu langweilen. Recht früh zeichnet sich ab, dass hier kein Unfall zu Grunde lag und natürlich weitaus Mehr hinter der ganzen Sache steckt.

Das Geschehen lebt von der unkonventionellen „Ermittlungsarbeit“ der vier arg unterschiedlichen Persönlichkeiten, die mit absoluter Entschlossenheit auf Rache ausgerichtet sind. Dabei wurde alles weitestgehend schlüssig konstruiert und den einzelnen Schritten ist jederzeit gut zu folgen. Zwar kann man sich über die gelegentlichen Schusswechsel und dem ständigen Zücken von Waffen – was anscheinend nie die Polizei auf den Plan rief – streiten, aber im Zuge der Kurzweil war dies locker verzeihlich.

Besonders gut hat mir der Handlungsaufbau und deren Verlauf gefallen. Als wäre die Ausgangslage an sich nicht schon vergleichsweise frisch, so hat man im Laufe des Geschehens immer wieder kleine Finten eingebaut. Schon recht früh erahnt der Zuschauer, wie der Hase möglicherweise läuft und wer Drahtzieher der Ereignisse ist – bis wieder neue Erkenntnisse dazwischen kamen. Zu allem übel waren dann die eigenen Theorien nichts vollends für die Katz, sondern zumindest ansatzweise gar nicht allzu verkehrt gedacht. Raffiniertes Drehbuch.

Die Inszenierung war hochwertig und der Cast klasse. Man hat auf verschiedene Persönlichkeiten geachtet, ohne den Bogen dabei zu überspannen. Es gab keine Paradiesvögel, noch irgendwelche Minderheiten, nur um der Vielfalt willen. Die Figuren waren unterschiedlich, dennoch glaubhaft in ihrer Gesamtkonstellation und überzeugt von den jeweiligen Akteuren gespielt. Man besten hat mir dabei Wahlberg gefallen – der als echter Bad Boy trotzdem das Herz an der richtigen Stelle hatte und wunderbar in seiner Rolle aufging.

„Vier Brüder“ ist ein Streifen, der einfach Spaß macht. Er ist jederzeit höchst unterhaltsam und bietet eigentlich alles, was das Herz begehrt. Hervorragende Darsteller, witzige Dialoge und einen bis zum bitteren Ende spannenden Plot. Die allgemeine Glaubwürdigkeit mag zwar an einigen Stellen durchaus in Frage gestellt sein, dennoch erschien das Drehbuch absolut rund – und ich hätte sogar irgendwie Bock auf eine Fortsetzung, obwohl diese Geschichte im Grunde auserzählt ist.

8/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)