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Schlagwort: PC (Seite 2 von 9)

Trepang2 (PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht mit Handschellen in einem Gefängnis und ergreift sogleich die Flucht. Kaum den Wachen entkommen, fällt er einer anderen Truppe in die Hände – die uns sogleich als Streiter gegen eine Geheimorganisation vereinnahmen will…

Gameplay

„Trepang2“ ist ein schnörkelloser Ego-Shooter, der ungeniert bei der Konkurrenz abschaut und unterm Strich als wohlwollende Hommage an Klassiker wie „F.E.A.R.“ oder „Doom“ anzusehen ist.

Das Gameplay ist so simpel, wie effektiv und stellt die wunderbaren Ballereien deutlich in den Vordergrund. Während die einfach gestrickten Areale zuweilen etwas schlauchartig und vergleichsweise „klein“ wirkten, liegt die Konzentration auf der harten Action, die so ziemlich alles in der letzten Zeit gesehene in den Schatten stellt.

Natürlich könnt Ihr die Feinde mit unterschiedlichen Waffen beharken, sie aber auch durch die Gegend treten, die als Sprungschanze benutzen oder mit coolen Drifts zu Boden schicken. An „Max Payne“ erinnert dabei eine optimale Zeitlupenfunktion, mit denen etwas Übersicht in die stellenweise arg überfrachteten Gefechte gebracht wird. Trotzdem funkelt der Bildschirm oftmals vor Partikeln, Kugeln und bunten Lichteffekten – was zwar nett, aber hin und wieder anstrengend war.

Die Rätsel beschränken sich auf das Aktivieren von Schaltern oder dem Verfolgen von Kabel zum nächsten Stromgenerator. Immerhin gab es auch mal kleine Schleich-Passagen und bei den Endbossen war ein wenig Hirnschmalz und Taktik erforderlich. Es benötigte durchaus mal ein paar Sekunden, bis die Lage klar war.

Spielzeit

Das Spiel ist in Haupt- und Nebenmissionen unterteilt. Nach einem Einsatz landen wir in unserer kleinen Hub-Welt, können dort Kampfübungen durchführen, die Kleidung wechseln oder eben die nächsten Herausforderungen auswählen. Ich habe mich allein auf die Hauptaufgaben konzentriert und habe mich darin in ungefähr 5 bis 6 Stunden zum Abspann durchgeballert.

Präsentation

Optisch war „Trepang“ ein Brett und etwas öde zugleich. Mir hat der sterile, aber relativ edle Look gefallen und auch die Performance (4k und „Epic-Details“) war sauber, doch manchmal wirkte die Architektur etwas inspiriert und langweilige. Partikel- und Lichteffekte waren beeindruckend, viele Assets und Texturen wiederholten sich dagegen oft. Hier war die kleine Teamstärke anzusehen, obwohl die Grafik an sich aber wirklich sehr sehr gut war.

Der Sound beeindruckte mit rockigen Einlagen und glasklarer Sprachausgabe. Besonders die Funksprüche untereinander (mit der eigenen Einheit) oder die der Gegner sorgten für Stimmung und waren quasi geschicktes Storytelling innerhalb des Spieles.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • flottes und launiges Gunplay
  • irrwitzige Effekte und Tötungsmöglichkeiten
  • stimmige Atmosphäre ala F.E.A.R.
  • leichter Einstieg
  • simple Steuerung
  • fetziger Soundtrack

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • durchschnittliche Handlung

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • repetitive Spielelemente
  • relativ wenige unterschiedliche Gegnertypen und Assets

Fazit

„Trepang“ hat mich angenehm überrascht. Eigentlich wollte ich nur einen kleinen Lückenfüller bis das bis dato unspielbare „Phantom Liberty“ endlich einen Patch erhält, doch bekommen habe ich eine brachiale Actionkost mit viel Kurzweil und liebevollen Anspielungen auf Genreklassiker.

Was ein kleines Entwicklerteam hier auf die Beine gestellt hat, grenzt schon fast an ein Wunder und ist so sicherlich nicht alle Tage zu erleben. Sicherlich könnte man geringen Umfang und wenig unterschiedliche Modelle kritisieren, doch im Kern ist das eigentliche Spiel eine tolle Hommage an F.E.A.R., Doom und auch Serious Sam geworden – die sich vor allem technisch und vom heftigen Gunplay absolut sehen lassen kann.

Wer auf flotte und atmosphärische Shooter steht, kleinere Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen kann, der sollte die Programmierer unterstützen und zugreifen. Ich fand diesen Titel wirklich großartig und denke, dass seine Spielzeit genau richtig ist und sich so das innovative Kampfsystem so nicht abgenutzt hat.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Trepang Studios / Team17

Starfield (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Minenarbeiters, der bei seiner Arbeit mit einem merkwürdigen Gestein in Berührung kommt und plötzlich Visionen erhält. Rasch findet er Hilfe bei einer Gruppe, die sich „Constalation“ nennt und ihm bei der Aufklärung des Phänomens unter die Arme greifen will…

Gamepay

Wer die früheren Spiele von „Bethesda“ kennt, wird mit dem Einstieg in „Starfield“ keinerlei Probleme haben. Zwar hat sich das Setting vom Fantasy-Mittelalter nunmehr in den Weltraum verschoben, doch die groben Eckpfeiler blieben gleich: Der Spieler steuert seine selbst kreierte Figur aus der Ego- oder Third-Person Perspektive und erkundet ein umfangreiches Universum voller Haupt- und Nebenaufgaben.

Diesmal ist man nicht nur auf einen Planeten beschränkt, sondern kann mit seinem Raumschiff auch weit entfernte Gebiete im All erkunden. Waren wir schonmal an gewissen Orten, steht uns dabei eine komfortable Schnellreise-Funktion zur Verfügung und lästige Laufwerke werden gemindert. Backtracking gab es zwar auch, aber – soweit das bei meinem Durchgang der Fall war – kombiniert mit neuen Ereignissen in alten Gebieten.

Wir können der Hauptquest folgen oder uns mit unzähligen Nebenaufgaben die Zeit vertreiben. Das Ganze wird übersichtlich in einem Logbuch abgebildet und so können wir uns stets gut orientieren – zumindest theoretisch. Hin und wieder mag das grundsätzliche Ziel klar und der Planet auf dem wir uns befinden richtig sein – aber wir finden nichts an der exakten Stelle des Markers und müssen die Gegend dann doch mühselig absuchen. Bei einer Mission musste ich das Programm sogar neu starten, damit das Frack eines abgestürzten Raumschiffes auch tatsächlich an der angepeilten Position erschien.

Gut gedacht, aber ebenfalls etwas hakelig: das Betreten von Stationen oder größeren Schiffen mitten im All. Die Punkte zum Andocken waren nicht immer direkt ersichtlich und so musste man unzählige Male um die Objekte herumfliegen (inklusive Kollisionen, die Schaden an unserem Schild verursachten), bis dann endlich die Taste zum „entern“ auf dem Schirm erschien. Ansonsten spielen sich die Flugpassagen passabel und relativ simpel. Zum Glück hat man sich hier nicht an einer tiefgreifenderen Simulation versucht.

Lobenswert auch die übersichtlichen Entwicklungsmöglichkeiten des eigenen Charakters. Die Talentbäume waren intuitiv zu bedienen und die leicht verschachtelten Menüs halten uns nicht zu lange auf. Für mich waren die gebotenen Elemente absolut ausreichend und hätten nicht komplexer ausfallen müssen – schließlich will ich ja die Spielzeit hauptsächlich direkt in der Action und nicht in langen Texttafeln verbringen.

Genervt hat mich der Schiff-Editor, dessen Aufruf leider nicht unumgänglich war. So konnte man dort neuen Raumschiffe kaufen oder vorhandene Aufrüsten. Klingt simpel, wurde aber durch nicht gerade innovativ zu bedienende Menüs zur Qual und hat mir keinen Spaß bereitet. Musste mir sogar YouTube-Videos zur Erklärung anschauen. Zum Glück war der Aufruf dieses Programmes nicht oft erforderlich.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mich mit der Hauptstory beschäftigt und mich kaum mit Nebentätigkeiten aufgehalten. Da ich manchmal etwas die Orientierung verloren habe, wurden dennoch einige (unnötige) Randgebiete dennoch erforscht und die ein oder andre Stunde abseits des roten Fadens verbracht. Schlimm war dies nicht.

Präsentation & Technik

Sowohl optisch, als auch technisch hat mich der Titel überrascht. Auf meinem betagten Ryzen7 2700x, einer mittelklassigen RX6750 XT 12GB und 32 GB RAM konnte ich das Weltraumtreiben in 4k bei hohen Details erleben und hatte nur selten kleinere Frameeinbrüche – die ich so als kurze Lade-Ruckler und nicht als echte Performanceeinbrüche verbuchte. Sicherlich lagen hier dann keine 100+ Frames zu Grunde, aber das war für mich kein Problem. Das Spiel lief flüssig und sah zu meinem Erstaunen auch gar nicht mal schlecht aus.

Die Figuren waren sehr detailliert gestaltet, Licht und Schatten überwiegend stimmig und es gab kaum grobe Texturen zu erblicken. Die Architektur der Bauwerke war hübsch und keineswegs gleichförmig, einige Städte (z.B. Neon) mit ihrer Bevölkerung lebendig und ansprechend gestaltet. Die Immersion war (grade in der Ego-Ansicht) überwiegend gegeben.

Die deutsche Vertonung kam mit einigen vermeintlich bekannten Sprechern daher und bot eine unglaubliche Fülle an vertonten Dialogen. Leider war die Sprachausgabe in den allermeisten Fällen überhaupt nicht synchron – entweder passten die Lippenbewegungen nicht sonderlich gut oder die Münder blieben gänzlich geschlossen. Dies kann hoffentlich noch mit einem Update behoben werden, ist vermutlich kein größeres Problem. Ansonsten gab es knackige und basslastige „Ballersounds“ und ein überwiegend unauffälliger Soundtrack.

Bugs

Die Spiele von „Bethesda“ sind seit jeher für eher „ruckelige“ Starts bekannt und natürlich steckten auch in einem so großen Programm wie „Starfield“ zu Beginn noch einige mehr oder weniger große Bugs. Persönlich fand ich den Titel im Gegensatz zu seinen geistigen Vorgängern jedoch relativ problemlos spielbar, auch wenn ich hier mal einige Beispiele für kleinere Fehler aufführen möchte. Beachtet, dass ich direkt zum Release eingestiegen bin und mittlerweile vielleicht noch ein paar Updates hinterhergeschoben, die Probleme eventuell weitestgehend gefixt wurden.

  • Dialoge waren fast nie synchron, oftmals bewegten sich die Münder nicht einmal. Kein Workaround.
  • Hin und wieder konnten Dialoge nicht ausgeführt werden, da man sich angeblich noch in einem Kampf befand. Neustart des Spielstandes.
  • Ein handlungs-relevanter Funkspruch konnte nicht abgehört werden (trotz Entgegennahme mit der eingeblendeten Taste). Neustart des Spielstandes.
  • Ein abgestürztes Schiff ist nicht auf der Planetenoberfläche aufgetaucht. Neustart des Programmes.
  • Einmal ist das Spiel komplett eingefroren („Keine Rückmeldung“). Neustart des Programmes.
  • beim finalen Kampf ging es einmal nicht weiter. Neustart des Spielstandes.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • spannende Handlung
  • unkomplizierter Einstieg
  • große Spielwelt mit viel Potential zum Entdecken
  • umfangreiche deutsche Vertonung und massig übersetzte Texte
  • viele nette Details am Rande (Poster, Schriftzüge, Klamotten, etc.)

Neutral

  • trotz „Navi“ und „Questlog“ gelegentliche Orientierungsprobleme
  • häufigere Ladebildschirme
  • leicht umständliche Inventarverwaltung

Negativ

  • Sprachausgabe oftmals nicht synchron
  • nerviges Andocken an Raumstationen oder anderen Schiffen
  • (für mich) unnötiger und unnötig komplizierter Schiff-Editor
  • kleinere Bugs

Fazit

Mit Titel wie „Morrorwind“, „Oblivion“ und natürlich auch „Skyrim“ hat „Bethesda“ in der Vergangenheit ein paar echte Schwergewichte abgeliefert und entsprechend hoch waren die überwiegenden Erwartungen an „Starfield“. Wie auch bei den anderen Titeln war ich mir jedoch bewusst, dass dieses Spiel bestenfalls mit der Zeit reifen wird und besonders zu Beginn noch einige Defizite aufweisen hat.

Zu meiner Überraschung lief das Produkt am Releasetag (bei mir: Vorabzugang dank Premium-Version) allerdings überraschend rund und hatte bis zum Ende keine echten Showstopper oder gravierenden Mängel. Sicherlich war die mangelnde Lippensynchronität wegen der hervorragenden Sprecher ein wenig schade, aber am eigentlichen Spielspaß minderte dies nichts.

Gerne bin ich in den riesigen Weiten des Weltraums versunken und brauchte auch keine lange Eingewöhnung hierfür. Das Setting hat mich direkt (und vielleicht noch einen Ticken mehr als bei „Skyrim“) abgeholt und umgehend in seinen Bann gezogen. Der rote Faden war zumindest in der Haupthandlung immer vorhanden und so blieb man ohne echte Durchhänger am Ball.

Sicherlich werden Mods und andere Fan-Arbeiten das Ergebnis noch verfeinern, doch bis dato kann ich für diesen Titel dennoch eine warme Empfehlung aussprechen. Ich habe wahrlich kein Meisterwerk erwartet und habe mich bewusst dem Hype entzogen – am Ende hat das so gepasst und mir gefiel „Starfield“ richtig gut. Es ist nicht perfekt und mag vielleicht nicht allen Werbeversprechen gerecht geworden sein, doch unterm Strich gab man uns ein hübsches Rollenspiel mit fabelhaften Weltraum-Setting und viel Potential zum Erkunden.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Bethesda Game Studios

Armored Core VI Fires of Rubicon (PC/Playstation 5)

Inhalt

Vor einem halben Jahrhundert wurde ein Planet durch eine seltsame Substanz fast vollständig zerstört. Eigentlich sollte sie zur alternativen Energiegewinnung dienen, hat aber eine große Katastrophe angerichtet. Nun ist das Zeug jedenfalls wieder aufgetaucht und der Kampf der Großkonzerne darum entbrannt. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Söldners, der mit seinem flinken Mech lukrative Aufträge für verschiedene Fraktionen absolviert…

Gameplay

„Armored Core VI Fires of Rubicon“ ist ein typischer Vertreter der langjährigen „Armored Core“-Reihe und – entgegen vieler Erwartungen – kein „Soulslike“, wie man es von den Programmieren vielleicht insgeheim erhofft hätte.

Gespielt wird mit einem gigantischen Mech-Roboter aus der Third-Person-Perspektive und die intuitive Steuerung geht dabei gut von der Hand. Der Koloss bewegt sich überraschend flott und hat einige Aktionen wie Ballern, Zuschlagen oder gar Fliegen drauf.

In mehr oder weniger kurzen Missionen kann sich der Spieler das nötige Kleingeld zur Aufrüstung seines Titanen verdienen und nach Wunsch daran herumschrauben. Entweder halten wir uns hier an die eigentlichen Story-Marker oder nehmen Abseits dessen kleinere Nebenaufgaben oder Arena-Kämpfe an.

Die Individualisierung hat dann nicht nur optische, sondern vor allem taktische Auswirkungen. Entweder bleibt unser Recke so flink wie zu Beginn oder er wird beispielsweise langsamer, dafür aber besser gepanzert. Es lohnt sich diesbezüglich ein wenig zu jonglieren und sich so vor allem die härteren Bosskämpfe erträglicher zu gestalten.

Wie Eingangs erwähnt, ist „Armored Core VI“ kein ultraharter Brocken, aber zumindest einige Endgegner konnten in minutenlangen Duellen schon einmal den Puls etwas in die Höhe treiben. Meist hilft hier zwar einfach draufhalten, doch sollte man um die Effizienz zu steigern dabei schon auf deren Schwachstellen achten. Ein missglücktes Ausweichmanöver führt aber nicht gleich zum direkten „Game Over“ und der Frustlevel ist moderat.

Das durchwachsene Missionsdesign an sich ist dem Spielprinzip geschuldet. In erster Linie wird halt alles zerstört, was vor die Flinte kommt und viel Tiefgang oder Abwechslung ist nicht drin. Zwar variieren die Ziele leicht von „zerstöre den Konvoi“ über „zerstöre die Abwehranlage“ bis „okay, schleich Dich hier mal an den Überwachungsdrohnen vorbei, um einen feindlichen Mech dahinter zu vernichten“, aber wenigstens kommt man immer schnell ins Thema rein und muss sich nicht mit komplizierten Sachverhalten auseinandersetzen. Mag eintönig klingen, konnte sich aber geschickt über die veranschlagte Spielzeit behaupten.

Spielzeit

Aufgrund aktueller Zeitknappheit habe ich mich ausschließlich auf die Hauptmissionen beschränkt und keinerlei Nebenaufgaben absolviert. Überrascht war ich von manch extrem kurzen Leveln (gefühlt nur 1 bis 2 Minuten), doch angetan von der ordentlichen Anzahl der Aufträge. Der Abspann war nach ungefähr 10 bis 11 Stunden über den Schirm geflackert.

Präsentation

Das Netz war über die moderaten Hardwareanforderungen erfreut und ging (aufgrund der vorherigen Titel der Programmierer) von eher mauer technischer Kost aus. Auf meinem aktuellen System (Ryzen7/RX6750 XT 12GB OC/32GB) konnte ich das Spiel in 4k mit hohen Details und sogar maximalen Raytracing genießen – und war mit der Optik mehr als zufrieden.

Zwar wirkten einige Locations etwas trist (passte aber zum Szenario), doch Andere wiederrum beeindruckend und hübsch. Vor allem die tollen (Licht-) Effekte beim Ballern, die herumfliegenden Partikel und die teils gigantischen Gegner und Bauwerke sorgten für Begeisterung. Überhaupt mochte ich den technischen, klinischen Look sehr.

Der Soundtrack hielt sich meist im Hintergrund, gab den brachialen Baller-Geräuschen den Vorzug. Enttäuschend höchstens die lieblos präsentierten Missionsbesprechungen und sich häufig wiederholende Phrasen während der Kommunikation per Funk. Es hätten gerne ein paar Zwischensequenzen (in Spieloptik) mehr sein dürfen.

Positiv

  • hübsche Optik, gute Performance
  • schnelles und unkompliziertes Gameplay
  • gute Steuerung, tolles „Mech-Gefühl“
  • wenige Frustmomente
  • viele kurze Missionen – ideal für Zwischendurch

Neutral

  • Menüs und Missionsbesprechungen eher trist & bieder präsentiert
  • wenige Zwischensequenzen zum Ausbau der Story

Negativ

  • einige Mission extrem kurz
  • insgesamt arg repetetiv/gleichförmige Missionen
  • Story insgesamt eher belanglos

Fazit

„Armored Core VI Fires of Rubicon“ mag die Gemeinschaft ein wenig spalten – und das haben sich die uniformierten Spieler selbst zu verdanken. „Fromsoft“ hat hier kein weiteres „Dark Souls“, sondern ein buntes Action-Event mit furiosen, aber rein gar nicht „Souls“-mäßigen Kämpfen abgeliefert und der lockere Spielspaß stand klar im Vordergrund.

Das Herumfliegen und wilde Ballern hat echt Laune gemacht und das eigentlich so simple und repetitive Spielsystem hat sich während der überschaubaren Spielzeit glücklicherweise nicht abgenutzt. Wäre der Titel länger ausgefallen (oder hätte ich vielleicht noch mehr Nebenmissionen absolviert) hätte die Sache vielleicht schon anders ausgesehen. Zwar war ich von manch extrem kurzen Einsatz arg überrascht, doch die Anzahl der Aufträge konnte dies gut abfedern.

Unterm Strich hat mir das aktuelle „Armored Core“ sehr gut gefallen und ich gebe Actionfreunden gerne eine heiße Empfehlung raus. Ich habe mir nicht allzu viel von dem Titel erwartet und wurde am Ende doch äußerst angenehm überrascht. Die renomierten Entwickler haben ein unterhaltsames Spektakel mit Suchtfaktor abgeliefert, welches vor wirklich umfangreichen Werken wie „Starfield“ grade richtig kam und wie ein schmackhafter Snack verschlungen wurde. Für mich sogar bisher eines der besten Spiele des Jahres.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Bandai Namco

Scars Above (PC/PS5)

Inhalt

Ein gewaltiges außerirdisches Objekt taucht am Himmel auf ein Forschungsteam macht sich sofort auf den Weg zur Untersuchung. Der Spieler übernimmt dabei die Rolle von Kate, die nach einer Notlandung ihr dort zerstreutes Team wiederzufinden versucht…

Gameplay

„Scars Above“ erinnert frappierend an Titel wie „Returnal“ – bietet es doch ebenfalls Balleraction in einem vergleichbaren Szenario. Es ist zwar ebenso fordernd, jedoch auf leichten Schwierigkeitsgrad vergleichsweise gut machbar.

Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und auch idealerweise mit einem guten Gamepad – wie in meinem Fall einem PS5 „Dual-Sense“ am Rechner. Die Steuerung ist simpel und eingängig, erfordert keine große Einarbeitung. Zu neuen Fähigkeiten oder Ausrüstungsgegenständen gibt es regelmäßig kleine Tutorials.

Unsere Heldin muss sich zwar überwiegend um das Beseitigen von (zähen) Gegner kümmern, darf aber hin und wieder auch mal kleinere Kopfnüsse oder erträgliche Laufwege absolvieren. Um den Ballerspaß jedoch nicht zu stark zu bremsen, beschränken sich die Aufgaben beispielsweise auf das Sammeln von Artefakten, dem korrekten Platzierung auf einem Terminal oder dem Absuchen von Indizien – die automatisch miteinander zu einer holografischen Rückblende konstruiert werden.

Im Laufe der Zeit erhalten wir Erfahrungspunkte, mit denen wir den „Skill-Tree“ von Kate aufbohren dürfen. So kann die Magazingröße verändert oder eine schnellere Regeneration angestrebt werden. Dies macht den Titel kontinuierlich besser beherrschbar.

Spielzeit

Nach rund 9 bis 10 Stunden (einfacher Schwierigkeitsgrad) flackerte der Abspann über den Schirm. Das war okay, zumal wir hier einen vergünstigen Kaufpreis (rund 40 Euro bei Release, mittlerweile für knapp 17 Euro im Angebot) bekommen haben (PS5).

Präsentation

Der Titel ist keine große AAA-Produktion, aber trotzdem recht ansehnlich ausgefallen. Mit „Returnal“ hält die audiovisuelle Produktion nicht mit, wirkt dennoch hübsch und in sich stimmig gestaltet. Das Erkunden der gut designten Welt macht Laune und die Ideen beim Designen der Gegner waren nicht schlecht. Die Soundkulisse war stimmig, der Soundtrack eher unauffällig, aber dann atmosphärisch.

Positiv

  • gute Präsentation
  • stimmige Atmopshäre
  • unkompliziertes Gunplay
  • nicht nur Ballern, auch mal kleinere Rätsel
  • hübsches Welten- und Gegnerdesign

Neutral

  • recht gradling
  • relativ kurze Spielzeit

Negativ

  • ein paar unfaire Stellen
  • insgesamt recht repetitiv & simpel

Fazit

Gegen fette Blockbuster wie „Returnal“ schaut „Scars“ natürlich etwas „klein „winzig“ aus, besaß aber dennoch seinen eigenen Charme und bot gute Unterhaltung. Das Spiel an sich mag vergleichsweise einfach gestrickt sein (damit meine ich nicht den fordernden Schwierigkeitsgrad, eher sein eigentlicher leicht monotoner Ablauf), doch für Zwischendurch war das Gebotene in seiner Form vollkommen in Ordnung. – zumal die Spielzeit überschaubar ausfiel und seine Mechaniken hierdurch nicht zu heftig abgenutzt wurden.

Die Atmosphäre war klasse und das Storytelling mit eingeblendeten „Geister-Hologrammen“ sogar ziemlich cool. Man blieb am Ball und genoss einen durchaus spürbaren Suchtfaktor, der uns „zwang“, das Spiel in kürzester Zeit zu beenden und die Rätsel der außerirdischen Welt endlich offen zu legen. Zwar gab es auch hier eher bodenständige Kost, was aber durchaus akzeptabel erschien.

Wenn euch das Genre gefällt, „Returnal“ beendet und die Erwartungen entsprechend angepasst wurden, gönnt euch dieses kleine und etwas spröde Kleinod – welches zum aktuellen Reviewzeitpunkt sehr günstig beim Großhändler unseres Vertrauens zu ergattern ist. Ich hatte jedenfalls meine n Spaß und ah sah meine investierte Zeit als nicht vergeudet an.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Mad Head Games / Prime Matter / Plaion

Fort Solis (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Arbeiters auf dem Mars. Kurz vor dessen Feierabend erreicht ihn ein Notruf einer benachbarten Station und er macht sich auf den Weg zur Untersuchung des Vorfalls…

Gameplay

„Fort Solis“ ist ein gradliniges Adventure, bei dem es (abgesehen von kleineren Quicktime-Events) keinerlei Action gibt und der Spieler (selbst bei missglückten Quicktime-Events) nicht sterben kann. Von der eigentlichen Spielmechanik ist es am ehesten mit den „Dark Pictures-Reihe“ oder „Until Dawn“ vergleichbar – nur eben, dass es hier keine Game-Over-Screens gab.

Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und idealerweise mit einem Gamepad. Jederzeit lässt sich eine Karte einblenden – die sich für mich die meiste Zeit als wenig hilfreich erwies. Immerhin waren Türen und Gänge klar beschriftet und halfen bei der Orientierung.

Die Rätsel bestanden aus simplen „Such die Sicherung für die Tür“, bis hin zu „Such den Code zum Öffnen des Behälters“ – simple Kost also und meist war die Auflösung nicht weit voneinander entfernt, was sich aufgrund der trägen Fortbewegungsweise unserer Hauptfigur als äußerst positiv herausstellte.

Obwohl das Geschehen flüssig lief, waren besonders die Quicktime-Events hakelig zu steuern. Entweder wurden die Eingaben gar nicht angenommen oder die Verzögerung war unendlich hoch. An einer Stelle musste ich sogar zur Tastatur greifen, da ich mit dem Gamepad nicht weitergekommen bin.

Spielzeit

Das Spiel gliedert sich in vier Kapiteln, die flüssig (also ohne Unterbrechung) ineinander übergingen. Die Gesamtspielzeit belief sich auf zirka vier Stunden, währenddessen ich wirklich alle gefundenen Dokumente sorgsam durchgelesen, angeschaut oder abgehört habe.

Präsentation

Optisch ist der Titel eine Wucht. Umgebung und Charaktermodelle wirken nahezu fotorealistisch und machen die Immersion vom Treiben auf dem Mars fast perfekt. Beim Betreten neuer Areale brach die Framerate zwar immer wieder ein („Lade-Ruckler“), doch insgesamt war die Performance der aktuellen Unreal-Engine gut.

Hin und wieder gab es kleinere Clipping-Fehler oder zuckende Animationen (beim Öffnen von Türen), doch das wäre mit kleinen Patches sicherlich zu beheben.

Die englische Vertonung war sehr gut, die deutschen Untertitel absolut in Ordnung. Gut gefiel die dezente, aber sehr atmosphärische Geräuschkulisse, bei der alle Effekte klar zu orten waren.

Bugs

Hin und wieder fror das Spiel (immer an den gleichen Stellen) ein. Eine Fehlermeldung erschien im Hintergrund, war jedoch nicht lesbar (das eigentliche Spiel platzierte sich immer davor und die Meldung verschwand mit Beenden der Anwendung ebenfalls). Da sich dieses Einfrieren stets mit heftigen Rucklern ankündigte, verringerte ich zunächst Auflösung und Details, was aber keine Besserung brachte. Erst das Umschalten in den Vollbild-Fenster Modus brachte Abhilfe. Schon ist der Titel nicht mehr gecrashed und gefühlt wurden die Frameraten-Einbrüche auch weniger.

Positiv

  • hervorragende Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • kinofreife Inszenierung & Erzählweise
  • entspanntes, stressfreies Zocken

Neutral

  • austauschbare Handlung
  • einfache Kombinationsaufgaben
  • zwar tolle, aber wenig gruselige Atmopshäre
  • keine Jumpscars

Negativ

  • relativ kurz
  • relativ wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • langsames Bewegen der Hauptfigur

Fazit

Aufgrund seiner allgemeinen Spielmechanik ist „Fort Solis“ sicherlich nichts für Jeden. Wer jedoch Titel wie die erwähnte „Dark Pictures“-Reihe mag und nicht allzu hohe Erwartungen an Grusel hat, darf durchaus mal einen Blick riskieren.

„Solis“ ist vielleicht unblutiger als die meisten Mitstreiter und punktet auch nicht mit großartigen Jumpscares, lässt sich dafür aber ganz vorzüglich – und ähnlich einer kurzweiligen Serie – „wegspielen“. Unser Puls bleibt dabei unten, trotzdem war die Erkundung der Raumstation spannend und technisch eindrucksvoll.

Es gab keine größeren Leerläufe und das Geschehen blieb spannend bis zum bitteren Ende – welches nach rund vier Stunden recht schnell erreicht wurde. Auch hier gilt deshalb: die PC-Version geht für den aufgerufenen Preis (zum Reviewzeitpunkt knapp 20 Euro) gerade noch in Ordnung, der aktuelle Vorbesteller-Kurs für die PS5 ist mit knapp 40 Euro jedoch ziemlich happig. Obwohl mir eine physische Version für die Sammlung schon in den Fingern juckt…

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Black Drakkar Games / Dear Villagers

Shame Legacy (PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht in einer fremden Umgebung und ruft nach seiner Tochter. Ein Dorf scheint nicht weit, doch die Anwohner haben es scheinbar auf uns abgesehen…

Gameplay

„Shame Legacy“ ist ein Horror-Adventure, welches aufgrund seiner gesamten Spielweise am ehesten mit „Outlast“ zu vergleichen ist. Zwar kann sich der Spieler den Widersachern zur Wehr setzen, doch zumeist flüchten wir in wilden Spurts davon, schleichen uns um Gegner herum oder verstecken uns – beispielsweise in Toilettenhäuschen.

Die Gefechte bestehen dabei aus mehr oder weniger gut zu steuernden Reaktionstests, deren Handhabe zu Beginn noch nicht so recht ersichtlich war und einige Tode forderte.

Die Rätsel waren dagegen sehr einfach und bestanden aus einfachen Kombinationsaufgaben oder dem Suchen von Schlüsseln. Meist waren die dafür benötigten Gegenstände oder Schalter nicht weit voneinander entfernt. Der Leerlauf somit recht gering.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug ungefähr zirka 2 bis 2,5 Stunden. Das mag für einen solchen Titel grundsätzlich in Ordnung gehen, ist aber für den aufgerufenen Preis von rund 25 (PC) bzw. 40 Euro (PS5) schon sehr grenzwertig.

Präsentation

Audiovisuell war der Titel gar nicht mal schlecht. Die Grafik wirkte zwar stets wie mit einem leichten Schleier überzogen, wirkte aber stimmig und insgesamt recht hübsch. Einige Assets und Gegnertypen haben sich gelegentlich wiederholt, doch das war nicht weiter dramatisch. Der Sound war eher unauffällig, passte aber ganz gut ins Geschehen. Besonders über das Kopfhörer konnte man Schreie und unheimlichen Schlürf-Geräusche ausgezeichnet orten. Gespielt habe ich auf dem PC in 4K mit maximalen Details und meinem Steelseries-Headset.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • hübsche Präsentation
  • gradliniges Gameplay

Neutral

  • einfache Rätsel
  • keine wirklich neuen Spielmechaniken
  • austauschbare Handlung

Negativ

  • Trial & Error Momente
  • schwammige Kampfsteuerung
  • relativ kurz

Fazit

In den letzten Jahren habe ich meinen Gefallen an Horrorspielen gefunden und freue mich über jeden neuen Titel aus diesem Bereich. Bei „Shame Legacy“ zeigt sich jedoch, dass ich lieber stimmungsvollere „Walking-Simulatoren“, denn hektisches Treiben bevorzuge und so nur bedingt auf meine Kosten kam. Das Spiel bestand hauptsächlich aus abgehetzten Wegrennen oder dem mehr als fragwürdigen Kampfsystem, welches mit seiner Steuerung wirklich ein Krampf darstellte und sogar für Frust sorgte.

Das Programmierer-Team war wahrscheinlich recht klein, weshalb zumindest die solide Technik hervorzuheben ist. Das Ding schaut gut aus, hört sich passabel an (englischer O-Ton, deutsche Untertitel), aber das war es dann auch schon. Die Geschichte war eher so lala und genauso wenig revolutionär wie der Rest. Es fehlte halt ein Feinschliff an vielen Ecken – ein Nachfolger könnte es richten.

Meine Bewertung vermag insgesamt nicht sonderlich hoch ausfallen, doch Genrefreunde können bei Interesse ja trotzdem mal einen Blick riskieren. Irgendwie wurde ich ja schon einigermaßen passabel unterhalten, auch wenn es manchmal etwas nervig war und ich diesem Titel wohl so schnell nicht mehr installieren werde. Wartet aber ab, bis sich der Preis auf einem angemesseneren Niveau eingependelt hat – grade die Konsolenfassung ist für den kurzen Spielspaß viel zu teuer.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5,5/10
Gesamt: 5,5/10

Fotocopyright: Destructive Creations

Dead Island 2 (Playstation 5 / PC)

Inhalt

Da Spiel startet in den Überresten eines abgestürzten Flugzeugs und alsbald befindet man sich nicht nur im Kampfs mit den Trümmern, sondern stet zudem einigen Untoten gegenüber. Eine Seuche ist ausgebrochen und nun gilt es am Leben zu bleiben und idealerweise auch ein paar Verbündete zu finden…

Gameplay

„Dead Island 2“ ist ein First-Person-Shooter mit kleineren Rätseleinlagen. Das Spiel gibt sich zwar auf den ersten Blick recht „weitreich“, kann aber beim besten Willen nicht als „Open World“-Titel bezeichnet werden. Markierungen geben uns klare Ziele vor und wir hangeln uns von Schauplatz zu Schauplatz. Nerviges „Backtracking“ wird später aber immerhin durch eine Schnellreise-Funktion ersetzt.

Meist ballern und metzeln wir uns durch Zombiehorden und das eigentliche Gameplay schaut dabei immer gleich aus. Entweder müssen wir passende Schlüssel finden, eine Batterie von A nach B bringen, Kabel verfolgen oder schlichtweg alle angreifenden Gegner beseitigen. Das ist grade zu Beginn noch aufregend, doch spätestens mit dem gefühlt zehnten „Töte sie alle“-Aufruf kommt etwas Ernüchterung in die teils äußerst fordernden Gefechte.

Einen kleinen taktischen Aspekt bringen Fähigkeiten, die in Form von gefundenen Karten auf unserem persönlichen Kartendeck im Inventar platziert werden können – aber auch das Abnutzen oder Aufrüsten der Waffen, ähnlich wie beispielsweise bei „Zelda: Breath of the Wild“. Man muss also immer nach Schrott Ausschau halten und den „Lebensbalken“ unserer Baseballschläger oder Macheten im Auge behalten.

Spielzeit

Ich habe mich rein auf die Hauptgeschichte konzentriert (hier gab es schon genügend Botengängige und stupide Aufgaben) und bin am Ende bei zirka 15 Stunden Spielzeit gelandet. Das war für mich okay, da das Gameplay schon recht eintönig erschien und die Story keineswegs einen Nobelpreis für überraschende Wendungen oder sonstige dramatischen Momente verdient hätte.

Präsentation & Technik

Optisch ist „Dead Island 2“ kein Überflieger, aber vollkommen okay. Die Umgebungen schauen manchmal langweilig aus (Villenviertel zu Beginn), andererseits aber extrem stimmig (Abwasserkanäle) und dann wieder wunderschön (Riesenrad am Strand). Die Figuren sind gelungen und deren Animation meist recht hübsch. Leider wiederholen sich die Gegnertypen zuweilen sehr oft – grade in den selben Arealen.

Die englische Sprachausgabe wurde professionell vorgetragen und der Soundtrack besaß ein paar ziemlich gute Stücke.

Während das Spiel auf der Playstation 5 jederzeit flüssig lief und mit kurzen Wartezeiten aufwartete, hinterließ die PC-Version (die ich mir ebenfalls angeschaut habe) zunächst gemischte Gefühle. Egal in welcher Auflösung oder mit welcher Detailstufe – das Spiel war eine extreme Ruckelorgie. Erst nach (ich glaub dem dritten Start) lief es dann – selbst in 4K bei maximalen Details – ohne einen einzigen Hänger. Anscheinend wurden hier Shader kompiliert (oder was auch immer) – es wäre jedoch nett gewesen, den Spieler zumindest mit einer dauerhaften Einblendung während des Vorgangs darauf hinzuweisen oder wie bei „The Last of Us“ uns einfach mal ein wenig vor Spielstart warten zu lassen. Ich habe schon einen Defekt meiner neuen Grafikkarte befürchtet, bis die Performance dann endlich gepasst hat.

Positiv

  • stimmige Präsentation
  • flottes Gameplay
  • lockerer Umgangston (nimmt sich selbst nicht zu ernst)
  • stellenweise recht stimmige Abschnitte

Neutral

  • simple Rätseleinlagen
  • anfängliches Backtracking
  • sehr gradlinig konzipiert
  • überschaubare Anzahl unterschiedlicher Gegnertypen
  • mittelprächtige Geschichte mit eher schwachen Wendungen

Negativ

  • häufig wiederholende Mechanismen
  • keine richtig neuen Ideen
  • zu Beginn technische Probleme bei der PC-Version

Fazit

Vor Schwergewichten wie „Baldurs Gate 3“ kommt ein Titel wie „Dead Island 2“ gerade recht. Hier muss man nicht viel denken und kann sich beim Schnetzeln von Untoten so richtig austoben. Das funktionierte soweit recht gut, doch irgendwann sehnte man sich den Abspann herbei.

„Dead Island 2“ spielte sich zwar locker-leicht und flott weg, war aber oftmals stupide monoton und nervte mit den immergleichen Aufgaben inmitten der immergleichen Gegnertypen. Die zuweilen arg schwierigen Gefechte hielten zwar in Atem, dennoch sank die allgemeine Motivation dabei immer wieder ein kleines Stückchen. Die berechenbare und ebenfalls linear erzählte Handlung brachte da keine Besserung.

Nichtsdestotrotz. Wer eine launige Zombiehatz erwartet und sich dabei nicht mit einer tiefgreifenden Geschichte oder komplizierten Rätseln abgeben will, liegt hier goldrichtig. Bevor sich das überschaubare Gameplay völlig abnutzt, flackerte schon der Abspann über den Schirm und es gab ein verhaltenes Grinsen im Gesicht. „Dead Island 2“ definiert das Genre nicht neu und mag nach all den Jahren seiner Entwicklungszeit vielleicht den Ein oder Anderen etwas enttäuscht haben – für mich ists jedenfalls ein launiger Zeitvertreib und keine Geldverschwendung (war kurz nach dem Release bereits günstig in Frankreich erhältlich) gewesen. Irgendwann war ich so im „Flow“ und wollte mich dann unbedingt zum Finale vorkämpfen, habe in der Zwischenzeit dann kaum etwas anderes gezockt.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Deep Silver / Dambuster Studios

Layers of Fear (2023) (PC)

Einleitung

„Layers of Fear 2023“ ist eine Sammlung, welche die beiden „Layers-Spiele“ inklusive DLC (=Erweiterungen) beinhaltet. Es blieb jedoch nicht bei einer simplen Zusammenstellung, sondern es wurden einige Passagen und Mechaniken leicht modifiziert, sowie das ganze Konstrukt in eine neue Grafik-Engine (Unreal Engine 5) überführt. Ich verzichte daher auf ausführliche Gameplay-Besprechungen oder Inhaltsangaben, verweise auf die noch recht aktuellen Tests der Originale und gehe im Fazit auf die Anpassungen ein.


Die ausführliche Besprechung zum ersten Teil findet Ihr hier.

Die Besprechung zum zweiten Teil gibt es dort.


Fazit zur 2023er Version

Trotz aufpolierter Grafik, kleineren Handlungserweiterungen und neu arrangierten Rätseln, bleibt sich „Layers of Fear“ weitestgehend treu und fühlt sich nah am Original an. Das ist Fluch und Segen zugleich – denn so richtig schlecht sind beide Titel noch gar nicht gealtert und konnten mich vor Kurzem erst (siehe Links zu den einzelnen Tests oben) noch ordentlich von sich überzeugen.

Natürlich sind die beiden Spiele an für sich nicht übel und bestechen mit originellen – obgleich auch sehr einfachen – Aufgaben und einen äußerst gradlinigen Verlauf, der jeweils keine nennenswerten Längen aufkeimen ließ. Das erneute Abtauchen hat trotz geringfügiger Veränderung also durchaus Spaß gemacht, konnte jedoch nicht mehr ganz so dolle wie beim ersten Durchgang in seinen Bann ziehen bzw. Erschrecken. Die gruseligen Eckpfeiler blieben gleich und so blieben die richtig derben Überraschungen leider aus. Auch manche Macke (manchmal nicht immer ganz optimale Steuerung, Hängenbleiben an Kanten, etc.) sind übernommen worden.

Die neue Grafikengine liefert tolle, fast fotorealistische Bilder und zerrt (wohl auch wegen der eingeschränkten Räumlichkeiten) nicht zu sehr an der Hardware. Auf meinem Ryzen7/Geforce 3060/16 GB RAM-Notebook war 4K bei hohen Details jedenfalls einwandfrei spielbar, auch wenn es manchmal kleinere Lade-Ruckler beim Öffnen von Türen gab. Der Sound war nach wie vor grandios und am besten mit Kopfhörern zu erleben.

Gerade weil die Originale noch eine extrem gute Figur macht und die Keys mittlerweile für ganz kleines Geld zu haben sind (teilweise wurden die Titel auch schon verschenkt!), fällt eine klare Empfehlung schwer. Natürlich besitzen die Neuauflagen eine eindrucksvollere Optik, doch am Gameplay und Atmosphäre hat sich streng genommen nicht so viel geändert, um den vielfachen Invest zu rechtfertigen. So muss Jeder selbst entscheiden, ob er die Programmierer unterstützt und für schönere Bilder etwas mehr Geld in die Hand nimmt – oder ob er einfach nur mal in kurz in die Gruselspiele reinschauen mag und mit älterer und immer noch sehr solider Aufmachung leben kann. Mir reichen die Originale, aber ja, Support für solche Projekte ist immer gut und von daher hoffe ich, dass uns irgendwann mal ein richtiger, dritter Teil zu Gute kommen wird.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

The Last of Us Part 1 – Fazit zur PC Version

Eine ausführliche Besprechung zur Playstation 3-Urversion findet Ihr hier.

Ein Fazit zur Playstation 5 Variante gibt es hier.


Fazit zur PC-Version

„The Last of Us“ ist ein Spiel, welches mich immer wieder in seinen Bann zieht und dank der gelungenen Serien-Umsetzung war die Motivation so kurz nach der Playstation 5 Variante wieder entfacht. Eigentlich wollte ich nur mal kurz in die Adaption reinschnuppern und eventuell während der nächsten Spieleflaute genauer reinschauen – und direkt war ich wieder voll drin und habe erneut rund 10 Stunden mit Ellie und Joel verbracht.

Am eigentlichen Spiel hat sich nichts verändert, es wurde keinerlei Anpassungen vorgenommen oder Passagen verändert. Nachwievor ist der gelungene Mini-DLC mit Ellis Vorgeschichte enthalten und der Multiplayer (habe ich persönlich nie ausprobiert) ist nicht dabei.

Ich beneide Jeden, der sich zum ersten Mal auf die Reise mit den beiden Figuren macht, denn noch immer haben weder Setting, noch Umsetzung etwas von ihrem Reiz verloren. Die nunmehr deutlich bessere Technik (gegenüber der PS3/P4-Variante) kaschiert den gradlinigen Inhalt mit seinen eher simpel gehaltenen Rätseln. Man kann noch immer gut im Szenario versinken und kommt schnell mit der leicht behäbigen Steuerung zurecht.

Technik

Der grafische Eindruck ist nahezu sensationell. Das Geschehen hat mich auf der PS5 gar nicht so immens beeindruckt, doch auf dem PC-Bildschirm (50″) war ich angenehm überrascht. Ich habe zwar nur in Full-HD (1080p), dafür aber mit maximalen Details gezockt und war echt beeindruckt. Figuren, Kulissen und vor allem die stimmige Beleuchtung sind derzeitige Referenz. Deutlich besser als „Uncharted“ und erst recht um Einiges schöner als das letzte „Resident Evil“. Hin und wieder rissen jedoch flimmernde Gegner und verpixelte Lichter etwas aus der Immersion – weshalb ich hier nicht die Höchstwertung zücke. Ansonsten ein echter Vorzeige-Titel, auch wenn es bei einem Non-Open-World-Spiel auch gar nicht so schwierig ist.

Bugs

Ein paar kleinere Bugs trübten hin und wieder das Spielgeschehen, machten das Treiben aber nicht unspielbar. So lief ich gelegentlich gegen unsichtbare Mauern oder es verschwanden sogar Figuren (Ellie), die sich aber weiterhin mit Sprachausgabe bemerkbar machten. Mit einem Neustart des Abschnitte (fair verteilte automatische Speicherpunkte und manuelles Speichern jederzeit möglich) behoben die Fehler wieder.

Abschließende Worte

Gegenüber der PS5-Fassung gibt es keinerlei Mehrwert und somit keinen Grund zur erneuten Anschaffung des Titels. Man sollte sich jedoch für die PC-Zocker freuen, dass sie endlich in den Genuss dieses genialen Titels kommen und Ihnen den zweiten Teil hinterher wünschen. „The Last of Us“ ist eine Ausnahmeerscheinung, die mich immer wieder fasziniert und die ich immer wieder gerne empfehlen möchte. Technisch (abgesehen von meinen Bugs) läuft das Produkt allerdings noch nicht ganz rund, weshalb man lieber noch ein bisschen warten und auf Updates hoffen sollte. Ich denke nach ein paar Jahren kommt es nun auf ein paar weitere Tage nicht mehr an.

Grafik: 9,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

Layers of Fear 2 (PC)

Inhalt

Der Spieler findet sich an Board eines mächtigen Schiffes wieder und geht auf Erkundungstour. Scheinbar wurde hier ein Film gedreht , doch warum sind nun alle Passagiere verschwunden?

Gameplay

Erneut erlebt ihr die Geschehnisse aus der Ego-Perspektive und grast die schlauartigen Level auf der Suche nach Antworten ab. Neu jedoch ist diesmal die Wahl aus unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – bei denen zwischen harmlosem Erkunden oder der panischer Flucht gegen Monster gewählt werden darf. Für meinen Test habe ich mich für die entspannte Variante entschieden, da ich bei solchen Trial & Error Titeln nicht besonders frustresistent bin und relativ schnell durch den Titel vom „Pile of Shame“ durch wollte.

Abermals waren die Rätsel recht simpel und Laufwege erfreulich kurz. Meist ist man in einem sehr eingeschränkten Areal auf der Suche nach dem passenden Schlüssel oder einer Zahlenkombination und so erspart man sich unnötiges Herumlatschen.

Spielzeit

Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich die Spielzeit auf rund 5 bis 6 Stunden (wie gesagt im gemütlichen Durchgang ohne Ableben) erhöht. Geht man von einigen Ableben bei Monsterbegegnungen und dem Neustart von Checkpoints aus, käme natürlich noch etwas Zeit obendrauf.

Präsentation

Der Erstling hat mir trotz geringer Framerate auf der Nintendo Switch durchaus gut gefallen und nun präsentierte sich die Fortsetzung auf dem PC in 4K und maximalen Details in einem gänzlich anderen Gewand. Die Optik war schön, stellenweise fotorealistisch und dank ausreichender Hardware-Power stets ruckelfrei.

Die tolle Akustik sorgt erneut für leichte Schauer und sollte am besten mit guten Kopfhörern genossen werden. Schreie, Geräusche und Dialoge waren klar zu orten und sorgten für eine tolle Immersion.

Positiv

  • Tolle Präsentation
  • Schaurige Geräuschkulisse
  • Interessantes Setting
  • Schneller Einstieg
  • Kein Verlaufen
  • Kompakte Rätselabschnitte
  • Nette Anspielungen an den Film „Sieben“

Neutral

  • Seichtes Gameplay
  • Handlung hin und wieder unübersichtlich

Negativ

  • Steuerung nicht immer optimal (z.B. bei „Kurbeleinlagen“)
  • Fühlt sich manchmal etwas gestreckt an
  • Finale ließ vergleichsweise kalt

Fazit

Der erste Teil hat mir erstaunlich gut gefallen und über den Zweiten vermag ich eigentlich nur wenig Negatives zu berichten. Erneut haben die Macher eine schöne Atmosphäre mit gut funktionierenden Gruselmechaniken geschaffen, doch unterm Strich bleibt das Game ein wenig hinter dem Debüt zurück.

Zwar gab es gute und schaurige Momente, doch häufigere Wiederholungen und gelegentlich arg gestreckte Passagen schwächen diese Highlights immer wieder ab. So hechtet man oftmals schnell durch die Gänge und verlor das gemächliche Erkunden zusehends aus den Augen. Am Anfang wolle man noch jeden Stein umdrehen, am Ende einfach nur die Geschichte zu Ende erleben und sich nicht mit lahmen Schriftstücken aufhalten.

Erneut gilt, dass Genrefreunde auf ihre Kosten kommen und den kurzen Tripp auf hoher See sicherlich nicht bereuen werden. Ich persönlich fand den knackigeren Erstling wesentlich unheimlicher und kurzweiliger, sah meine Zeit mit diesem Werk allerdings auch nicht als vergeudet. Ein solider „Walking Simulator“ mit hübscher Präsentation und verworrener Handlung, ich ich bis zuletzt nicht komplett durchschaut habe.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

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