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Schlagwort: Thriller (Seite 3 von 103)

Open Range – Weites Land

Inhalt

Die Cowboys Boss Spearman und Charley Waite treiben ihre Rinder über die schier endlosen Weiten Amerikas, führen mit ihren Gehilfen ein recht friedliches Leben. Als sie eines Tages jedoch neben der kleinen Ortschaft Harmonville gastieren, fangen die Probleme erst an. Ein findiger Geschäftsmann hat das dortige Gesetz fest in der Hand und möchte die unliebsamen Fremden am liebsten in einem Sarg auf seiner Hoheitsgebiet entfernen…

Fazit

Nach „Der mit dem Wolf tanzt“ habe ich wieder ein wenig Blut geleckt und wollte mich als Nicht-Genrefan an ein paar weitere Western versuchen. Weiter ging es nun mit „Open Range“, bei dem Fachmann Costner ebenfalls wieder seine Finger im Spiel hatte.

Auch dieser Streifen erzählt im Grunde keine völlig neue, eher eine klassische Cowboy-Geschichte und erfindet diesbezüglich das Rad sicherlich nicht neu. Was sich jedoch von vornehmlich älteren Klassiker abhob, war die erneut sehr mitreißende Inszenierung – die neben atemberaubenden Bildern auch ein erinnerungswürdiges Shootout-Finale präsentieren konnte.

Dieser Film war durchwegs sehr hochwertig produziert, fühlte sich aber jederzeit wie ein waschechter Western mit eigenem Charme an. Man konnte selbst als weniger empfänglicher Zuschauer rasch im Geschehen abtauchen und einen unterhaltsamen Verlauf mit kernigen Typen genießen.

Das Geschehen war weitestgehend ruhig, niemals aber langweilig erzählt. Eine gewisse Grundspannung war stets gegeben und kleinere Scharmützel befeuerten die Motiviation fortwährend. Am Ende gab es ein meisterhaftes Feuerwerk an Schusswechseln, welches selbst wiederum mit einem kleinen Epilog beendet wurde und den Puls des Zuschauers zum Ausklang auf ein ertägliches Niveau zurückjustierte.

Kevin Costner und Urgestein Robert Duvall gaben ein sehenswertes Duo mit vielen Vater-Sohn ähnlichen Dialogen und Charakterzügen ab. Sie harmonierten prima miteinander und auch beim Rest des Castes gab es keine Ausfälle zu verzeichnen. Alle Rollen wurden mit bedacht besetzt und Jeder trug seinen Teil zum Gelingen der Sache bei.

Wer Western liebt, wird „Open Range“ bereits nach wenigen Minuten in sein Herz schließen. Der Streifen ist aufgrund seiner Länge nicht nur etwas zugänglicher als andere Mitbewerber, sondern war auch insgesamt viel straffer und actionreicher erzählt als Andere. Das Geschehen fühlte sich angenehm klassisch und dennoch begrüßenswert modern an, leistete sich Nirgendwo größere Patzer – selbst für die gradlinig und vorherschaubare Handlung gab es keine Abzüge in der B-Note. Genrefans greifen bedenkenlos zu und lehnen sich beim Sichten der ausufernden Landschaften und krachenden Duellen entspannt zurück.

Fotopcopyright: Universum Film GmbH

Fear – Wenn Liebe Angst macht

Inhalt

Auf den ersten Blick ist David ein liebevoller Kerl und mit seiner Hilfsbereitschaft der perfekte Schwiegersohn, doch der Eindruck trügt. Hinter der schmucken Fassade steckt ein eifersüchtiger Charakter, der seiner Freundin Nicole das Leben alsbald zur Hölle macht…

Fazit

„Fear“ mag schon ein paar Jährchen auf den Buckel haben und im ersten Moment mit einer arg jungen Reese Witherspoon und einen ebenso jugendhaften Wahlberg verwundern, doch an seiner Aktualität und Intensität hat das Treiben bis dato nichts verloren.

Der Film zeigte eindrucksvoll und vor allem recht unterhaltsam, wie sehr bestimmte Situationen eskalieren und Menschen ihre wahres Gesicht zeigen können. Vielleicht mögen grade hier einige Elemente zu Gunsten der Kurzweil etwas vereinfacht worden sein, doch die Grundaussage kam trotzdem verständlich und schmerzhaft rüber.

Durch seinen glaubwürdigen Aufbau zog das Geschehen rasch in seinen Bann. Die beiden Hauptdarsteller harmonierten perfekt miteinander, doch auch die Nebenrollen – etwa in Form vom Alyssa Milano oder William Petersen – wurden prima besetzt und gaben keinen Grund zur Klage.

Der Spannungsbogen baute sich langsam auf und mündete in einem packenden Finale mit viel Dramaturgie. Das Treiben fühlte sich stellenweise sogar viel intensiver als ein richtiger Horrorfilm an – schließlich konnte man die Ereignisse hier viel besser greifen und deren Verlauf besser nachvollziehen.

Nicht nur wegen seiner jungen und gut agierenden Darsteller ist „Fear“ eine lohnenswerte Angelegenheit. Die Geschichte trumpft mit viel Bezug zur Realität auf und erschien deshalb so ungemein mitreißend und interessant. Kleinere Übertreibungen seien hier einfach mal in Kauf genommen und unterm Strich eine eindeutige Empfehlung ausgesprochen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Farang – Schatten der Unterwelt

Inhalt

Der Franzose Sam stand früher mit dem Gesetz in Konflikt, doch nun hat er sich im fernen Thailand ein neues Leben aufgebaut. Er schlägt sich zwar nebenher noch mit halbseidenen Straßenkämpfen durch, kümmert sich aber liebevoll um Frau und Kinder. Nachdem er jedoch von alten Feinden entdeckt und seine Familie getötet wurde, ist der durchtrainierte Fighter nicht mehr zu stoppen…

Fazit

Wild, hart, schnörkellos. Regisseur Xavier Gens liefert uns hier keine leicht, dafür aber trotzdem sehr unterhaltsame Kost ab und schlägt dabei keine unnötigen Haken. Er präsentiert uns hier einen temporeichen Streifen mit hohen Härtegrad und jeder Menge Kurzweil.

Der Film besaß eine gradlinige Story, bei der Gut und Böse klar getrennt waren, am Ausgang der Handlung sowieso keine Zweifel ließen. Das Treiben wurde mit einem einfachen Plot und simplen Schlussfolgerungen von Kampf zu Kampf geleitet, der Adrenalinspiegel stets auf einem hohen Pegel gehalten.

Wo die Geschichte keinen Blumentopf gewinnt, punkten die Gefechte dafür umso mehr. Die Kloppereien waren nicht nur fantastisch inszeniert, sondern vor allem atemberaubend choreografiert – und konsequent wie selten zuvor abgehandelt. Statt großen Reden gab es sofort auf die Fresse und die Kamera hielt voll drauf. So wurden Gesichter via Glasvitrinen aufgeschlitzt oder mal eben so nebensächlich ein Messer in die Kehle gerammt.

Nassim Lyes hat seine Aufgabe als rachedürstender Familienvater mit Bravour und viel Gänsehaut erledigt. Er war nicht nur körperlich, sondern auch von seiner Mimik her der richtige Charakter für die Rolle von Sam und stahl allen Anderen jederzeit die Schau. Man konnte sich gut in seine Figur hineindenken, vor allem aber trotz seiner fragwürdigen Vorgeschichte die Sympathie zu ihm nicht verleugnen.

Trotz hochglänzender Bilder, knackigen Kontrasten, schneller Schnitte und wummernden Soundtrack fühlt man sich bei „Farang“ zuweilen wunderbar in die alte Zeit der großen Actionklassiker versetzt. Der Streifen ist herrlich unkompliziert, strotzt vor Schauwerten und gibt sich nicht unnötig komplex oder aufgesetzt. Ich habe den Streifen in vollen Zügen genossen und möchte ihn allen Genrefreunden wärmstens ans Herz legen. Definitiv einer der besten Actionstücke der letzten Zeit und ganz großes Spaßkino in Reinform!

Fotocopyright: Studiocanal

The Beach

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Per Zufall fällt dem jungen Rucksack-Tourist Richard eine Karte in die Hände. Auf dieser sei der Pfad zu einem verborgenen Strandparadies verzeichnet und das Interesse des abendteuerlustigen Knaben ist geweckt. Gemeinsam mit zwei Bekannten durchstreift er halb Thailand, um am Ende Teil einer auf den ersten Blick sehr entspannten und für sich abgeschirmten Gemeinschaft an eben diesem gesuchten Zielort zu werden…

Fazit

Bei manchen Filmen ist es wirklich traurig, dass sie (zumindest bei uns) nach all den Jahren noch nicht im High-Definition-Format erschienen sind. „The Beach“ ist ein Werk, welches in erster Linie von seinen fantastischen Bildern lebt – und da wäre ein anständiger Release endlich mal an der Zeit.

Nach dem gewaltigen Blockbuster „Titanic“ konnte man vom jungen DiCaprio noch immer denken, was man wollte – doch seine schauspielerischen Fähigkeiten waren hier trotz aller opulenten und zuweilen auch ablenkenden Aufnahmen einfach nicht von der Hand zu weißen. Er spielte den unbedarften und später auch ziemlich abgefrackten Rucksack-Touri mit Hingabe und Glaubwürdigkeit. Es machte Spaß seinem Spiel und vor allem seiner Transformation beizuwohnen, die Höhen und Tiefen seiner Reise mit ihm zu erleben.

Irgendwo repräsentierte uns der Streifen einen Selbstfindungstrip, den man gerne selbst (natürlich in abgeschwächter Form) auch einmal erleben möchte. Danny Boyle erweckte eine bis dato unbekannte Sehnsucht nach der Fremde und wollte uns am liebsten sofort aus dem traurigen Alltag ausbrechen und auf die Reise nach Thailand machen wollen. Das Gebotene wirkte dabei stellenweise fast schon hypnotisch und immer irgendwie ansprechend und packend gestaltet.

Die eigentliche Handlung war überschaubar, vielleicht sogar etwas vorherschaubar gestrickt, doch die starken audiovisuellen Eindrücke konnten prima davon abklenken. Viele Dinge entwicklten sich wie erwartet und vor allem auch das Finale stellte keine große Überraschung da. Hier wurde irgendwo auch mit Wasser gekocht, was jedoch gar nicht schlimm erschien und so immerhin stets ein realistischer Grundtenor beibhalten wurde und das Szenario nicht zu sehr ins ungreifbare abdriftete.

„The Beach“ ist ein Film, den ich mir nur zu Gerne in top Qualität auf der heimischen Leinwand herbeiwünschen würde. Inhaltlich ist zwar nur okay und hierdurch nicht ganz oben auf der Wertungsskala, aber in Sachen Optik bekommt der empfängliche Zuschauer so Einiges geboten. Ich habe mich trotz mehrfacher Sichtung jedenfalls zu keiner Zeit gelangweilt, würde nur eben die mäßige DVD gerne gegen eine bessere Version ersetzen wollen.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Last Looks

Inhalt

Ein ausgestoßener Ex-Cop wird in seinem selbst auferlegten Wohnwagen-Asyl aufgesucht und um die Mithilfe bei der Entlastung eines wegen Mordes angeklagten Schauspielers gebeten. Nach einigen wilden Überlegungen geht dieser den verlockenden Deal ein und befindet sich schon bald wieder an seiner alten Wirkungsstätte in Hollywood – wo er nicht von Jedem mit offenen Armen empfangen wird…

Fazit

Charlie Hunnam ist ein guter Schauspieler und hat es nun scheinbar auch als Produzent so richtig drauf. Geschaut habe ich diesen Titel zwar in erster Linie wegen Mel Gibson, letztlich überrascht hatte mich hier aber noch um Einiges mehr.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Der Streifen begann recht unspektakulär und mutierte dann zu einem wilden Mix der Genres. Er erinnerte an Werke wie „Kiss Kiss Bang Bang“ oder „Under the silver Lake“, macht aber auch irgendwo sein eigenes Ding.

Es war vor allem der Humor und der großartige Cast, was zu überzeugen wusste. Man traf meinen Nerv ziemlich genau und schaffte es immer trotz derber Sprüche und überzeichneten Charakteren nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Man wahrte trotz lockeren Umgangston und temporeichen Verlauf eine halbwegs glaubwürdige Handschrift.

Hauptdarsteller Hunnam war schon klasse, doch Gibson konnte ihn in seinen durchaus längeren Gastauftritten noch einmal in den Schatten stellen. Er hat sich wohl selbst ein wenig auf die Schippe genommen, doch auch selbst seine zuweilen irrwitzigen Aktionen konnten nicht aus der Immersion werfen und ließen das Werk nicht zur Farce verkommen. Davon abgesehen war aber jede noch so kleine Rolle absolut prima besetzt und alle Beteiligten schienen zu jeder Sekunde sichtlich Spaß an Ihrer Arbeit gehabt zu haben.

Die Geschichte war in Grundzügen nicht neu, jedoch sehr kurzweilig und mit lustigen Gags aufbereitet worden. Man konnte bis zuletzt miträtseln, auch wenn sich die Auflösung des Falles eigentlich als ein ziemlicher Quatsch herausstellte und ebenso abgedreht umgesetzt wurde. Da man sich allerdings nie zu ernst nahm, passte dies letztlicher aber doch ganz gut und gab keinen Grund zur Klage.

Technisch gab sich der Streifen zeitgemäß und ohne nennenswerten Mängel. Die glatte und knackescharfe Optik mit warmen Farbtönen passte hervorragend zum Setting, ließ sogar fast so etwas wie Urlaubsfeeling aufkommen. Der Soundtrack hielt sich angenehm im Hintergrund, die deutsche Synchronisation ging in Ordnung.

Ein Hauch Indepentend-Kino, aber auch ein Touch von großen Hollywood. „Last Looks“ ist mir zufällig als „Prime-Titel“ über den Bildschirm geflackert und konnte mich bereits nach kurzer Zeit für sich gewinnen. Meist saß ich mit einem breiten Grinsen vor den lustigen und sogar recht spannenden Ereignissen, fühlte mich von Anfang bis Ende perfekt bei Laune gehalten. Die Auflösung war ziemlicher Quatsch, aber eine Abwertung gibt es hierfür nicht. Der Film ist leichtgängige Unterhaltung und kann mit einem guten Gewissen weiterempfohlen werden.

Fotocopyright: LEONINE

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Proud Mary

Inhalt

Mary ist Auftragskillerin, die vor einem Jahr bei einem Job zu viele Gefühle an den Tag gelegt hat und den kleinen Sohn eines Opfers am Leben ließ. Seitdem hat sie jedoch ein wachsames Auge auf den Knaben und schaut regelmäßig nach seinem wohlergehen. Als er eines Tages in argen Schwierigkeiten steckt und die gutherzige Killerin dazwischen geht, bricht fast ein Bandenkrieg vom Zaun…

Fazit

„Proud Mary“ war ein Blindkauf, der mich am Ende zwar nicht sonderlich enttäuscht, allerdings auch nicht sonderlich begeistert hat. Der Film wandelt auf bekannten Pfaden und brachte uns (abgesehen von einigen Fehlern in der Logik) keine nennenswerten Innovationen.

Taraji P. Henson war ein Lichtblick, da sie sich endlich mal Abseits von seichten Thrillern, Komödien oder Romanzen in einer derberen Rolle beweisen konnte. Sie spielte passabel, auch wenn ihr es in manchen Momenten an passender Mimik zur jeweiligen Situation gefehlt hat.

Die Handlung ist schnell erklärt und ebenso rasch verstanden. Die Macher lieferten uns hier eine gradlinige Geschichte, die sich mit keinerlei Überraschungen oder aufdrängenden Highlights aufwarten konnte. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider oftmals auch einen kleinen Ticken unterhaltsamer.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und gab sich trotz einiger hübsch gefilmter Schusswechsel weitestgehend unauffällig. Für eine 18er Freigabe hätte ich zudem einen höheren Grad an Härte erwartet, aber immerhin präsentierten sich ein paar gut (und übertrieben) platzierte Kopftreffer und hier zum Glück ein einigermaßen hohes Tempo.

Optisch sah der Streifen hochwertig und zeitgemäß aus. Der Look wirkte edel, die Schnitte routiniert und der unauffällige Soundtrack durchaus passend. Leider hat es grade bei den wilderen Momenten etwas an audiotechnischer Dynamik gefehlt, so dass die Wände nicht zum Wackeln gebracht wurden.

Genrefreunde mit passenden Erwartungen dürfen hier gerne mal reinschauen. „Proud Mary“ erfindet mit einer austauschbaren Art das berühmte Rad sicherlich nicht neu, leistet sich unterm Strich keine gravierenden Patzer und gefiel mit ordentlichem Cast und einigen netten Actionszenen.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Stephen King’s Desperation

Inhalt

Eine verlassene Gegend in den USA. Ein letzter Sheriff hält hier die Wacht, verhaftet scheinbar willkürlich durch die Wüste reisende Besucher und sperrt sie in eine Zelle. Die Inhaftierten sind beängstigt, aber nicht nur wegen des seltsamen Gesetzeshüters, sondern auch wegen der unzähligen überall herumliegenden Leichen in der kleinen Stadt…

Fazit

Von King habe ich besonders als Jugendlicher unzählige Werke verschlungen, doch „Desperation“ gehörte bis heute noch nicht dazu. Der Film hatte mich bei seinem damaligen Release noch nicht so recht von sich überzeugen können, doch am gestrigen Abend wollte ich mich spontan noch einmal daran wagen. Richtig schlecht mag der Streifen eigentlich gar nicht sein, doch echte Begeisterungsstürme konnte er nach wie vor nicht in mir entfachen.

Damals wie heute hat mich vor allem der großartige Cast gereizt. Tom Skerritt und Ron Perlman sind und waren Namen, die mich immer wieder an den Bildschirm ziehen, doch hier blieben ihre Figuren (nicht zuletzt aufgrund einer mittelprächtigen Synchronisation) etwas flach. Man schaute ihnen zwar gerne bei ihrem routinierten Spiel zu, hatte aber stets das Gefühl, dass man mehr als ihren Charakteren hätte machen können.

Überhaupt zeigte das Werk immer wieder Potential, welches nie vollends genutzt wurde. Über weite Teile (insbesondere im ersten Drittel) plätschert die Geschichte vor sich hin und lässt ihren angerissenen Spannungsbogen mit langatmigen Dialogen und Aufnahmen fast versiegen. Die unheilvolle Grundstimmung weicht leichter Langeweile und der rote Faden macht sich gelegentlich sehr dünn.

Gegen Mitte und zum Glück auch am Ende fing sich das Konstrukt allerdings wieder und lieferte passable Unterhaltung mit spürbaren Spannungsbogen – auch wenn wir von King natürlich weitaus packendere Erlebnisse gewohnt sind. Irgendwann war man mit den Figuren vertraut, konnte sie einigermaßen gut einschätzen und wollte deren Schicksale weiterverfolgen.

Optisch rangiert das Geschehen irgendwo zwischen TV- und günstiger Videothekenproduktion, wirkte nie sonderlich billig – aber eben auch nie wie ein Blockbuster für die Kinoleinwand. Die größtenteils handgemachten Effekte waren noch immer ansehnlich, die vereinzelten CGI-Einlagen ganz okay. Immerhin erinnert der gesamte Look an andere Umsetzungen des Meister, wie beispielsweise „The Stand“ oder andere für die heimischen Bildschirme abgezielten Filme.

Weder Fisch, noch Fleisch. „Desperation“ ist kein Totalausfall und sogar weitaus besser als ich ihn noch in Erinnerung hatte – doch so richtig schmackhaft ist der Titel dennoch nicht. Er war stellenweise wirklich träge und seine eher schwache, schablonenhafte Geschichte kam nur selten in die Gänge, offerierte im Nachgang auch nicht wirklich viel Neues. Letztlich also nur ein weiterer brauchbarer King für Fans, doch weit von seinen Referenzwerken (also filmisch) entfernt. Mag sein, dass die Vorlage weitaus besser daher kommt, doch allein schon wegen dem mittelprächtigen Plot konnte ich nicht zum lesen bewogen werden.

Fotocopyright: Warner

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief

Inhalt

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Dr. Cheon und seinem Assistenten In-bae um echte Scharlatane handelt, die den Glauben ihrer Kunden gnadenlos ausnutzen und mit inszenierten Geistervertreibungen ihren Unterhalt finanzieren – doch dieser Schein trügt. Als die Beiden von einer jungen Dame wegen seltsamer Vorkommnisse in deren Heimat engagiert werden, zeigen sich tatsächlich verborgene mystische Kräfte in unserem undurchsichtigen, aber dennoch gutherzigen Professor…

Fazit

„The Lost Talisman“ war eine spaßige und vor allem optisch eine wirklich beeindruckende Angelegenheit, die sich wegen einiger markanter Szenen ein wenig ins Gedächtnis eingebrannt hat. Der Streifen besaß eine tolle Atmosphäre und vor allem gelang es den Machern viele Genres zu einem äußerst stimmigen Gesamtkonzept in sich zu vereinen.

Das Geschehen wirkte angehen frisch und macht sein eigenes Ding, obwohl viele Parallelen zu anderen Filmen und sogar Videospielen nicht von der Hand zu weisen waren und immer wieder zu kleineren Schmutzler führten. Während Humor und Slapstick beispielsweise an Klassiker von Jackie Chan erinnerten, fühlte man sich bei den bedrohlicheren Abschnitten wie in ein Computerspiel ala „Alan Wake“, „Tokyo Ghostwire“ oder „Alone in the Dark“ versetzt.

Der Verlauf war jederzeit kurzweilig und Durchhänger waren nicht zu verzeichnen. Das Tempo war perfekt ausgelotet und kein Bestandteil gewann die Überhand. Die Mischung aller Genre war ausgewogen und alles harmonierte wirklich überraschend gut miteinander – was übrigens auch für die Darsteller galt. Sie wuchsen nach einem witzigen Intro schnell ans Herz und personifizierten markante Typen mit Herz und Schnauze – denen man nur zu gerne bei ihren Abenteuern folgen wollte und die uns immer mal wieder Punkte zur Identifikation gaben.

Wie bereits erwähnt gab sich der Titel dabei technisch einwandfrei und lieferte keinen Grund zur Klage. Nicht nur schöne Kulissen und auf Hochglanz polierte Aufnahmen, sondern vielmehr die tollen CGI-Effekte konnten beeindrucken. Sie fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein und verwandelten selbst düsterste Passagen in zuweilen eindrucksvolle Momente mit hohem Staun-Faktor. Das Auge sah sich vor bunten Lichtern und Projektionen kaum satt und dennoch fühlte man sich inmitten dieser eindrucksvollen Parade sehr wohl, war niemals davon überfrachtet.

Wer auf leichtgängige und optisch herausragende Fantasyfilme steht, sollte sich „The Lost Talisman“ auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Vielleicht auch wegen meiner Nähe zu Videospielen hat mich das Ding so enorm schnell abgeholt und über die komplette Laufzeit an den Schirm gefesselt, aber auch ohne diesen Bonus sollte das Werk mit seinen launigen Bestandteilen prima funktionieren. Der Humor war nicht allzu drüber, traf voll meinen Nerv und die interessante Handlung wurde einfach schnörkelfrei und mit viel Kurzweil erzählt. Unterm Strich also ein sehr schönes Filmevent aus Südkorea und aufgrund seiner eher seichteren Gangart sogar für die ganze Familie geeignet!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Return to Grace (PC)

Inhalt

Der Spieler strandet auf eine fremden Planeten und muss sich durch einen Schneesturm zurück zu einer Basis kämpfen. Dort ist alles verlassen, doch was ist hier nur passiert?

Gameplay

„Return to Grace“ ist ein astreiner Walking-Simulator, bei dem man die Umgebung aus gewohnter Ego-Ansicht erkundet und die Handlung in Form von Audio-Aufzeichnungen und Gesprächen mit dem Computer am Handgelenk voran bringt.

Man durchquert sowohl Innen-, als auch Außenbereiche, wird durch das geschickte (leicht schlauchförmige) Leveldesign stets auf dem richtigen Weg gehlten und kann sich nicht großartig verlaufen.

Die Denkaufgaben beschränken sich meist auf sehr einfache Aufgaben, wie dem richtigen Herausfinden eines Musters um Türen zu öffnen oder dem enteisen von Leitungen via Flammenwerfer. Die Lösung bzw. die benötigten Gegenstände liegen dabei meist in greifbarer Nähe oder ergeben sich durch eindeutige Hinweise unserer Computer-Kumpanen, deren Stimmen aus unserer Smartwatch kommen.

Spielzeit

Rund 1,5 bis 2 Stunden habe ich in der Welt von „Return to Grace“ verbracht. Dabei habe ich alle gefunden Audio-Logs abgehört und hinter alle Ecken geschaut.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Schauplätze waren zwar zuweilen etwas karg, doch hat dies gut zum restlichen Art-Design gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Ob im eisigen Wind auf der Planetenoberfläche oder in den teils opulent geratenen Innenansichten von Kapellen oder dergleichen – alles wirkte stimmig gestaltet und lud dank toller Soundkulisse problemlos zum Versinken ein. Vor allem die Sprecher (englische Sprachausgabe und englische Untertitel) machten einen professionellen Eindruck.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • tolles Ambiente
  • beachtliches Art-Design
  • spannende Handlung
  • hervorragende Sprecher
  • ein paar erinnerungswürdige Schauplätze

Neutral

  • einfache Rätselaufgaben
  • repetitives Rätseldesign
  • nur englische Sprachausgabe & Untertitel

Negativ

  • sehr kurz
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

„Return to Grace“ ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen und hat mich mit seinem tollen Setting und seiner stimmungsvollen Präsentation schnell in seinen Bann gezogen. Zwar war das Gebotene nach zwei kurzen Abenden bereits vorbei, doch immerhin habe ich mich trotz leicht repetitiver Aufgaben nicht gelangweilt und die unheilvolle Stimmung nur zu gerne eingsaugt.

Wer Action oder Kommunikation mit anderen Figuren sucht, liegt hier vollkommen verkehrt. „Return to Grace“ lebt von Audioaufzeichnungen und Konversationen mit Computerstimmen, verzichtet auf „Game Over“-Screens und lässt uns nicht lange auf der Stelle tappen. Ein typischer, aber richtig guter Walking-Simulator – der voll meinen Nerv traf, gerne aber noch das ein oder andere Stünden hätte länger andauern dürfen.

Fotocopyright: Creative Bytes Studios

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