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Schlagwort: NeoGeo

NeoGeo Arcade Stick Pro

Nachdem mir die „Pandora 6S“ (http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=3508) zwar schon recht gut gefiel, musste es jedoch unbedingt Mehr und vielleicht einen Ticken professioneller sein. Kurz bei einem großen Versandhändler gestöbert und schnell wurde ich beim „NeoGeo Arcade Stick Pro“ fündig.

Dieses Gerät ist nicht nur ein Arcade-Stick für verschiedene Konsolen (u.A. auch das NeoGeo Mini, welches sich auch in meiner Sammlung befindet), sondern auch Konsole zugleich. Vorinstalliert sind 20 Spiele, wobei sich mittlerweile kostenfrei noch 20 weitere über die Herstellerwebseite freischalten lassen.

Die Konsole kommt in einem auffälligen, quitschgelben Kasten daher und beherbergt neben dem Stick an sich auch ein USB-C Kabel. Ein Netzteil ist leider nicht vorhanden.

Ausgepackt präsentiert sich eine recht wuchtige, aber äußerst wertig anmutende Konstruktion, die sich in der Hand bzw. unter den Handflächen großartig anfühlt.

Der Stick klickt wunderbar und fühlt sich so hochwertig, wie die Buttons an. Schon direkt wird klar: kein Vergleich mit meiner bisherigen Pandora-Box, die nicht schlecht war, aber im direkten Vergleich deutlich billiger anfühlt.

An der Vorderseite befinden sich zwei USB-C Anschlüsse (für weitere Gamepads) und ein Klinkenanschluss für Kopfhörer. Die Lautstärke wird hierbei über das Menü geregelt, da keine gesonderten Tasten hierfür vorhanden sind.

Auf der Rückseite Strom, HDMI und USB-Anschluss. In meinem Fall hab ich einen kleinen 16GB Stick im NeoGeo stecken, auf dem sich weitere Titel befinden – mehr dazu findet Ihr bei der Suchmaschine eurer Wahl oder bei YouTube.

Das Menü ist aufgeräumt und reagiert gut. Die Navigation ist simpel und die Optionen leicht verständlich aufgebaut. In den Einstellungen kann beispielsweise die Bildgröße (Vollbildsteckung oder klassisches 4:3 Format) oder die Lautstärke der Kopfhörer verändert werden. Idealerweise könnt Ihr auch dort mit ein paar Filtern für die Bildausgabe spielen.

Die Performance der vorinstallierten (und nachträglich eingeschleusten) Roms ist hervorragend. Hier gibts kein Ruckeln, keine Bildfehler und keine ungeplanten Slowdowns. Die Bildqualität ist im Pixelmodus ohne jegliche Verschlimmbesserung einfach grandios. Superscharf und farbenfroh – vielleicht sogar schöner, als damals in der Spielhalle.

Die vorinstallierten Spiele (Herstellerwebseite)
1.THE KING OF FIGHTERS ’95 / 2.THE KING OF FIGHTERS ’97 / 3.THE KING OF FIGHTERS ’98 / 4.THE KING OF FIGHTERS ’99 / 5.THE KING OF FIGHTERS 2000 / 6.THE KING OF FIGHTERS 2002 / 7.FATAL FURY SPECIAL / 8.FATAL FURY 3 / 9.GAROU: MARK OF THE WOLVES / 10.SAMURAI SHODOWN II / 11.SAMURAI SHODOWN III / 12.SAMURAI SHODOWN IV / 13.SAMURAI SHODOWN V SPECIAL / 14.ART OF FIGHTING / 15.WORLD HEROES 2 / 16.WORLD HEROES 2 JET / 17.WORLD HEROES PERFECT / 18.NINJA MASTER’S / 19.THE LAST BLADE 2 / 20.KIZUNA ENCOUNTER

Positiv:
– erstklassige Emulation
– grandiose Bildqualität
– hochwertige Bedienelemente
– als Eingabegerät für andere Konsolen verwendbar
– schönes Design
– gute Verarbeitung
– einfach erweiterbar
– rechtlich sauberer als viele Konkurrenten

Neutral:
– im Lieferzustand sehr Kampfspiel-lastig
– Lautstärkenregelung nur über das Menü

Abschließende Worte
Die Pandora-Büchsen sind schon nicht schlecht und überhaupt recht pfiffige Konstruktionen. Während diese sich vielleicht mehr an Restaurateure alter Automaten richten, zielt der offizielle NeoGeo Arcade Stick offenbar auf Sammler, sowie Gelegenheitsspieler ab – die ohne schlechtes Gewissen und mit toller Emulation einige alte Klassiker erleben möchten.

Der Stick ist toll verarbeitet, liefert gefällige Performance und macht durch seine wertigen Eingabeelemente extrem viel Spaß. Solltet Ihr auf der Suche einer legalen und simplen Möglichkeit zum Zocken alter NeoGeo-Titel sein, so greift mit gutem Gewissen zu. Das NeoGeo Mini hatte mich aufgrund der durchwachsenen Bildausgabe nicht so recht begeistern können, aber bei diesem Stick macht man echt nichts falsch.


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!

Pandora 6S Arcade Board (Retro Konsole)

Und wieder einmal möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und ein Stück außergewöhnliche Hardware präsentieren. Diesmal handelt es sich um ein so genanntes „Arcade Board“, welches echtes Spielhallenfeeling ins heimische Wohnzimmer verfrachten soll.

Schon vor einiger Zeit habe ich mir ein „Pandora 4S Arcade Board“ aus China zugelegt (monatelange Lieferzeit sage ich nur…) und nun – für relativ überschaubares Geld (gebraucht bei Ebay) – ein kleines Upgrade zur 6S-Version gewagt.

(Herstellerfoto)

Ein Pandora Arcade Board lässt sich am einfachsten als moderne Möglichkeit zum herrichten alter Spielautomaten umschreiben. Man kann den Hauptkern (die Pandora-Box) quasi in einen alten Automaten einpflanzen und ihm damit zu neuem Leben (und aktueller Technik) verhelfen. Obendrein sind auch schon eine Menge an Games vorinstalliert oder können (bei anderen Revisionen) ganz einfach (per USB-Stick) nachgerüstet werden.

Bei der hier vorgestellten Variante handelt es sich hingegen um ein komplett anschlussfertiges System, welche die passenden Eingabeelemente (Stick, Buttons, etc.) bereits mitbringt und per VGA oder HDMI an Monitore oder Fernseher (oder Beamer) angeschlossen werden können. Es ist keinerlei Bastelarbeit mehr erforderlich und etliche Spiele (>1.300) sind werksseitig installiert.

Schon beim Auspacken fällt die Größe und das massive Gewicht der Hardware auf. Der Hersteller setzt auf stabile Materialien und setzt den Kunststoffkern in ein recht wertig verarbeitetes Metallgehäuse mit schicker Acryl-Oberseite. Das Frontmotiv (in diesem Falle Ryu aus der bekannten „Street Fighter“-Reihe) ist sicherlich Geschmacksache, kann aber idealerweise beim Händler ausgewählt werden. Ich hatte da bei meinem Gebrauchtkauf keine Wahl – aber mir gefällt das Cover schon einigermaßen.

Wie bereits erwähnt erfolgt die Bildausgabe via VGA oder HDMI. Dazu gesellt sich noch eine Lautstärkenregelung (integrierter Lautsprecher), ein Netzteilanschluss und sogar ein USB-Anschluss – der erlaubt, dass Gerät als Controller an anderen Geräten (PC, Platystation, evtl. auch Switch) zu verwenden.

Beim Starten erwartet uns nach kurzer Boot-Dauer ein schlichtes, übersichtliches Auswahlmenü. Im Gegensatz zu meiner 4S Konsole ist nun alles alphabetisch – aber leider nicht nach Genres sortiert. Man kann sich zwar über die Einstellungen eine Favoritenliste erstellen – ganz optimal im Handling ist dies allerdings nicht.

Die Auswahl der Spiele ist so umfangreich, wie ordentlich. Im Grunde sind alle großen „Prügler“ (sowohl klassische Versus-Titel wie „King of Fighters“, als auch „Sidescroller“ wie „Final Fight“) und Shooter vorhanden. Daneben gibt es noch ein paar Knobel und Geschicklichkeitsspiele – nur Racingfreunde bekommen eine relativ kleine Auswahl geboten.

Bei der stolzen Anzahl von über 1.300 Titeln sind eine Spiele erwartungsgemäß doppelt vorhanden – allerdings weniger im Sinne von „richtig doppelt“, sondern vielmehr in diversen Ausführungen mit durchaus leichten Variationen – die so wohl in den Spielhallen unterschiedlicher Länder zu finden waren.

Bei den Titel handelt es sich überwiegend um Spiele aus der Spielhalle oder von NeoGeo (welches ja auch fast mehr in der Spielhalle zu verorten war) und – ganz neu bei der 6S – sogar ein paar SEGA (vermutlich Mega Drive) Spiele. Realisiert wird das Ganze technisch per simpler Emulation – was natürlich in einer gewissen Grauzone rangiert.

Die Emulation ist bei den Arcadetiteln (und NeoGeo) weitestgehend sauber und kleinere Slowdowns sind – soweit ich das beurteilen kann – bereits der jeweiligen Vorlage geschuldet. Bei komplexen Ballerorgien mit unzähligen Gegnern kommt ein „Metal Slug“ schonmal leicht ins Schwitzen. Das dürfte damals am Automat (oder NeoGeo) auch so gewesen sein und unterstreicht das authentische Feeling.

Richtig enttäuscht, gar sauer bin ich hingegen bei den tollen SEGA-Vertretern geworden. Es ist zwar löblich, dass ein paar Klassiker (u.A. Outrun) vertreten sind, aber keiner der angetesteten Spiele lief auch nur ansatzweise flüssig. Der Ton stotterte, das Bild bewegte sich wie in Zeitlupe und die Spielbarkeit war somit dahin. Merkwürdig, da schon meine alte 4S einige der problematischen Titel (u.A. „Mortal Kombat“ – nicht von Sega) viel performanter auf den Bildschirm brachte und allgemein weniger mit „Tearing“ zu kämpfen hatte.

Positiv:
– massive Bauweise, ordentliche Verarbeitung
– gute Eingabegeräte, die bei Bedarf relativ einfach ausgetauscht werden können
– viele vorinstallierte Spiele
– weitestgehend saubere Emulation
– gute Bildausgabe (720p)
– „Coin“-Taste für schier endloses Weiterspielen 🙂

Neutral:
– Design
– Sortierung der Spiele
– fummeliges Favoriten-Menü

Negativ:
– rechtlich möglicherweise problematisch
– Spielbarkeit einiger Titel nicht wirklich gegeben (Ruckeln)

Abschließende Worte:
Ein Arcade-Board wie das mir aktuell vorliegende ist sicherlich nicht für Jedermann und wird auch sicherlich nicht Jeden wie mich begeistern können. Trotz einiger technischer Unzulänglichkeiten spiele ich neben aktuelles Games hin und wieder einige Klassiker wie „Metal Slug“ oder „Final Fight“ und habe dabei ein breites Grinsen im Gesicht. Natürlich wäre dies (wo wir uns schon in einer Grauzone bewegen) auch am Rechner möglich, doch mit dem massiven Board auf dem Schoß kommt das Ganze trotz Emulation viel authentischer daher. Ein echter Automat wird wohl immer ein Traum bleiben, doch bis dieser irgendwann in Erfüllung geht (und Platz im Haus vorhanden ist), machen diese Pandora-Büchsen ihre Sache (auch gemessen am Preis-/Leistungsverhältnis) recht ordentlich. Da ich es primär auf die Arcade-Titel abgesehen habe, ist die schwache Darbietung – insbesondere der Sega-Klassiker – zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch.

Ich wollte euch mit diesem kleinen Review keines der Geräte aufschwatzen, nur mal ein paar Eindrücke und Bildchen davon präsentieren. Wenn Ihr euch für so ein Teil interessiert, so schaut euch ausgiebig bei den üblichen Anbietern um und wählt mit Bedacht. Es gibt unterschiedliche Spielebestückungen und Hardwareausführungen. Mittlerweile sind sogar komplexere 3D-Titel und weitreichendere Konsolen-Emulationen verfügbar, aber damit steigt auch der Anschaffungspreis. Wer lediglich ein paar Spielhallen-Klassiker nachholen will, dem reicht auch eine technisch schwächere und deutlich günstigere Box.

Aufgenommen wurden die Bilder mit dem Handy und die Darstellung erfolgte mit meinem kürzlichen erworbenen VANKYO Leisure 430 Mini Beamer (http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=3412) auf einer 133″ Leinwand.

Noch ein paar Impressionen: