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Schlagwort: Netflix (Seite 3 von 21)

The Out-Laws

Inhalt

Kurz vor der Hochzeit lernt Bankmanager Owen endlich Mutter und Vater seiner Verlobten kennen und ist von deren eigenwilligen Art glücklicherweise so gar nicht überrascht. Als dann aber seine Filiale einem Überfall zum Opfer wird, hegt er einen schweren Verdacht in Richtung seiner baldigen Schwiegereltern…

Fazit

Bis zu einem gewissen Punkt – und dazwischen immer mal wieder Etappenweise – macht das Werk echt Laune und unterhielt recht solide. Ansonsten schoss das Geschehen mit seinem Klamauk oftmals zu weit über das Ziel hinaus oder sorgte mit gähnender Langweile für schleppende Unterhaltung.

Der Cast (Ellen Barkin und Pierce Brosnan) versprach großes und Produzent Adam Sandler hat schon oft das Herz erfreut, doch hier lieferte man uns eine völlig unausgegorene Mischung aus Gaunerstück und Komödie ab. Kein Part will richtig zünden, dafür ist Fremdschämen mit nervender Regelmäßigkeit an der Tagesordnung und so richtig glänzen konnte hier eigentlich Nichts.

Handlung oder allgemein mangelnde Glaubwürdigkeit wären noch verkraftbar gewesen, hätte es einfach mehr Kurzweil oder anbetungswürdige Momente gegeben. So erinnert man sich im Nachhinein höchstens an ein paar peinliche Aktionen – denen es zu oft an Nachvollziehbarkeit oder Witz mangelte. Für das Genre eigentlich ein echter Todesstoß.

So hochwertig und modern die Inszenierung, so unschlüssig bin ich mir bei der Leistung der Darsteller. Der ehemalige Doppelnullagent blieb etwas blas, sein Film-Schwiegersohn dagegen zu aufgedreht und drüber. Die Harmonie aller Beteiligten hat nur in den seltensten Fällen gepasst und das war enorm schade. Selbst der anfangs gut ausgebaute Antagonist wurde mit laufender Spielzeit absolut verschenkt.

Nach „Murder Mystery“ hat mir Netflix mal wieder eine Komödie zum Abgewöhnen serviert. Hatte ich Anfangs wegen Brosnan echt Bock auf das Teil, kam die Ernüchterung schnell. Gute Gags waren an einer Hand abzuzählen und das allgemeine Pacing war nicht in Ordnung. Das Ding ist bei aller Kritik sicherlich kein Totalausfall, erfüllte seinen Auftrag der lockeren Unterhaltung allerdings auch nicht sonderlich gut.

4,5/10

Fotocopyright: Netflix

Furioza – In den Fängen der Hooligans (Mini-Serie)

Inhalt

Schon lange hat die Polizei eine Gruppe von Ultras im Visier, doch bislang fehlten die eindeutigen Beweise um die wilde Truppe endgültig zu zerschlagen. Als es dann zu einem Mord kommt, schleußen die Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Hools ein und hoffen so auf einen baldigen Zugriff…

Fazit

Obwohl ich grundsätzlich empfänglich für die Thematik bin, habe ich bei Netflix bisher einen Bogen um das Werk gemacht. Der Film war nämlich vergleichsweise lang und bis dato leider nicht in deutscher Sprache verfügbar. Was mir bei asiatischen Produktionen eigentlich nichts ausmacht (hier schaue ich sogar meist mit englischen Untertiteln), hat mich hier irgendwie gestört. Glücklicherweise hat sich nun PLAION PICTURES um eine Synchronisation gekümmert – und so nebenbei die kompletten Ereignisse als Mini-Serie auf Scheibe gepresst.

Mini-Serie trifft es dann auch gut, denn abzüglich Rückblenden und langen Intro bleiben von den knapp 45 Minuten je Folge nicht allzu viel Content über – was allerdings nicht schlimm ist und besonders der Unterhaltung keinen Abbruch tat. Die vier Episoden waren nämlich jederzeit angenehm straff und kurzweilig erzählt, obwohl die Story durchaus ein paar Punkte zur Kritik abverlangte.

Das berühmte Rad wurde hier weder neu erfunden, noch besonders eigenwillig neu interpretiert. Alles verlief nach bekannten Mustern und hielt keinerlei Überraschungen bereit – so sehr man sich auch darum bemüht gab. Die Handlung war eher flach und vorhersehbar konstruiert, lieferte auch keinerlei neue Einblicke in die Hooligan-Szene. Glücklicherweise konnten aber Darsteller und einige wirklich gut choreografierte Actionszenen dieses Manko wieder ausbessern und nicht weiter darüber meckern lassen.

Obwohl die Optik stark auf Hochglanz poliert wurde, wirkte das Geschehen angenehm rau, dreckig und hart. Es wurde zudem wert auf viele kleine Austastungsdetails und Darstellung der Figuren gelegt – was zur Greifbarkeit und allgemeinen Glaubwürdigkeit ungemein behilflich war. Der zuweilen peitschende Soundtrack tat sein Übriges zur tollen Atmosphäre bei.

Wer sich für die Thematik interessiert, bekommt zwar keine neuen Einblicke oder eine sonst wie bahnbrechenden Wendungen, dafür aber eine unterhaltsame Serie mit ausgezeichnetem Pacing und authentisch gespielten Figuren. Die kompakten Episoden waren jedenfalls schnell „duchgebincht“ und eine Empfehlung für Genrefreunde geht raus. Sicherlich werden die Ereignisse schnell wieder vergessen sein, doch wahrscheinlich bietet sich in ein paar Jahre eine erneute Sichtung an.

7/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Operation Finale

Inhalt

Dem Mossad liegen Erkenntnisse vor, dass sich der so genannte „Architekt des Holocaust“ in Argentinien befinden soll. Zunächst gibt sich der Geheimdienst zwar zögerlich, doch dann werden die besten Männer zur Festnahme von Adolf Eichmann entsendet…

Fazit

Bei manchen Filmen geht es mehr um die Dokumentation und Aussage, denn die eigentliche Inszenierung. Die ist bei „Operation Finale“ zwar nicht schlecht, aber nicht ganz auf höchstem Hollywood-Niveau, was leider auch die mittelprächtige und stellenweise schwer verständliche deutsche Synchronisation betraf.

Wie dem auch sei. Der Streifen wirkte durch seine eher unscheinbare Art angenehm dokumentarisch und baute seinen eigenen, stellenweise leicht gemächlichen Sog auf. Die Geschichte um Eichmann war offensichtlich gewissenhaft recherchiert und gab einen guten Einblick in die teils eher unbekannten Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg.

Man konnte sich prima in die gezeigten Figuren hineindenken und vor allem deren Kampf mit dem eigenen Gewissen teilen. Es wurde keine unmenschlichen Bestien präsentiert, sondern auf allen Seiten markante Charaktere mit eigenen Motivationen aufgezeigt. Das Kammerspiel zwischen Jägern und Gejagten ging teils unter die Haut und viele Dialoge animierten zum Nachdenken.

Das Werk besaß eine (im positiven Sinne gedachte) unheimliche Grundstimmung, die uns vor dem Bildschirm ausharren ließ. Obwohl die Handlung recht vorherschaubar verlief (oder grundsätzlich schon bekannt ist), wollte man unbedingt am Ball bleiben und dem weiteren Verlauf folgen. Es waren eben besagte Wortgefechte, auf die man sich am ehesten konzentrierte und die Parteien bei ihren jeweiligen Argumentationen zu verstehen versuchte – so unschön es auch manchmal war.

„Operation Finale“ war ein routiniert gemachter und wohl auch irgendwo wichtiger Beitrag zur Verarbeitung der eigenen Geschichte. Er zeigte verständlich und ohne unnötige Effekthascherei auf, wie sich die Dinge um die Verhaftung von Eichmann abspielten und stellt seine Figur selbst recht charismatisch und hervorragend gespielt von Ben Kingsley dar. Wer sich für die Thematik interessiert und zufälligerweise auch ein Netflix-Abo hat, sollte ruhig mal einen Blick riskieren.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Tyler Rake: Extraction 2

Inhalt

Schwer verletzt wird Tyler ins Krankenhaus gebracht und wacht dort erst nach längerer Zeit wieder aus dem Koma auf. Eigentlich wollte sich der angeschlagene Elitesöldner nun zur Ruhe setzen, doch er wird noch für eine weitere Mission gebraucht…

Fazit

Schon an der kurzen und wenig gehaltvollen Inhaltsangabe kann der Experte auf den eigentlichen Film und dessen Fokus schließen. Erneut wollen uns die Macher kein tiefgründiges Epos, sondern einen von Action geprägten Spielfilm mit Kurzweil präsentieren. Der Plan ging erneut auf – allerdings nur in Teilen.

Action bot das Werk reichlich und einen gewissen Härtegrad dazu. Ständig flogen Kugeln durch die Gegend oder Fäuste wurden gezückt. Zumindest hierbei gab es dann ein paar kreative Ideen und irre Kamerafahrten. Alles war cool und wuchtig inszeniert, sorgte durchaus immer wieder für ein kleines Lächeln auf den Lippen.

Abseits des Krawalls blieb jedoch nur eine (erwartungsgemäß) dünne Handlung, die leider auch mit einigen Leerläufen daher kam. Dialoge und packende Wendungen gehörten nicht grade zu den Stärken der Produktion und so schlichen sich bei diesen Parts gerne mal kleine Längen und Desinteresse ein. Alles verlief nach gewohntem Schema und wich nicht von unseren vertrauten Vorstellungen ab. Grundsätzlich nicht verwerflich, leider aber wenig innovativ oder motivierend.

Chris Hemsworth hat seine Sache erneut passabel gemacht und die Rolle des brutalen Söldners gut gemeistert. Trotz aller Brutalität seiner Figur kam er dennoch recht sympathisch daher und trug das Geschehen größtenteils von allein. Der Rest vom Cast blieb eher blass und spielte gegenüber der mächtigen Hauptfigur eine eher untergeordnete Rolle. Technisch hab sich das Werk hingegen keinerlei Blöße und präsentierte sich zeitgemäß und auf Kino-Niveau.

Anscheinend versucht Netflix mit Tyler Rake eine Spielfilmserie zu etablieren und das Konzept könnte aufgehen. Zwar war auch die Fortsetzung nicht das Gelbe vom Ei, doch ein gewisser Unterhaltungswert war dennoch nicht von der Hand zu weisen. Für mal eben Zwischendurch gehen solche Titel durchaus in Ordnung, eine unbedingte Anschaupflicht besteht aber nicht.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Luther: The Fallen Sun

Inhalt

Aufgrund diverser Verfehlungen muss Polizist John Luther nun selbst ins Gefängnis und kann seine ehemaligen Kollegen nicht auf der Jagd nach einem perfiden Serienmörder unterstützen. Als der einstige Cop dann selbst im Knast noch Botschaften vom spottenden Killer erhält, beschließt er auszubrechen und das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen…

Fazit

In die Serie habe ich seinerzeit nur kurz reingeschaut und bin irgendwie nicht weiter am Ball geblieben. Da ich vernahm, dass dieser abschließende Film auch ohne größere Vorkenntnis zu meistern sei, habe ich am vergangenen Wochenende einen Blick gewagt – und trauere ein wenig der investierten Zeit hinterher.

„Luther“ war ein Streifen, bei dem ich gar keinen Einstieg gefunden und mich ständig nach dem Sinn des Ganzen gefragt habe. Die Handlung war wirr und letztlich kaum nachvollziehbar, die Motive des Täters entbehrten der Logik. Man konnte kaum miträtseln und musste die Dinge – so an den Haaren verbeigezogen sie auch erschienen – einfach kommentarlos über sich ergehen lassen.

Vielleicht haben mir zu viele Puzzlestücke aus der Serie gefehlt, aber ich hatte ständig das Gefühl, nicht den vollen Durchblick zu haben – oder die Ereignisse einfach nicht so wie dargestellt akzeptieren zu wollen. Selbst wenn man die Motivation des Killers einigermaßen zu verstehen versuchte, fragte man sich, warum er seine Aktionen so ausgearbeitet hat und diese Show betrieb.

Die Inszenierung war dabei jedoch sehr hochwertig und baute schon früh eine gewisse Erwartungshaltung auf, die der Rest einfach nicht halten konnte. Elba und Serkis spielten solide, konnten aber auch nicht wirklich begeistern. Scheinbar kämpften auch sie gegen ihre eigene Charakterzeichnung und den seltsamen Rahmen der Story an, konnten sich vielleicht auch einige Ideen der Autoren nicht ganz erklären. Beide sehe ich grundsätzlich sehr gerne.

Ich mag gute Thriller und stehe Produktionen von Netflix eigentlich immer sehr positiv gegenüber. „Luther“ hat mich trotz starker Technik und grundsätzlich gefälligen Cast jedoch gar nicht abgeholt, mich immer wieder neben Langweile und Hadern mit der Handlung frustriert. Wer die Serie geliebt hat und unbedingt nach neuem Material lechzt, darf ja gerne mal einen Blick riskieren – allen Anderen kann ich diesen Titel aber nicht so recht empfehlen.

4/10

Fotocopyright: Netflix

Mixed by Erry

Inhalt

Eigentlich wollte Enrico als DJ „Erry“ so richtig durchstarten, doch in seiner Heimat Neapel ist die Konkurrenz einfach viel zu groß. Mit seinen Brüder startet er im Gegenzug ein zwielichtiges Business und kommt damit zu zweifelhaftem Ruhm: Sie erstellen unlizenzierte Mix-Tapes und verticken diese im immer umfangreicheren Stil. Natürlich dauert es da nicht lange, bis die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit aufnehmen und die Jungs auf dem Radar haben…

Fazit

Per Zufall bin ich kürzlich bei Netflix über diesen Titel gestolpert und habe ihm spontan mal eine Chance gegeben. In der letzten Zeit sank die Anzahl der – für mich – interessanten Neuerscheinungen leider drastisch und so musste ich auch mal diesem eher unauffälligen Titel unverhofft begutachten.

„Mixed by Erry“ sah auf den ersten Blick nach einem Teenie-Musikfilm aus, doch schon bei seinem kleinen Teaser-Trailer beim Streaming-Anbieter wird klar, dass man umdenken sollte. Zwar erleben wir ein paar junge Menschen beim Erwachsenwerden – jedoch eher in einem waschechten Gangsterdrama, statt in einem beschaulichen Jugendfilm.

Der Aufstieg der Kriminellen wurde dabei anschaulich und gut nachvollziehbar konstruiert. Dank der unbekannten, aber symphytischen Darsteller konnte man sich gut in die Lage der Jungs hineindenken und ihre Motive insgesamt auch prima verstehen. Das Geschehen wurde dabei ruhig, aber dennoch kurzweilig und vor allem glaubhaft präsentiert.

Es gab keine Schießereien oder deftige Gewaltausbrüche. Die Handlung verzichtete komplett auf konstruierte Spannungsmomente und überzeugte mit viel Glaubwürdigkeit und ließ zum Glück Nichts missen. Das Abtauchen gelang hervorragend und viele Momente blieben auch ohne großen Knall im Gedächtnis.

Besonders gut gefiel mir der Look des Streifens. Mit seinen gelbstichig-gefilterten Bildern erzeugte das Teil seine ganz eigene Atmosphäre und wirkte durchwegs hochwertig. Während einige Mitstreiter gerade wegen ihrer enormen Filter etwas billig daher kommen, hinterließ „Erry“ hier einen vorzüglichen Eindruck. Vor allem der passende Soundtrack sorgte mit bekannten Krachern immer wieder für gute Laune und lud zum mit wippen ein.

Ich wäre wohl reich, wenn ich Geld für den Satz „die besten Geschichten schreibt das Leben“ bekommen würde, aber so auch hier. „Mixed by Erry“ fühlte sich durch und durch authentisch an, war toll inszeniert und macht eigentlich nichts falsch. Ich habe zu keiner Zeit irgendwelche „lauten“ Actioneinlagen oder unnötig übertriebene Effekthascherei vermisst und wurde auf eher ruhig-beschauliche Weise bestens unterhalten. Unterm Strich sicherlich keine neue Referenz, aber für Genrefreunde höchst anschaubare Kost im Rahmen ihres Netflix-Abos. Wer pfiffige kleine Gangsterfilme mag, macht nichts verkehrt.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Mother

Inhalt

Eine Bundesagentin wird von einem Verbrecher schwanger und muss sich letztlich nach der Geburt schweren Herzens von ihrem Kind trennen. Ganz hat sie ihren Nachwuchs jedoch nie aus den Augen verloren und hält insgeheim stets über sie wacht. Als es ihr Ex-Mann dann eines Tages auf die gemeinsame Tochter abgesehen hat, muss sie sich zu erkennen geben…

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte der Titel auch heißen – denn echte Innovation war hier zu keiner Sekunde gegeben und obendrein präsentierte sich auch kein kurzweiliger Filmverlauf. Der Streifen bediente sich bei verschiedenen Ideen, die allesamt nicht so recht miteinander harmonieren wollten. So wurden zwar wohlige Erinnerungen an den Klassiker „Leon – Der Profi“ wach, aber dessen Qualität konnte zu keiner Zeit auch nur ansatzweise erreicht werden.

Über weite Teile plätscherte „The Mother“ vor sich hin und kam trotz netter Schusswechsel und einer beachtlich in Form befindlichen Jennifer Lopez einfach nicht in die Gänge. Alles fühle sich zudem viel zu konstruiert an, damit man eine tiefere Verbindung oder Handlung oder Figuren aufbauen konnte. Viele Dinge waren in sich nicht stimmig und zu stark vom Zufall geprägt oder eben so zurecht gescriptet, dass es irgendwie zusammenpasste – oder aus Sicht des Betrachters eben auch nicht.

Die Darsteller haben ihre Sache zwar gar nicht so schlecht, aber im gegebenen Rahmen überzeugenten einige Szenen – besonders die Emotionalen – nicht wirklich. Man kämpfte fortwährend gegen das mittelprächtige Drehbuch an und konnte einfach nicht glänzen – keiner der Akteure, so sehr sie sich auch bemühten und hübsch daher kamen. Immerhin war die Inszenierung recht hochwertig und auf Kino-Niveau, so wie wir es von Netflix kennen und lieben. Vom Soundtrack ist gar nichts in Erinnerung geblieben.

Selbst wenn man mit der mangelnden Innovation leben könnte, bleibt unterm Strich nur ein mäßig unterhaltsames Thriller-Drama mit netten Actioneinlagen, aber leider auch vielen Längen und unglaubwürdigen Passagen. Als Inklusiv-Artikel sicherlich mal anschaubar, aber nichts, was ich unbedingt auf Netflix dringend empfehlen würde. Für mich Mittelmaß auf ganzer Linie.

5/10

Fotocopyright: Netflix

Noise

Inhalt

Ein junges Paar zieht in das Haus in das Elternhaus des Mannes in einer abgeschiedenen, aber idyllischen Gegend. Zunächst scheint Alles in bester Ordnung, je weiter der Herr des Hauses in der Vergangenheit seines Erzeugers forscht, desto paranoider wird er dabei…

Fazit

Technisch macht „Noise“ eine gute Figur, doch inhaltlich konnte ich das Teil nicht überzeugen. Die Geschichte war zwar auf den ersten Blick schon relativ unoriginell und austauschbar, dennoch hätte man zumindest mit einer guten Stimmung gehörig punkten – und damit wesentlich besser unterhalten können.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und wusste nicht richtig zu fesseln. War man zu Beginn noch recht guter Dinge und hoffte das Beste, schlich sich nach und nach die große Ernüchterung ein. Das Geschehen war langweilig, die Timings nicht immer optimal und die Geschichte erstaunlich belanglos.

Es gibt viele ähnlich gelagerte Filme, die deutlich mehr zu packen wussten und zumindest am Ende eine tollere Auflösung zu bieten hatten. Der finale Twist (sei hier natürlich nicht verraten) war weder besonders überraschend, noch überzeugend präsentiert. Auch er war vorherschaubarbar konstruiert und recht nüchtern inszeniert.

Abgesehen von schwachen Abgang, war die Entwicklung der Figuren für mich beziehungsweise meiner Bewertung kriegsentscheidend und auch hier schwächelte die Produktion. Während sich die Geschichte zu Beginn noch verständlich entfaltete, waren einige Veränderungen bei den Charakteren nicht mehr so ganz verständlich. Ausgiebige Recherche hin oder her – für meinen Geschmack hat sich unsere Hauptfigur hier viel zu schnell und vor allem viel zu tief in die Sache hinein gesteigert und die Glaubwürdigkeit des Streifens gehörig untergraben.

„Noise“ hatte eine hochwertige Optik, sympathische Darsteller – patzte aber beim Rest. Die Handlung war schwach, langatmig erzählt und wenig spektakulär zu Ende gebracht. Eigne Motivationen oder besser gesagt, Verhaltensweisen waren kaum nachvollziehbar und so manövrierte sich das Treiben selbst ein wenig in Abseits. Für mich ein eher schwacher Titel, der im bestehenden Abo glücklicherweise keine Zusatzkosten verursacht hat.

3/10

Fotocopyright: Netflix

Carter

Inhalt

Carter kommt umzingelt von einem Spezialkommando zu sich. Er hat sämtliche Erinnerung verloren und begibt sich auf die Flucht. Irgendwas muss sein Blackout jedoch mit einem derzeit grassierenden Virus zu tun haben und irgendwie scheint er eine Schlüsselfigur in einem seltsamen Mosaik zu sein…

Fazit

„Carter“ war schon ein seltsamer Film. Seltsam in Sinne von merkwürdig ausbalanciert, seltsam in Sinne, dass Licht und Schatten hier nahe beieinander lagen – und am Ende trotzdem eine Empfehlung auszusprechen war.

War der Anfang noch ruhig, gemächlich und herrlich undurchsichtig, wandelt sich das Gesehen nach wenigen Minuten zu einem hektischen Treiben – dass mich irgendwie an „Oldboy auf Drogen“ erinnerte und ab diesem Zeitpunkt kaum noch zur Ruhe kam.

Das Tempo war extrem hoch und die Inszenierung wie eine Art Technikdemo. Der Hauptdarsteller schien ununterbrochen in Aktion zu sein und die Macher versuchten diesen wilden Trip mit so wenigen Schnitten wie möglich einzufangen. Man erkannte zwar kleinere Unterbrechungen, dennoch war die Immersion ziemlich gut und das Treiben fühlte sich weitestgehend wie aus einem Guss, teilweise fast wie ein Computerspiel aus der Ego-Perspektive an.

Die Action war dabei wirklich toll choreografiert und mit interessanten Ideen bestückt. Kleinere Anspielungen auf Mitstreiter ließ man sich dabei ebenfalls nicht nehmen, nahm manche Einstellung dabei dankbar auf. Der Härtegrad war angenehm hoch, aber auch nicht zu übertrieben – der rote Saft spritze in angenehmen Maße.

Leider schwächelte das Geschehen bei Handlung und vor allem deren Erzählstruktur. Durch die dauerhafte Action traten Ermüdungserscheinungen ala „Avangers“ auf und die anfangs so hohe Aufmerksamkeit flachte von Minute zu Minute spürbar ab. Saß ich zunächst mit einem breiten Grinsen vor der Leinwand, kämpfte ich beim großen Finalduell tatsächlich gegen die Vorspul-Taste an. Irgendwann war man irgendwie übersättigt, hätte gerne mit ein paar ruhigeren Momenten leben können.

Keinen Trost fand man zudem bei der Story. Diese war weder sonderlich originell, noch glücklich konstruiert. Alles fühlte sich inmitten der heißen Gefechte irgendwie notdürftig zusammengestückelt an und wollte mit ein paar pseudo interessanten Wendungen etwas Tiefe vorgaukeln – die schlichtweg nicht vorhanden war. Auch zündeten möglicherweise kritisch gemeinte Untertöne keineswegs.

Technisch hat „Carter“ zweifelsohne ordentlich was auf die Kasten, doch die Erzählstruktur litt ziemlich unter diesen beindruckenden Vehikel enorm und die Geschichte konnte grundsätzlich nicht überzeugen. Wer furiose Action liebt, wird hier an vielen Stellen definitiv auf seine Kosten kommen – doch wer auch eine ansprechende Rahmenhandlung sucht, ist absolut verkehrt. Mir hat das Werk aufgrund seiner atemberaubenden Optik schon irgendwo recht gut gefallen, doch umso mehr schmerzt der schwache Rest. Kompromissbereite Zuschauer mit gültigen Netflix-Abo können gerne mal „Probe-Schauen“ und für sich abschätzen, ob sie über zwei Stunden dran bleiben wollen…

7/10

Fotocopyright: Netflix

20th Century Girl

Inhalt

Südkorea, im Jahre 1999. Wegen einer wichtigen Herzoperation müssen sich zwei beste Freundinnen für einen gewissen Zeitraum voneinander trennen. Doch während die Eine in Amerika unter dem Messer liegt und sich erholen muss, soll die Andere ihren Schwarm auf der Schule beobachten und regelmäßig Bericht über seine Tätigkeiten abliefern. Dumm nur, dass die Beiden sich beim Nachspionieren näher kommen…

Fazit

Manchmal gibt es Filme, bei denen das Finale alles versaut oder zumindest den bis dato guten Eindruck erheblich mindern – und das bei bei diesem Titel für mich leider der Fall.

Ich möchte nicht behaupten, dass „20th Century Girl“ richtig genial gewesen wäre, doch ein paar erzählerische Macken – eben grade im besagten Schlusspart – haben dem durchaus soliden Auftritt ein wenig geschadet und für mindestens einen halben Punkt Abzug in der persönlichen Gesamtwertung geführt. Ich möchte nicht spoilern, es sei soviel gesagt, dass man uns eine Auflösung servierte – die der Hauptperson über gar nicht mal große Umwege schon längst hätte bekannt sein sollen und es am Ende gar keinen solchen Knall hätte geben müssen.

Die Grundgeschichte war weder neu, noch an sich sonderlich originell, aber dank sympathischer und gut agierende Schauspieler überwiegend sehenswert und unterhaltsam gestaltet. Es gab zwar ein paar kleinere Längen, doch riss die Aufmerksamkeit trotz kurzer Augenverdreher nicht ab. Ich würde sagen von seiner allgemeinen Erzählweise hält er sich an typische Muster und hakt einen erwarteten Punkt nach dem Nächsten von der Liste ab. Nichts fällt aus dem Rahmen, die Romanze wird nach üblichen Strukturen abgehandelt.

Technisch war der Streifen absolut hochwertig. Sicherlich wurde uns keine knallharte Action oder übertriebene CGI-Zerstörungsorgien vorgesetzt, doch die ruhigen Bilder waren gestochen scharf, lebhaft und mit gewohnter „Korea-Ästhetik“ inszeniert. Das Abtauchen gelang sofort und ohne größere Hürden. Der Soundtrack war ebenfalls ganz nett und stach mit einen auffälligeren Stücken zur rechten Zeit angenehm hervor. Die Schauspieler waren wie bereits erwähnt sehr sympathisch und dem Thema bzw. dem Publikum entsprechend gecastet, also hübsch und drollig dreinblickend.

Ketzerisch könnte man sagen, dass „20th Century Girl“ lediglich Standard-Kost aus Südkorea und somit kaum etwas Besonders ist. Erwähnen möchte ich jedoch unbedingt, dass diese „Standard-Kost“ ein hohes Niveau besitzt und bessere Werke aus anderen Ländern locker aussticht und keineswegs als schwach abgestempelt werden sollte. Sicherlich kommt der Film nicht an die ganz großen Klassiker des Landes heran, aber Genreliebhaber erhalten einen ordentlichen Vertreter, den man sich bei Bedarf ruhig mal anschauen kann.

6/10

Fotocopyright: Netflix

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