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Schlagwort: Liebesfilm (Seite 2 von 4)

How to Talk to Girls at Parties

Inhalt

London im Jahr 1977. Enn und seine Kumpels sind Punks und lieben das unkonventionelle Leben mit wilden Partys und Musik. Eines Tages landet die Truppe jedoch auf seiner seltsamen Veranstaltung mit noch seltsameren Gestalten. Dort lernt unser Hauptprotagonist die bezaubernde Zen kennen und bizarre Stunden stehen dem jungen Glück bevor…

Fazit

Als Filmfan hat man über die Jahre schon sehr viel seltsames Bildmaterial zu Gesicht bekommen und wird durch so manch selbst ernanntes Kunstwerk kaum noch sonderlich beeindruckt. „How to Talk to Girls at Parties“ trägt allerdings nicht nur einen ungewöhnlichen Titel, sondern liefert uns hier ein Erlebnis, dass ich selbst beim nachträglichen Verfassen dieses Textes noch nicht ganz im Kopf sortieren konnte.

Im Nachhinein kann man über das Werk eigentlich sagen was man möchte, doch die tolle Atmosphäre und das launige Punk-Setting werden sicherlich im Gedächtnis bleiben. Der Film lebt von seinem Charme, der über so manch Kante mit einem Lächeln hinwegschauen lässt und irgendwie versöhnlich stimmte.

Durch seine schrägen Figuren und seinen unkonventionelle Handlung baut das Geschehen eine gewisse Spannung auf, die bis zum bitteren Ende nicht abreißt. Man kann sich zwar nicht sonderlich gut in alle Figuren hineindenken, jedoch wunderbar mit ihnen mitfiebern und sich über den weiteren Verlauf der Geschichte freuen. Man konnte die nächsten Schritte so schlecht vorausahnen, so dass man erst recht vor Schirm verweilt und sich einfach mal überraschen ließ.

Die Darsteller waren durch die Bank weg symphytisch und gaben Ihr Bestes. Neben den tollen Jungstarts wie Elle Fanning und Alex Sharp, trumpfte vor allem eine grandiose Nicole Kidman als Altpunkerin mit Herz auf. Es war schön, dass sich ein so großer Name noch für so kleine und recht verquere Produktionen engagiert und dann so toll performt.

Die Inszenierung lag sicherlich nicht auf höchsten Hollywood-Niveau, trug aber eine schöne Handschrift mit interessanten Kameraperspektiven und einem kultigen Soundtrack. Darüber hinaus ließ sich eine gewisse Erotik bei Kostümen und manch kleinerer Szene nicht verleugnen.

So Alles in Allem, hat „How to Talk to Girls at Parties“ zumindest in gewissen Kreisen durchaus das Zeug zum Kultfilm. Figuren, Setting, Musik und so manch Passage brannten sich ganz ordentlich im Bewusstsein ein, auch wenn ich zumindest aktuell noch keine höhere Bewertung für das Gesamtkonstrukt abgeben möchte. Der allerletzte Kick hat noch gefehlt, doch zu weiteren Sichtungen wäre ich absolut bereit. Wer auf etwas andere Liebesfilme steht und idealerweise eine Schwäche für das Punktum der 70iger hat, sollte unbedingt mal reinschauen.

7,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Die große Liebe

Inhalt

Bei einem Heimaturlaub lernt Offizier Paul die bezaubernde Sängerin Hanna kennen und lieben. Obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, wollen sie es miteinander versuchen. Leider verwehrt ihnen der Krieg eine längere, gemeinsame Zeit…

Fazit

Nach “ Wunschkonzert“ ist auch der zweite, sogar noch etwas größere Erfolg „Die große Liebe“ endlich in aufpolierter HD-Qualität frei erhältlich. Zwar trägt auch dieser eine – gemessen am eigentlichen Inhalt – übertriebene FSK18-Freigabe, doch womöglich könnte man unbedarfter Zuschauer mach Details nicht korrekt einordnen. Es handelt sich um ein „Kind seiner Zeit“, welches mit etwas Abstand betrachtet und bewertet werden muss.

Im Gegensatz zu „Wunschkonzert“ hat es mir hier allerdings ein bisschen an Substanz und markanten Momenten gefehlt. Zarah Leander ist natürlich nicht nur toll anzuschauen und erst recht famos anzuhören, aber die Handlung war einfach zu seicht, austauschbar und stellenweise sogar etwas langatmig erzählt. Zieht man den ungemütlichen Hintergrund ab, bleibt eine simple Liebesgeschichte, die zielstrebig, vorhersehbar und wenig aufregend abgespult wurde.

Von Krieg und plakativer Propaganda gab es glücklicherweise wenig zu vermelden, doch die hier präsentierte heile Welt war mir einen Ticken zu drüber. Sicherlich wollte man genau diese entspannte und herzergreifende Stimmung erzeugen, aber für den waschechten Cineast war diese filmische Darbietung insgesamt zu unspannend. Klar war der Titel mangels Alternativen ein riesiger Hit, doch streng genommen hätte man seine flache Erzählweise seinerzeit schon kritisieren dürfen.

Optisch hat der Film wohl noch nie besser ausgeschaut. Zwar besaß das 4:3 Bild einige Defekte, gewaltiges Filmkorn und gelegentlich starkes Rauschen, doch der Ton war verhältnismäßig gut und alles durchaus problemlos genießbar. Ich hatte vor Jahren mit wesentlich schlechteren Abzügen Vorlieb nehmen müssen und bin mit der aktuellen Variante höchst zufrieden und möchte die besprochenen technischen Makel nicht negativ bewerten. Es geht wohl einfach nicht besser.

Die Veröffentlichung solcher Kunstwerke ist für uns informierte und aufgeklärte Filmfreunde ein wahrer Segen. Ich finde die Einblicke in die Kinohistorie immer höchst interessant, auch wenn hier der tatsächliche Inhalt leider etwas dürftig ausgefallen ist. Für die Aufbereitung und „ans Licht bringen“ ein großes Lob, auch wenn nüchtern getrachtet nur ein passabel anschaubarer Film vorgelegt wurde. Ich drücke mal ein Auge zu und gebe dennoch knappe 7 von 10 auf meiner persönlichen Skala – nicht zuletzt dank des Soundtracks, der mir beim Schreiben dieses Reviews gerade fleißig im Kopf herumschwirrt. Hoffen wir mal, dass noch mehr „Wunder geschehen“ und weitere Filme dieser Art alsbald legal in den Händlerregalen liegen.

7/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Aus Liebe zum Spiel

Inhalt

Der gealterte Baseball-Star Billy Chapel steht kurz vor seinem endgültigen Ruhestand, doch seiner Herzensdame scheint dies nicht schnell genug zu gehen. Sie befindet sich bereits auf dem Weg ins Ausland, während er noch einmal seine letzten Würfe im Stadion vollführt. Wir erleben in vielen Rückblenden, wie die Liaison überhaupt begann…

Fazit

Vor Jahren habe ich diesen Film bereits auf irgendeinem Medium gesehen und vor ein Tagen zufällig auf Prime wieder entdeckt. Die Erinnerungen waren recht löchrig – und ziemlich schnell wurde klar, warum weite Teile des Geschehens schon so schnell wieder vergessen waren.

Grundsätzlich mag ich Costner recht gern und habe selbst für seine schwächeren Filme ala „Waterworld“ oder „Postman“ sogar etwas Sympathie, aber hier hätte mir die Ausrichtung direkt klar sein müssen. Der Sport an sich spielt hier eine extrem untergeordnete Rolle und sollte bestenfalls als keine Randerscheinung vermerkt werden. Der Fokus lag klar auf der Lovestory – die zwar sympathisch gemacht war, aber mit kleineren Längen zu kämpfen hatte.

Ob Sportprofi oder nicht. Das Kennenlernen der beiden Protangonisten verlief relativ unspektakulär und das Aufkeimen derer Beziehung nach gewohntem Schema. Selbst kleinere Entgleisungen ließen kaum an Fortbestand selbiger zweifeln und alles Andere als ein Happy-End wäre sowieso seltsam gewesen. Die meiste Zeit plätschert das Geschehen ohne nennenswerte Highlights vor sich hin und zog sich gelegentlich in die Länge. Die Aufmerksamkeit riss zwar nicht ab, aber spektakuläre Unterhaltung schaut anders aus.

Die Chemie zwischen Costner und Kelly Preston hat soweit gepasst, der Rest vom Cast ging auch in Ordnung. Alles machten ihren Job gut, übermäßig zu Loben fällt mir allerdings schwer. Die Akteure agierten – wie auch die gesamte Inszenierung – auf einem routinierten, jedoch nicht zu übertrieben brachialen Niveau. Die Optik war hochwertig, der Soundtrack passend – alles eben ganz solide und nicht gerade weltbewegend.

Wer auf Liebesschnulzen steht, kommt bei „Aus Liebe zum Spiel“ wohl auf seine kosten. Wer hingegen nach einem ernsthaften Sportdrama Ausschau hält, dürfte etwas enttäuscht werden. Im Großen und Ganzen ging das Teil als lockere Romanze durch, obgleich es hier einen Ticken kompakter auch getan hätte.

6/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Wunschkonzert

Inhalt

Berlin 1936. Bei den olympischen Spielen lernen sich die junge Inge und der Leutnant Herbert kennen und lieben. Leider währt die gemeinsame Zeit nur wenige Tage, denn Herbert muss zu einer geheimen Mission nach Spanien aufbrechen…

Fazit

Es hat mich schon ein wenig gewundert, als dieser Titel plötzlich mit einer FSK18 Freigabe beim Händler im Regal aufgetaucht ist – doch letztlich finde ich gut, dass man sich mittlerweile mit so manch „Vorbehaltsfilm“ arrangieren und offener mit der heiklen Materie umgehen kann. „Wunschkonzert“ mag auf der einen Seite sicherlich ein gelungenes Propagandawerkzeug darstellen, wirkt durch seine – ich möchte sagen naive und selbstverliebte – Machart jedoch absolut entlarvend und durchschaubar.

Die Handlung ist so simpel, wie zu vernachlässigen. In bester Heimatfilm-Manier gibt es eine Geschichte über die große Liebe, die selbst nach Jahren nicht endet und für die leichte Dramatik sogar noch ein strahlenden Nebenbuhler. Dies lädt nicht nur unfreiwillig zu schmunzeln ein, sondern ist Teil des perfiden Gesamtkonzeptes – welches den im Hintergrund tobenden Krieg bewusst etwas schön redet und fast zur aufregenden Nebensache deklariert.

Alle Akteure sind stets perfekt gestylt, jederzeit gut gelaunt und haben fortwährend ein Liedchen auf den Lippen. Der Einsatz an der Front gleicht einem Ausflug ins Abenteuerland, denn mit größeren Blessuren kommt schließlich auch Keiner zurück. Man erfreut sich an Radiosendungen und lockeren Sprüchen, zeigt gar nicht erst die wahre Greul oder die eigentlichen Probleme an der Front. Die Stimmung ist gut und selbst in der Heimat macht sich Niemand größere Sorgen um die Liebsten – schließlich ist die „Nebensache“ ja bald vorbei.

Man spürt, dass „Wunschkonzert“ noch kein „Durchhaltefilm“ wie „Kolberg“ und Konsorten ist. Er ist noch wesentlich früher entstanden und präsentiert statt stumpfer Parolen lieber die „heile Welt“ und ist quasi noch ein Werbe- bzw. Anwerbefilm für die Nationalsozialisten. Er hetzt nicht offen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen oder animiert zu Gewalttaten, hebt vielmehr das auffällig „arische Weltbild“ hervor – auch ohne direkt mit dem Finger darauf zu zeigen bzw. bestimmte Aussagen immer wieder repetitiv wiederholen zu müssen. Das Geschehen wirkt gesitteter und weitaus neutraler, als manch seiner Kollegen aus der damaligen Epoche.

Die Inszenierung war hochwertig und zog alle Register des Möglichen. Sicherlich erleben wir kein großes Effektgewitter und bestenfalls bodenständig gebastelte Kampfszenen, doch meine Beachtung erhalten schöne Schnitte, interessante Perspektiven und sein ordentliches Pacing. Obwohl die Darsteller mit ihrer Ausdrucksweise teilweise stark an das Theater erinnern, so macht der Streifen an sich mit schicken Überblenden, grandiosen Bildern und toller Ausleuchtung einen perfekten Kinoeindruck, der bei Veröffentlichung auf der großen Leinwand garantiert mächtig beeindrucken – und seine Wirkung nicht verfehlen – konnte.

Ich kannte den Film bereits von VHS-Zeiten, weshalb mich die aktuelle Blu-Ray schon ziemlich begeistert. Sicherlich flackert das Bild hin und wieder ein bißchen und auch beim Ton gibt es kleinere Störungen – aber für eine Produktion von 1940 möchte ich wirklich nicht meckern. Das Ding ist wunderbar anschaubar und kleinere Streifen oder Lautstärkenschwankungen sorgen umso mehr für Atmosphäre und verleihen dem Werk eine Seele. Das Bildformat ist klassisch 4:3.

Die Einen werden „Wunschkonzert“ als seichten und unbedeutenden Liebesfilm abtun, die Anderen immerhin einen interessanten Einblick über das damalige Weltbild erhalten. Man sollte sich natürlich ein wenig für die Thematik interessieren und ein solches Werk dann auch als Zeitdokument verstehen können, um etwas kritischer ans Werk gehen zu können.

Trotz seiner klischeehaften und trotz seiner „gefährlichen“ Passagen ist dieser Titel jedoch einer der besseren seiner Art und unterhielt erstaunlich gut. Handwerklich gab es nichts zu beanstanden und auch die Darsteller haben ihre Sache – wie es seinerzeit schließlich gewünscht war – hervorragend gemacht. Die eingestreuten Liedchen waren vergleichsweise harmlos und passten zur vermeintlich leichtgängigen Romanze. Für den geeigneten Filmfreund also durchaus ein interessanter Titel – der natürlich ein Kind seiner Zeit ist und mit einem Funken an Verstand gesichtet werden sollte.

8/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Corellis Mandoline

Inhalt

Eine kleine griechische Insel im Zweiten Weltkrieg. Italienische Besatzer machen sich in der Hauptstadt breit und versuchen sich so gut wie möglich mit der Bevölkerung zu arrangieren. Der charismatische General Corelli freundet sich dabei recht schnell mit der Tochter des einheimischen Arztes an…

Fazit

Besonders an seinen Hauptfiguren ist ersichtlich, dass der Titel nunmehr 20 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeit nicht spurlos an den Stars vorbeigegangen ist. Wo ein Cage mittlerweile für meist nicht mehr ganz so hochwertige Produktionen steht, konnte man hier seinerzeit noch von einem waschechten Blockbuster ausgehen – und stand am Ende trotzdem mit gemischten Gefühlen da.

„Corellis Mandoline“ ist an für sich ein recht launiger Film. Die malerische Kulisse und die zarte Romanze lassen die dramatischen Hintergründe eine Zeitlang vergessen und der Unterhaltungswert ist gegeben. Leider macht der Titel schauspielerisch unverhofft wenig her und die Bemühungen von Cruz und Cage luden sogar hin und wieder zum Fremdschämen ein.

Obwohl das Werk auf einem Bestseller-Roman basiert, wirkt die Liebelei nicht glaubhaft konstruiert. Vielleicht lag es aber auch an den Darstellern, die es von ihrer Gestik stets ein wenig übertrieben und die Chemie irgendwie so gar nicht gepasst hat. Selbst ein Christian Bale blieb hier weit hinter seinen gewohnten Leistungen zurück, verkörperte eine fast schon peinliche Nebenfigur.

Alles wirkt bei genauerem Hinschauen unausgegoren, bemüht und nicht richtig rund. Die reale Greul kam nie so recht an den Mann und besonders das Finale wirkte in diesem Kontext sowieso viel zu weich gespült. Sicherlich sollten die positiven Gefühle im Vordergrund stehen, doch im Anbetracht der hier verübten Verbrechen war die Prämisse sowieso nur bedingt geschickt gewählt.

Immerhin optisch hatte der Streifen Einiges auf dem Kasten, gefiel mit hübschen Landschaftsaufnahmen, warmen Farben und verbreitete leichtes Urlaubsfeeling. Der Soundtrack war zuweilen sicherlich Geschmackssache, wurde aber gut zum Setting gewählt und gab keinen Grund zur Klage.

Streng gesagt ist „Corellis Mandoline“ leider kein guter Film und seine Darsteller wurden zurecht mit goldenen Himbeeren nominiert. Erstaunlicherweise fühlte ich mich über seine knappen zwei Stunden dennoch passabel unterhalten und hielt die investierte Zeit nicht für vollkommen verschwendet. Man konnte sich trotz aller Macken zurücklehnen und inmitten allen Kopfschüttelns das Gebotene irgendwo halbwegs genießen.

6/10

Fotocopyright: Pandastorm Pictures GmbH

I Still Believe

Inhalt

Frisch am Collage angekommen, verliebt sich der christlich geprägte Jeremy schnell in bildhübsche Melissa und buhlt um ihre Hand. Zwar ist seine Auserwählte an Krebs erkrankt und dennoch lässt der angehende Musiker nicht von ihr…

Fazit

Das Thema ist traurig, die Umsetzung definitiv ein Fall für hartgesottene Romantiker. „I Still Believe“ versucht mit seiner durchaus realistischen Aufmachung derart auf die Tränendrüse zu drücken, dass es mir zeitweilen schon ein wenig gegen den Strich ging. Voller tragischer Momente konnte man – im Gegensatz zu manch anderen Titeln – kaum so etwas wie Hoffnung verspüren und eine langatmige Erzählweise tat dazu ihr übriges dazu.

Alles fühlte sich jederzeit arg in die Länge gestreckt an. Sicherlich waren die Ereignisse mehr als heftig und es gab dazwischen einfach nicht so viel Handlung, doch für meinen Geschmack hätte das Ganze einen Ticken kompakter ausfallen dürfen. Besonders nervig, weil man ja alles irgendwo schon einmal gesehen hat und direkt zu Beginn des Streifens schon seinen kompletten Verlauf erahnen konnte.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen gut gemacht. Ich habe mir den Film hauptsächlich wegen Gary Sinise angeschaut, der auch hier wieder sehr sympathisch rüber kam. Vielleicht ein wenig ungewohnt als gläubiger Christ, aber dennoch gewohnt sympathisch eben.

Für mich war dieses Drama nichts. Trotz gutem Cast, technisch hochwertiger Inszenierung und wahren Hintergründen konnte ich mit dem Gezeigten wenig anfangen. Es ging zu übertrieben schnulzig und zu übertrieben traurig daher – so sehr, dass ich kaum einen richtigen Funken Hoffnung aus dem Ganzen ziehen konnte und am Ende nicht mit sonderlich versöhnlichen Gefühlen zurückblieb. Möglicherweise lag es dann auch wieder am Soundtrack – mit dem ich ebenfalls nicht warm geworden bin und die Gesangseinlagen eher zusätzlich gestört haben. Kurzum: schaut den Trailer und entscheidet, ob ihr kompatibel seit – dann klappt es vielleicht mit dem großen Kino. Ich bin hier jedenfalls raus.

5,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Mit den Wellen

Inhalt

Sara ist schwer krank und wird wahrscheinlich eines Tages im Rollstuhl landen. Sie verheimlicht die Diagnose so gut, wie möglich vor ihren Freunden – bis ausgerechnet die eigenen Eltern diese Prognose an ihren neuen Schwarm ausplaudern…

Fazit

Das Thema ist sicherlich aus dem Leben gegriffen und weitestgehend gefühlvoll umgesetzt, doch stellenweise hätte ich mir etwas mehr Schwung oder bessere Identifikation mit den Figuren gewünscht. An das eher befremdliche Setting konnte man sich erstaunlich schnell gewöhnen, einige Entscheidungen und Aktionen der Darsteller hingegen wenig verstehen.

So war für mich besonders das letzte Drittel gedanklich schwer greifbar. Man wusste um die Krankheit und ließ Sara trotzdem bei einem anstrengenden Wettkampf antreten? Anschließend wunderte man sich dann tatsächlich über Beschwerden und kritische Momente? Wie verantwortungslos gab sich der bis dato gut damit arrangierende Freund, der die Teilnahme sogar eingefädelt hat?

Das waren Momente, die eine sonst ganz ordentliche Handlung ins Stocken brachten und letztlich höhere Wertungsregionen zu Nichte machten. Das Werk hatte zwar allgemein recht wenig Schwung, doch nun kam auch ein wenig Frust dazu. Besonders schade, da die Akteure allesamt sehr sympathisch daher kamen und prima miteinander harmonierten.

Ansonsten wich man nicht vom üblichen Standard ab. Technisch gab sich der Film absolut in Ordnung, überzeugte mit hellen, klaren Farben und erweckte in diesen traurigen Tagen schon ein wenig Urlaubsfeeling. Die Vertonung gab auch keinen Grund zum Meckern.

Wer die Thematik interessant findet und sowieso ein Netflix-Abo hat, schaut vielleicht mal rein. Für alle Anderen lohnt meiner Meinung nach kein Invest, da sie bei der breiten Konkurrenz ähnlicher Titel zumeist einen Ticken besser bedient sind. Schaut euch lieber ein weiteres Mal „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ an…

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Hello World

Inhalt

Naomi Katagaki ist eher der zurückhaltende, strebsame Schüler, der kaum Freunde besitzt und sich selten Etwas traut. Eines Tages bekommt er Besuch von einem mysteriösen Fremden, der sich als sein Ich aus der Zukunft ausgibt und ihn um einen Gefallen bittet. Der junge Naomi soll verhindern, dass die künftige Jugendliebe ins Koma fällt und so den Verlauf vieler Dinge verändert…

Fazit

„Weathering With You“ war zuletzt kein schlechter Film, doch konnte nicht alle Erwartungen zur vollsten Zufriedenheit erfüllen. Nun gab es kurz darauf „Hello World“, der schon auf dem Cover mit einem ebenfalls großartigen Zeichenstil und einer fantasievollen Geschichte punkten wollte, allerdings auch nicht vor Begeisterung vom Stuhl hauen konnte.

Meine Tochter und ich waren sich am Ende einig. „Hello World“ begeisterte mit tollen Zeichnungen, zum teil atemberaubenden Aufnahmen und vielen detailreichen Szenarien, stolperte aber letztlich über seine verworrene und unschlüssige Handlung, die mit merkwürdigen Designentscheidungen und unnötigen Abschnitten nicht immer für positive Resonanz sorgte.

Normalerweise lieben wir bei Animes eine gewisse Verrücktheit, doch hier fiel diese nicht immer gefällig genug aus. Man gab dem Betrachter vielleicht ein wenig zu viel Interpretationsfreiraum, um ein klares Fazit möglich zu machen. Auf seine vergleichsweise grundsolide Story setzte man eine Komplexität, die sich irgendwie unnötig und aufgesetzt angefühlt hat. Man brach zwar mit seiner gewissen Vorherschaubarkeit, rundete seine Ideen aber nicht passend ab.

Optisch gehört „Hello World“ zur Spitzenklasse. Während die Figuren zuweilen eher zweckdienlich daher kamen, überzeugten Hintergründe und deren Einzelheiten auf ganzer Linie. Der Stil war stimmig und besonders zum Finale hin auch stellenweise faszinierend bunt. Der Soundtrack ging gut ins Ohr und vermittelte stets die passende Stimmung. Hier waren definitiv erfahrene Macher am Werk.

„Hello World“ ist trotz aller Kritik einer der besseren Animes, rein von seinem Stil und seiner Technik her. Die deutsche Synchro geht in Ordnung und wirklich langweilig war das Gebotene eigentlich auch nie. Jeder Genrefan darf also mal reinschauen – und eventuell einen Ticken besser mit dem seltsamen Storykonstrukt als wir zurecht kommen. Bei uns hat die vermeintliche Auflösung jedenfalls einige Punkte gekostet und so bleibt am Ende nicht mehr als eine ordentliche, allerdings nicht überragende Bewertung zurück.

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Jexi

Inhalt

Der Umgang mit dem Handy wurde Phil quasi in die Wiege gelegt und als erwachsener Mann kommt er selbst unter der Dusche kaum von seinem elektronischen Begleiter los. Eines Tages jedoch geht das gute Stück zu Bruch und sofort muss ein Ersatz her. Unglücklicherweise besitzt das neue Gerät eine seltsame künstliche Intelligenz, die das bisherige Leben von Phil gehörig auf den Kopf stellt…

Fazit

Wie man gerne sagt, ist „Jexi“ ein Kind seiner Zeit und vielleicht irgendwann in seiner aktuellen Form gar nicht mehr relevant – doch im Moment passt seine Weise rund um die modernen „Handy-Zombies“ jedenfalls ziemlich gut. Natürlich ist alles auf seichten Spaß getrimmt, doch ein paar durchaus ernste Dinge (u. A. Kontrolle über die Identität, das Bankkonto, etc.) waren enthalten – aber leider nicht in voller Konsequenz zu Ende erzählt.

Eigentlich war es vermessen, einen größeren Tiefgang zu erwarten. Mit Blick auf Darsteller und die eher witzige Machart war einfach nicht mehr drin. Man pickte sich die spaßigen Themen heraus und präsentierte uns immerhin damit eine kurzweilige Angelegenheit mit reichlichen Lachern.

Dank seiner sympahthischen Figuren konnte man sich gut fallen lassen und dem Treiben prima folgen. Die Chemie zwischen Adam DeVine und dem Rest hat einfach gepasst und vor allem mit seinem Handy gab es ein paar urkomische Dialoge, bei denen fast die Tränen aus den Augen kullerten.

Wirklich realistisch ging es zwar kaum zur Sache, doch das tat dem Folgen der Handlung keinen Abbruch. Die Verknüpfung aus realen Gegebenheiten und den zu krassen Überspitzungen hat erstaunlich gut funktioniert und eine hochwertige Inszenierung hat ihren Teil zum Gelingen bei.

Es gibt weitaus bessere Komödien und Satiren, doch unterm Strich war „Jexi“ eine nette Unterhaltung mit einigen wirklich guten Ansätzen. Leider hat man aufgrund der kurzen Laufzeit und erzwungenem Spaßfaktor ein paar kritischere Töne bestenfalls kurz gestreift und nicht weiter ausgearbeitet – aber insgesamt dürfen Komödienfreunde mal reinschauen. Der Film hat mir im Grunde recht gut gefallen, doch eine höhere Wertung vermag ich mir trotzdem nicht abringen.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Squared Love

Inhalt

Um die Schulden des Vaters zu tilgen, arbeitet Lehrerin Klaudia nebenher unter falschen Namen und guter Verkleidung als recht erfolgreiches Modell. Am Set lernt sie einen charmanten Frauenhelden kennen – der dummerweise auch noch der Onkel einer ihrer Schülerinnen ist. Sie versucht die beiden Welten getrennt zu halten und sich dem Schwarm noch nicht vollends zu offenbaren…

Fazit

In den ersten Minuten habe ich befürchtet, mit diesem Werk nicht warm zu werden. Die durchaus elegante Hochglanzoptik und die überhaupt schicke Inszenierung sprachen zwar für sich, doch mit Handlung und Charakteren konnte ich zunächst wenig anfangen und ließ das Ganze einfach mal vor mir ablaufen.

Es dauert schon ein wenig, aber dann hat man sich an Geschichte und Figuren gewöhnt und man kommt auch so langsam mit dem hier präsentierten Humor zurecht. Der Erzählfluss war dabei unerwartet gut und man blieb bis zum Ende aufmerksam am Geschehen dran. Sicherlich war alles ein bisschen arg konstruiert und gar vorhersehbar, doch irgendwie übertünchte der allgemeine Charme diesen Kritikpunkt und der Unterhaltungswert stand dann deutlicher im Fokus.

Die für uns eher unbekannten Darsteller waren nicht nur optisch sehr ansprechend, sondern agierten im gegebenen Rahmen vollkommen zufriedenstellend. Sie harmonierten hervorragend miteinander und erzeugten viel Sympathie. Die krasse Wandlungsfähigkeit unserer Hauptfigur war wirklich beeindruckend und das Verwirrspiel somit gar nicht mal so abwegig, wie es im ersten Moment noch erscheinen mag.

Der Plot ist simpel, aber effektiv. Es dreht sich alles um ein paar wenige Figuren und so richtig tiefgründige Ereignisse gab es nicht – was jedoch für ein entspanntes Seherlebnis ohne traurige Momente sorgte. Natürlich wurde alles auf ein unvermeintliches „Happyend“ getrimmt, aber das war in Vornherein zu erahnen gewesen.

Wer eine seichte Romanze für Zwischendurch sucht, liegt bei „Squared Love“ genau richtig. Das Gezeigte belastet nicht allzu sehr und bietet solide Unterhaltung ohne Tiefgang, aber auch ohne Schnörkel. Es gab keine echte Dramaturgie und keine unbequemen Themen. Unterm Strich also eigentlich nichts Besonderes – aber manchmal braucht es einfach nicht mehr, um für eine gewisse Zeit vom Stress des Alltags abzulenken.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

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