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Der ehemalige Elitesoldat Terry Thorne arbeitet heute als Vermittler, der beispielsweise von Versicherungen angeheuert wird, um Verhandlungen mit Entführern von Arbeitern im Ausland vorzunehmen. Sein aktueller Fall bereitet jedoch Probleme, da sein Mandant scheinbar keinen Schutz seitens des Konzerns mehr besitzt und somit keine Lösegelder zur Verfügung stehen. Da er sich zur Frau des Opfers hingezogen fühlt, versucht er auf eigene Faust etwas an der verzwickten Lage zu ändern…

Fazit

Die letzte Sichtung von „Proof of Life“ lag so lange zurück, dass ich mich gar nicht mehr an den eigentlichen Film erinnern konnte. Mit leichtem Zögern habe ich mir dann die DVD aus dem Regal genommen – schließlich steht „Vergessen“ bei mir eher für negative Erinnerung, was sich hier zum Glück überhaupt nicht bewahrheitet hat.

Auch wenn der Film etwas seicht und beliebig beginnt, entfaltet sich rasch ein Spannungsbogen erster Güte. Der Verlauf ist so dicht und packend, dass man voll im Geschehen abtaucht und sich soweit möglich wunderbar in die Figuren hineinversetzen konnte.

Zwar gab sich Crowe etwas wortkarg und kühl, doch genau dieser Auftritt hat hervorragend zu seiner Rolle gepasst. Er strahlte eine gewisse Erhabenheit aus und selbst der Zuschauer fühle sich bei seinen Worten stets zuversichtlich. Der Auftritt von Meg Ryan war insgesamt okay, doch David Morse und David Caruso konnten in ihren lässigen Nebenrollen absolut überzeugen.

Bei der Handlung hat man sich wohl an einem Artikel aus der Zeitung orientiert, weshalb ich nicht zu hundertprozentig sagen könnte, dass sich alles so zugetragen hat. Fakt ist jedoch, dass die Abläufe durchaus glaubwürdig und vor allem überhaupt nicht langweilig vorgetragen wurden – selbst Szenen, wo eigentlich nur die Tage verstrichen gar nicht langatmig präsentiert wurden Obendrauf bekam man eine ungefähre Vorstellung vom alltäglichen Geschäft mit Entführungen und interessante Einblicke bei der Vorgehensweise bei solchen Ereignissen.

Besonderes Schamkerl war der Schlusspart. Zwar schien er auf den ersten Blick ein wenig mit dem vorher eingefahrenen Weg zu brechen, doch in seinem krassen Kontrast zum Rest bestand letztlich eine gewisse Kunst. Selten wurde eine kriegsähnliche Situation so packend und dramatisch inszeniert. „Plätscherte“ vorher alles vor sich hin, gab es plötzlich packende Action, bei der man die Luft anhielt und förmlich mitfieberte. Großes Lob an die Regie hierfür.

Auch wenn mich die Handlung auf den ersten Blick gar nicht so angesprochen hatte und sogar ein bisschen trocken klang, hat mich das Geschehen nach kurzer Zeit in seine Bann gezogen und bis zum Ende nicht mehr vom Haken gelassen. Die Story war spannend und kurzweilig erzählt und trotz kleiner Überlänge keine Sekunde uninteressant. Für mich ein klarer Fall für eine warme Empfehlung!

8/10

Fotocopyright: LEONINE