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Schlagwort: Jump and Run

Super Mario Bros. Wonder (Nintendo Switch)

Inhalt

Der böse Bowser hat Prinzessin Blume entführt und ihr Königreich mit seinem düsteren Mächten überzogen. Nun sind Klempner Mario und seine Freunde gefordert, um das Unheil wieder abzuwenden…

Gameplay

Im Gegensatz zu „Mario Odyssey“ und der allgemeinen 3D-Ausrichtung der letzten Jahre, geht es bei „Super Mario Bros. Wonder“ wieder recht traditionell zur Sache. Nintendo präsentiert uns hier ein Jump-and-Run der alten Schule – ganz klassisch in 2D und von „links nach rechts“.

Dem Spieler stehen unterschiedliche Figuren mit ebenfalls unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten zur Verfügung. So kann sich Mario mittels Extras beispielsweise in einen Elefanten verwandeln, während andere Charaktere höher springen oder resistent gegen Schaden von Gegnern sind. Dies erlaubt vielfältige Strategien und macht das Spielen zuweilen deutlich leichter.

Das Gameplay an sich ist dann so, wie wir es seit dem ersten Mario auf dem NES kennen, jedoch um bereits erwähnte Goodies und ein paar abgedrehte Ideen erweitert. Das Leveldesign war trotz 2D-Darstellung enorm abwechslungsreich und mit vielen verrückten Einlagen (z.B. schnelle Spielabschnitte, die mit schrägen Farben fast einen Drogenrausch erzeugen) gespickt.

Bereits im Vorfeld konnte man seine Figuren mit „Abzeichen“ ausrüsten, die auf Knopfdruck bestimmte Upgrades (z.B. die berühmte Feuerblume) lieferten und somit ebenfalls ganz gut strategisch eingesetzt werden konnten.

Spielzeit

Das Spiel erstreckt sich über 8 größere Oberwelten mit jeweils mehreren kleineren Leveln und Mini-Spielen. Mit rund 8-9 Stunden war ich zwar beim Abspann angelangt, habe jedoch nur einen Bruchteil der Sammelgegenstände gesehen. Vermutlich könnte man hier nochmal das zwei- bis dreifache an Spielzeit hierfür dazu addieren.

Präsentation

Optisch macht „Wonder“ trotz altbackenem Szenario Einiges her. Die Charaktere wurden wunderhübsch und lustig animiert, die Welten fühlen sich dank vieler Details wunderbar lebendig und charmant an. Jeder Level hatte seine individuelle Gestaltung und einen hohen Wiederkennungswert. Der Soundtrack ging Mario-typisch nach kurzer Zeit ins Ohr und sogar ein paar (deutsche) Sprachsamples haben es auf das Modul geschafft.

Positiv

  • unerwartet frisches Gameplay
  • hübsche audiovisuelle Umsetzung
  • einwandfreie Spielbarkeit, präzise Steuerung
  • viele lustige und motivierende Ideen
  • unterschiedliche Charaktere mit deutlich unterschiedlichen Talenten

Neutral

  • hin und wieder leicht unübersichtlich

Negativ

  • ein paar Trial & Error Momente

Fazit

Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass mich ein (2D) Mario-Spiel noch dermaßen überraschen und bei Laune halten könnte. „Wonder“ bot ein Füllhorn an witzigen Ideen und hauchte dem eher ausgelaugten Genre unerwartet viel neues Leben ein. Zwar konnte mich auch dieses ausgezeichnete Programm nicht zum Jump-and-Run Liebhaber werden lassen, doch ich habe die investierten Stunden durchaus genossen und gebe Genrefans natürlich eine absolute Empfehlung raus. Sony hat mit „Spiderman 2“ geschafft und auch Nintendo hat mit seinem Maskottchen mal wieder richtig abgeliefert.

Fotocopyright: Nintendo

Ratchet & Clank: Rift Apart (PS5)

Inhalt

Imperator Dr. Nefarious hat den sogenannten „Dimensionator“ an sich gerissen und bringt damit das Gleichgewicht im Universum durcheinander. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle von Ratchet und Rivet – und versucht so den Wahnsinnigen vor der totalen Zerstörung aufzuhalten…

Gameplay & Steuerung

Genau wie bereits unzählige seiner Vorgänger ist auch „Rift Apart“ ein klassisches 3D-Jump and Run mit Actionelementen – wobei die Action (hier in Form von vielen Schusswechseln) deutlich im Vordergrund steht.

Es gibt jede Menge Waffen, die gegen gesammeltes Geld gekauft und mit der Zeit immer weiter aufgerüstet werden können. Das Arsenal reicht von einfachen Blastern, über Elektroschocken bis hin zu „Pflanzen-Bomben“, die den Gegner mit einer Wiese überziehen und so kurzzeitig kampfunfähig machen.

Zwischen den Ballereinlagen muss immer mal wieder gehüpft und nach einem passenden Weg gesucht werden. Die meiste Zeit gestaltet sich diese Aufgabe zumindest als recht gradlinig, jedoch gibt man sich wegen der Steuerung manchmal leicht frustriert.

Die ersten Spielminuten haben mich irgendwie an die altehrwürdige „Panzer-Steuerung“ aus vergangenen „Resident Evil“-Tagen erinnert, denn fast so träge fühlte sich Ratchet zunächst an. Selten habe ich in letzter Zeit so viel Einarbeitung gebraucht und mich selten über eine überfrachtete und nicht konsequent zu Ende gedachte Bedienung moniert. So besitzt gleiche Funktionen bei unterschiedlichen Charakteren beispielsweise nicht die selbe Tastenbelegung und in hektischen Situationen führt dies zu unausweichlichen Fehleingaben.

Spielzeit

Ich habe das Spiel an 6 Abenden mit je rund 1-2 Stunden Spielzeit durchgespielt. Geschätzt waren es insgesamt unter 10 Stunden, die zum größten Teil für die Hauptkampagne ins Land gingen. Um alle Nebenschauplätze abzugrasen und sämtliche Nebenmissionen mitzunehmen, darf man bestimmt noch ein paar Stunden dazurechnen.

Präsentation

Optisch sind wir endlich in der aktuellen Konsolengeneration angekommen. Hatten Titel wie „Resident Evil: Village“ noch mit den Altlasten vergangener Konsolen zu kämpfen, ist „Rift Apart“ ein reiner Next-Gen-Kandidat, der alle Stärken der Playstation 5 ausreizt.

Eine fast schon filmähnliche Grafik mit atemberaubenden Schusseffekten, tollen Reflexionen und detailreichen Figuren erfreuen das Auge. Leider fühlte sich der „Optik-Modus“ mit seinen 30 Frames nicht immer flüssig, so dass man musste man kleinere grafische Abschnitte in Kauf nehmen und auf 60 Frames schalten. Hier machen sich Pixeltreppen und gröbere Details (u.A. das Fell der Hauptfiguren) deutlich bemerkbar, aber die Spielbarkeit wurde merklich erhöht.

Der Soundtrack war eingängig und passend, auch wenn sich die Stücke gelegentlich wiederholten. Die gelungene deutsche Vertonung unterstrich den Filmcharakter zusätzlich.

Bugs

Es wurde viel über Bugs geschrieben, die sogar die Konsolen zum Abstürzen bringen sollen. Nach dem Day-One Patch am Veröffentlichungstag sind im Laufe der ersten Woche noch zwei kleinere Updates hinzugekommen.

Abgestürzt ist der Titel bei mir zwar nicht und echte Showstopper waren ebenfalls nicht zugegen, aber nervig waren die kleinen Fehler bei diesem ~ 70 Euro Spiel schon.

Beispiele

  • Kameraprobleme
  • schlechte Kontraste ließen Abgründe nicht erkennen
  • zeitweise haben Eingaben am Controller überhaupt nicht reagiert
  • manchmal stürzte man eine Klippe hinunter und es ging trotzdem mit einer Zwischensequenz weiter und der Abschnitt galt als absolviert
  • Dialoge haben sich manchmal direkt wiederholt

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • gute Mischung aus Action und Hüpfen
  • tolles Charakterdesign
  • solide deutsche Vertonung
  • nette Mini-Spiele

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • relativ eintöniges Gameplay
  • simple Handlung
  • kleinere Bugs

Negativ

  • gelegentlich hakelige Steuerung
  • Trial & Error Passagen
  • wenig unterschiedliche Gegnertypen

Inhalt

„Rift Apart“ ist ein gutes Spiel, dass die Technikmuskeln von Sony aktuellem Flaggschiff eindrucksvoll präsentiert. Dennoch sollte man die Kirche im Dorf lassen und die Sache etwas nüchterner betrachten.

Hinter einer umwerfenden audiovisuellen Vorführung steckt ein spielmechanisch relativ simples Produkt, dass trotz einiger origineller Mini-Aufgaben das Rad nicht neu erfindet. Die überschaubare Spielzeit macht das Ganze dann sehr bekömmlich, da sich die eher eintönigen Elemente sonst zu sehr abgenutzt hätten.

Die Verwendung der angepriesenen SSD-Vorteile sind spürbar, aber letztlich kochten die Programmierer auch nur mit Wasser. Die Areale fühlen sich stellenweise sehr überschaubar an und Ladezeiten wurden halt mit längeren Zwischensequenzen überbrückt. Das will ich gar nicht kritisieren, nur mal eben kurz erwähnt haben.

Ich bin kein großer Fan und Jump and Runs, hatte hier über weite Teile dennoch meinen Spaß. Klar wollte man das Game für seinen hohen Kaufpreis sowieso unbedingt zu Ende bringen, doch leichte Enttäuschung schwankte im Hinterkopf immer mit. „Rift Apart“ hat seine starken Momente, doch beim Ärgern über die Steuerung oder mangelnd erklärte Aufgaben war der leichte Frust stets zugegen. Man spielte das Ding herunter, doch echte Begeisterung blieb aus. Die Entwickler lieferten uns zwar durchgehend solide Kost, aber das gewisse „Etwas“ war einfach nicht vorhanden.

Für mich hat Nintendo mit „Mario 64“ oder „Mario Odyssee“ weiterhin die Nase vorn – auch wenn man technisch in einer völlig anderen Liga kickt. Genrefans mit einer PS5 können dennoch bedenkenlos zugreifen – vielleicht aber erst wenn der Preis ein wenig runtergegangen ist. Wie Eingangs erwähnt ist das aktuelle „Ratchet und Clank“ ein mehr als ordentlicher Titel, aber den teils schon zu überschwänglichen Kritiken kann ich leider nicht nachkommen.

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Insomniac Games / Sony Interactive Entertainment