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Schlagwort: Drama (Seite 1 von 99)

Bastille Day

Inhalt

Ein Taschendieb bestiehlt die falsche Person und löst mit dem Inhalt einer geklauten Tasche eine Explosion in der Stadt aus. Schnell haben ihn die Geheimdienste auf dem Schirm, doch CIA-Mittelsmann Sean Briar hat den Kerl zuerst am Haken. Gemeinsam versuchen sie die wahren Hintermänner des missglückten Anschlages ausfindig zu machen…

Fazit

Handwerklich ist „Bastille Day“ unseren französischen Freunden ein rundes Paket gelungen, doch erzählerisch haperte es leider an so mancher Stelle. Während die hübsch inszenierten Verfolgungsjagden mit schönen Filtern und gekonnten Schnitten absolut überzeugen konnten, mangelt es gerade bei der Handlung an Glaubwürdigkeit und guten Charakteren.

Der Erzählfluss war insgesamt in Ordnung. Es gab kaum Längen und das Tempo war sehr angenehm. Die Waage aus Dialoge und Action war stets gleichmäßig ausgelotet und man kann auch schnell ins Geschehen hinein. Ein Problem hatte ich jedoch mit der eigentlichen Handlung bzw. deren Figuren und deren Motivationen. Für mich wirkte alles ein wenig oberflächlich und an den Haaren herbei gezogen. Man hat alles irgendwo schon einmal gehört oder gesehen, konnte sich nicht so schmerzfrei in die Köpfe der Antagonisten hineinversetzen.

Elba hat seine Sache grundsätzlich hervorragend gemacht, aber auch seine Figur war etwas seltsam angelegt. Man konnte den Aktionen nicht immer ganz folgen, nahm viele Momente einfach mal so dahin und stellte keine größeren Nachfragen. Seine Kollegen performten solide, gaben keinen Grund zur Klage, aber die Story sorgte immer wieder für leichte Kopfschmerzen und zerrte an einem besseren Gesamteindruck des Streifens.

„Bastille Day“ ist ein netter Action-Thriller für Zwischendurch. Er war optisch sehr ansprechend, bot ein paar hübsch gefilmte turbulente Momente und einen symphytischen Hauptdarsteller. Die Story hingegen war austauschbar, nicht immer richtig spannend ein ein paar Löcher in der Logik gabs obendrein. Unterm Strich somit zwar kein Highlight, aber ein rundherum ordentlicher Titel.

Fotocopyright: Studiocanal

Malice

Inhalt

Ein neuer Arzt kommt in die Stadt und findet Unterschlupf bei einem alten Schulfreund und dessen Lebensgefährtin. Schnell jedoch keimt Frust über das ausschweifende Leben des neuen Mieters auf und als die Gastgeberin wegen Unterleibsschmerzen selbst auf seinem Operationstisch landet, steht alles auf einem Scheideweg…

Fazit

Schon lange bekannt, doch erst am vergangenen Wochenende zum ersten Mal gesichtet. Das Cover von „Malice“ hatte ich bereits seit Tagen der Videotheken auf dem Schirm, doch trotz prominenter Beteiligung verspürte ich nicht den Drang zum Anschauen. Nun gabs das Teil bei Prime und mangels Alternativen wurde dann endlich mal reingeschaut.

Die Rahmenhandlung erfand das berühmte Rad sicherlich nicht neu, ging aber soweit in Ordnung. Ein paar durchaus bekannte oder zumindest recht einfach ableitbare Elemente trübten nicht den Erzählfluss, leicht unausgegorene Ansätze hingegen schon. So rückt die eigentliche Prämisse mit Serienkiller (witzigerweise wie in meiner Inhaltsangabe) in den Hintergrund und die komplizierten Geflechte unserer Hauptpersonen standen präsenter im Vordergrund.

Über weite Teile war der Streifen kein reiner Horror, eher ein Psychothriller, dessen Spannungsbogen sich langsam entfaltete und mit soliden Kammerspieleinlagen gestärkt wurde. Viele Dinge liefen auf psychischer Ebene ab, weniger mit eindeutigen Bildern – was technisch eine überlegte Entscheidung war und auch heute noch eindringlich funktioniert.

Während die Geschichte also etwas seltsam gestrickt wirkte, machten die Darsteller indes eine gute Figur. Kidman, Pullman und Baldwin harmonierten anschaulich miteinander und gaben keinen Grund zur Klage. Sie haben ihren Rollen ordentlich Kontur und passende Doppelböden. Ihre Dialoge waren geschmeidig geschrieben und problemlos konnte man sich in sie hineinversetzen.

„Malice“ mag wohl erst spät meine Aufmerksamkeit erhaschen können, ist deswegen aber kein schlechter Film. Das Thriller-Konzept funktioniert auch heutzutage noch ziemlich gut und einige Wendungen konnten tatsächlich für verhaltene Begeisterung sorgen. Unterm Strich also ein äußerst solider Genrebeitrag, bei dem Fans der Materie wenig falsch machen.

Fotocopyright: MGM

City by the Sea

Inhalt

Ausgerechnet der Sohn eines renommierten Cops steht unter dringenden Mordverdacht und die Suche nach ihm läuft auf Hochtouren. Jedoch ist nicht nur die Unterwelt hinter dem vermeintlichen Täter her, auch andere Polizisten, die ihn nach einem Angriff auf selbige am liebsten tot sehen würden…

Fazit

Obwohl der Streifen von Atmosphäre und Darsteller (De Niro) irgendwo das Zeug zu einen kleinen Kultstreifen hat, bleibt dieser Status in meinen Augen trotz mittlerweile doppelter Sichtung verwehrt. Problem war hierbei beispielsweise die Figur des Täters, der unentwegt unsympathisch daher kam und keine echte Nähe zu seiner Person aufkeimen ließ. So hing alles an seinem Vater (De Niro), der zwar gewohnt erstklassig aufspielte – aber gegen die schwierige Prämisse nicht vollends ankämpfen konnte.

Franco agierte schon recht gut und halbwegs glaubwürdig. Dennoch konnte und wollte man sich nicht mit seinem Part identifizieren und konnte einige Aktionen nur bedingt nachvollziehen. Sicherlich handelt ein Junkie nicht immer nach normalen Maßstäben, doch so verschob sich der Fokus zu sehr auf seinen Filmvater – um dessen Charakter man immerhin sichtlich bemüht eine akzeptable Hintergrundgeschichte konstruierte und dessen Auftritt wirklich gut war.

Der Film plätscherte in manchen Teilen leider etwas vor sich hin. Es wurde nie langweilig und das allgemeine Interesse ging nicht verloren, dennoch hätte es manchmal einen Ticken rasanter zugehen dürfen. Auch wenn sich die kurze Inhaltsangabe zunächst nach ein wenig mehr Action anhört, bleibt das Hauptaugenmerk doch auf dem komplizierten Familiengeflecht – wo De Niro wie bereits erwähnt sehr gut performt hat und glaubwürdige Wendungen präsentiert hat.

Ein bisschen Krimi und ganz viel Familiendrama. Ich weiß nicht, ob der Streifen seinen Mord direkt zu Beginn so offen hätte legen sollen – oder den Zuschauer zumindest über diesen Fakt noch einige Zeit hätte im Unklaren lassen. Vielleicht hätte man so ein noch intensiveres Kammerspiel zwischen Vater und Sohn erzeugen können, aber sei es drum. „City by the Sea“ war ein gut gespieltes, von der Machart her sehr gefälliges Werk, welches meiner Meinung nach ein bisschen Potential verschenkt hat.

Fotocopyright: Universum Film GmbH

Das Beste kommt noch!

Inhalt

Schon lange sind Felix und Arthur sind beste Freunde, auch wenn es die letzten Jahre zwischen den beiden etwas schwierig geworden ist. Arthur ist Arzt und erfährt, dass sein Kumpel an Krebs erkannt ist und nur noch wenige Monate zu leben hat. Statt ihm die Diagnose mitzuteilen, versucht er noch einmal eine tolle Zeit mit Felix zu verbringen und dessen Leben neu zu ordnen…

Fazit

„Das Beste kommt noch!“ ist eine Neuverfilmung eines französischen Titels, zu dem ich jedoch mangels Kenntnis nicht zum direkten Vergleich herziehen kann. Wie dem aber auch sei, die Geschichte war nicht übel – auch wenn ihre Hauptprämisse (das Vorenthalten der Diagnose vor dem besten Freund) schon ein bisschen schwierig zu greifen war.

Der Film lebte in erster Linie von seinen symphytischen und gut miteinander harmonierenden Hauptpersonen, namentlich Schweiger und Michael Maertens. Sie ergänzten sich recht gut, auch wenn der Ursprung ihrer Freundschaft nie so richtig vermittelt wurde. Die Figuren war arg unterschiedlich angelegt und irgendwie hat mir dabei immer ein wenig die Verbindung zueinander gefehlt. Trotzdem haben die Beide aber das Beste aus der Situation gemacht und mit Regelmäßigkeit die passenden Töne füreinander gefunden.

Der Verlauf war erwartungsgemäß ruhig, aber glücklicherweise nie langweilig. Es gab zwar ein paar leicht zähe Passagen, doch zum passenden Zeitpunkt wurde stets ein geschmeidiger Absprung gefunden und es ging schmerzlos weiter. Obwohl die allgemeine Atmosphäre aufgrund der Thematik spürbar bedrückend, gar melancholisch war, gab es dennoch ein paar feinhumorige Ansätze – die man so mit Beteiligung von Schweiger nicht unbedingt erwartet hätte.

Nicht ganz bewährtes Schema, aber unterm Strich auch wenig gewagt. „Das Beste kommt noch!“ in ein typischer Genrevertreter mit all seinen Stärken und Schwächen. Persönlich haben mich eigentlich nur die unpassenden, teils viel zu schnellen Schnitte während der Dialoge gestört, doch ansonsten war das Ding prima anschaubar – auch wenn es sicherlich nur bei einer einmaligen Sichtung bleiben wird. Hier bekommt man was man erwartet, nicht mehr, aber zum Glück auch nicht weniger.

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Das Gesicht der Wahrheit

Inhalt

Eine Dame mit blutverschmierten Händen taucht in der Notaufnahme des Krankenhauses auf und bittet um Hilfe. Schnell ist Detektive Lorenzo Council vor Ort und unterhält sich mit der geschockten Person. Sie berichtet, dass Ihr Fahrzeug gestohlen wurde und sich ihr kleiner Sohn noch darin befunden hätte. Schnell wird das ganze Viertel abgeschottet…

Fazit

Gegen interessante und prominent besetzte Thriller habe ich grundsätzlich nichts zu sagen, doch „Das Gesicht der Wahrheit“ hat mir trotz der Beteiligung von Julianne Moore und Samuel L. Jackson nun selbst bei wiederholter Sichtung nicht recht zusagen können. Zwar stellte die Handlung zunächst einmal eine angenehm mysteriöse Ausgangslage in den Raum – deren Umsetzung war jedoch schwerfällig und ein wenig langatmig.

Das Geschehen besaß einen soliden Spannungsbogen und machte uns bereits nach kurzer Zeit mit den Fakten des vorliegenden Falles vertraut. Man konnte sich gut in die Ereignisse hineindenken und rasch die Motivation unserer Hauptfiguren, sowie der gezeigten Demonstranten verstehen. Ich für meinen Teil konnte jedoch nie so recht mitfiebern.

Kurz nach dem vielversprechenden Start stagniert die Erzählweise auf einem gewissen Niveau und macht einfach keinerlei Fortschritte mehr. Das Treiben plätschert vor sich hin, vermag die zu Beginn aufkeimenden Emotionen einfach nicht mehr anzuheizen. Aus einer wirklich ansprechenden Angelegenheit wurde ein zäher Brocken, dem selbst die hervorragend miteinander agierenden Hauptdarsteller nicht gewappnet waren.

„Das Gesicht der Wahrheit“ startete nicht schlecht, konnte aber seine guten Ansätze nicht nachhaltig vertiefen. Ein paar wichtige Themen waren zwischen den Zeilen herauszulesen, aber richtig befriedigend oder überraschend konnten sie nicht abgeschlossen werden. Für mich bleibt unterm Strich ein passabler Genrevertreter mit gefälligen Cast, aber eben auch viel verschwendeten Potential.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Saw X

Inhalt

Jigsaw ist schwer an Krebs erkrankt und greift in seiner Not nach jedem Strohhalm. Eine dubioser Arzt aus Mexiko verspricht die Heilung, doch hat nicht mit der Rache seines geprellten Patienten gerechnet…

Fazit

Wo „Saw“ draufsteht, da ist auch normalerweise viel „Saw“ drin, doch bei Teil „X“ liegen die Karten ein wenig anders. Die Macher beschäftigten sich hier mit der Vorgeschichte zur Figur des „Jigsaw“ und stolperten hierbei über die Prämisse eine richtige Handlung erzählen zu wollen.

„Saw X“ kommt erst spät in die Gänge und vermag selbst dann nicht recht zu zünden. Ein paar schmerzvolle Situationen mögen zwar gewohnt deftig umgesetzt, aber im Vergleich zu den Vorgängern nicht gänzlich originell erdacht worden zu sein. Es fehlt der gewisse Kick, einfach das gewisse Etwas, welche frühere Titel der Reihe diesbezüglich erst sehenswert machten.

Wie bereits erwähnt plätschert „X“ ein wenig vor sich hin. Obwohl die Geschichte nicht grundsätzlich uninteressant erschien und sich um Motive seiner bekannten Hauptfigur bemüht, zieht sich das Geschehen wie Kaugummi. Es wirkt, als sei man Abseits von blutigen Aufnahmen einfach nicht in der Lage einen halbwegs rund erzählten Strang hinzubekommen und ein Spannungsbogen war nur im Ansatz zu erkennen.

Der Look entsprach größtenteils den direkten Vorgängern und ging soweit in Ordnung. Die Effekte waren erneut recht hübsch und besaßen gewohnten Ekel-Faktor, auch wenn deren Ideen nicht mehr ganz so taufrisch erschienen. Tobin Bell hat seinen Job natürlich wieder äußerst solide und mit der nötigen Hingabe erledigt, der Rest vom Cast rangierte von zufriedenstellend bis sichtlich bemüht.

„Saw“ ist für mich immer ein Auf und Ab der Gefühle. Die Reihe mag einen Unterhaltungswert besitzen, hatte aber filmisch und erzählerische immer ihre Höhen und Tiefen. Der aktuelle Aufguss gehört für mich jedenfalls zu den schwächeren Auskoppelungen, auch wenn sein Plot auf den ersten Blick eigentlich gar nicht mal so übel war und endlich wieder die Figur „Jigsaw“ ordentlich in den Vordergrund rückte. „X“ besaß zu wenig von der liebgewonnen Atmosphäre seiner Vorgänger und zerredete einfach zu viel. Zwar gab es gen Ende ein paar schöne Akzente, doch am eher durchschnittlichen Eindruck rettet dies leider nicht viel. Einmal schauen und vergessen, letztlich deutlich schwächer als die letzten Teile der blutigen Kultreihe.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Der Millionen Raub

Inhalt

Zwei Sicherheitsmänner planen den Coup ihres Lebens. Sie beschließen ihren Geldtransporter nach einem lukrativen Wochenende zu plündern, die Beute erst einmal im Wald zu verstecken und später wenn die Luft rein ist, wieder zu diesem Ort zurückzukehren. Doch natürlich verläuft der Plan etwas anders als gedacht…

Fazit

Normalerweise bin ich ja recht wenig im normalen TV-Programm unterwegs, doch per Zufall ist mir der Trailer zu diesem Film über den Weg gelaufen und mein Interesse war geweckt. Erhofft habe ich mir zumindest im Ansatz eine Produktion in bester „4 Blocks“ oder „Asbest“-Manier, bekommen habe ich jedoch nur einen mittelprächtigen Spielfilm – der nur sehr wenig mit seinen geistigen Vorbildern gemein hatte.

Das Potential der Handlung wurde kaum genutzt. Der eigentlich recht spaßige Plot wurde sogar recht langweilig und trocken umgesetzt, mit keinerlei markanten Dialogen oder Szenen ausgeschmückt. Der Streifen plätscherte bereits nach wenigen Minuten erschreckend trostlos und uninteressant vor sich hin, konnte nicht mitreißen.

Obwohl sich die Macher vor allem gegen Ende hin um einige Wendungen bemüht gaben, wollte das Geschehen nicht zünden. Es gab dabei zwar durchaus mal einen kleinen „Aha“-Effekt, doch unterm Strich waren die halbwegs originellen Einfälle eigentlich nicht der Rede wert, eher nüchtern konsequent und keineswegs aufwühlend. Schlimmer noch: es war dem Zuschauer im Grunde irgendwann fast egal, wer hier wenn aufs Kreuz gelegt hat.

Die Darsteller waren allesamt symphytisch und haben ihre Sache zufriedenstellend erledigt. Sie kämpften sichtlich gegen das langweilige Drehbuch an und gaben dabei ihr Bestes. Ansonsten entsprach die Inszenierung an sich gängigen TV-Standards, obwohl Look und Feeling nicht mit Eingangs erwähnten Kult-Produktionen mithalten kann und alles sehr weichgespült und ebenfalls langweilig rüberkam.

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „Der Millionen Raub“ hatte das Zeug zu einem kultigen kleinen Gangsterfilm in bester deutschen Serientradition, doch am Ende kam ein durchwachsenes und leider nur wenig aufregendes Resultat dabei heraus. Alles lief nach bewährtem Schema und konnte sich in keinem Bereich aus dem üblichen TV-Einerlei abheben. Unterm Strich also Durchschnittsware, die nicht lange im Gedächtnis verweilen wird und aus meiner Sicht keiner Empfehlung würdig ist.

Fotocopyright: ZDF

Early Birds

Inhalt

Eine junge Dame wird Zeuge, wie sich ihr One-Night-Stand mit Dealern übernimmt und daraus ein schlimmes Blutbad entsteht. Kurzerhand beschließt sie das hinterlassende Geld, sowie die Drogen an sich zu nehmen und damit vor den vermeintlichen Hintermännern zu fliehen…

Fazit

„Early Birds“ war endlich mal wieder ein Film, der mich sehr angenehm überraschen konnte. Zunächst gefiel mir, dass der berühmte „Schweizerdeutsch-Dialekt“ nur im Ansatz zu vernehmen war – und dass die Macher eine im Grunde wenig revolutionäre Handlung sehr kurzweilig und mit herrlich schrägen Charakteren umgesetzt haben.

Zu Beginn gewann das Geschehen sicherlich noch keinen Blumentopf. Man tastete sich langsam an das Setting heran und wirkte zunächst noch ein wenig austauschbar und unoriginell. Im Laufe der Zeit kam man aber gut in die Handlung rein, verstand die einzelnen Zusammenhänge und stürzte sich vor allem voll auf seine toll gespielten Typen, die den Streifen absolut sehenswert machten.

Viele Aktionen und Figurenzeichnungen waren arg drüber und dennoch konnte man dem Treiben einen halbwegs glaubhaften Charme nicht absprechen. Die Handlung war weitestgehend in sich schlüssig (inklusive der Fehler, die die Charaktere hier bewusst begangen haben) und mit leichten Abstrichen glaubhaft aufgebaut. Die Darsteller gingen zuweilen völlig in Rollen auf und haben einen heraussaugenden Job erledigt. Anatole Taubman agierte richtig oscarverdächtig.

Optisch entsprach das Werk den aktuellen Standards, inklusive netter Drohnenflüge und schnellen Schnitten. Das Budget schien überschaubar gewesen zu sein, doch aus den vermutlich begrenzten Mitteln hat man in meinen Augen das Beste herausgeholt. Es hat an Nichts gemangelt und man fühlte sich rasch wohl.

Wegen Darstellern, Dialogen und Look erinnerte „Early Birds“ gelegentlich an deutsche Produktionen ala „4 Blocks“ – was ich hier keinesfalls negativ in den Raum werfen möchte. Der Film war rundherum geschmeidig inszeniert, hatte hervorragendes Pacing, einen ansprechenden Humor und hielt vor allem bis zum bitteren Ende absolut unterhaltsam bei Laune. Für mich ein ausgesprochen gelungener Titel, der sicherlich irgendwann noch einmal über den Bildschirm flackern darf.

Fotocopyright: Netflix

Helgoland 513 – Staffel 1

Inhalt

Eine schlimme Seuche ist ausgebrochen und das deutsche Festland scheinbar verloren. Die Insel Helgoland hat sich abgeriegelt und quasi vom Rest der Welt isoliert. Damit die verschworene Gemeinschaft mit ihren Vorräten auskommt, muss für jede neue Geburt auch ein Opfer eines Anderen gefordert werden…

Fazit

Die Prämisse von „Helgoland“ war krass, die Umsetzung hingegen ein wenig schwammig. Zwar lebt die Produktionen von ihrer beinah unentwegt unheilvollen Atmosphäre, hin und wieder lud man uns aber auch herrlich zum Fremdschämen ein.

Setting und technische Seite konnten vollends überzeugen. Das Endzeitszenario wirkte einigermaßen glaubhaft und spannend umgesetzt, der Auftritt einiger Figuren wirkte aber zuweilen etwas bizarr. Obwohl die Bewohner der Insel weitestgehend rund gescriptet wurden, hat man es mit den Gestalten auf den Festland ein wenig übertrieben – verseucht hin oder her.

Immerhin hat die Chemie aller Beteiligten trotz skeptischer Blicke seitens des Publikums einigermaßen gepasst, einige kammerspielartige Passagen waren sogar richtig stark. Es tat der Serie gut von hervorragenden Hauptfiguren zu profitieren und das Maß der schrägen Gemüter auf einen kleineren Teil reduziert zu haben.

Insgesamt war die Serie aber eine ruhige und vor allem packende Angelegenheit. In den letzten beiden Episoden hing der Spannungsbogen etwas durch, das allgemeine Interesse und der rote Faden gingen jedoch nicht verloren. Man wollte unbedingt wissen, wie sehr sich die Lage auf der Insel noch zuspitzt – auch wenn wir (Achtung: Spoiler!) wohl auf weitere Staffeln hoffen müssen.

Obwohl die Thematik nach „Sloborn“ und Konsorten mittlerweile nicht mehr ganz taufrisch erscheint, dürfen Fans solcher düsterer deutscher Zukunftsvisionen gerne mal reinschauen. Das Treiben mag zuweilen „zu viel des Guten“ ausloten, doch unterm Strich stimmt hier einfach der Unterhaltungsfaktor und Charme. Die Darsteller haben gut abgeliefert und der Erzählfluss war durchwegs ausgezeichnet. Ich habe mich jedenfalls nicht gelangweilt und wäre bei einer weiteren Staffel unbedingt wieder mit an Board.

Fotocopyright: Sky

A Soweto Love Story

Inhalt

Die Mutter dreier Söhne will endlich einen Schlussstrich ziehen. Sollte keiner ihrer Kinder endlich mal mit einer Frau und festen Familienplanung um die Ecke kommen, so wird das mittlerweile viel zu groß gewordene Elternhaus einfach verkauft. Da macht sich die selbst auferlegte Torschlusspanik bei ihren Jungs breit und jeder versucht auf seine Weise den Wunsch ihrer Erzeugerin zu entsprechen…

Fazit

Afrikanische Filme sind für meine Sehgewohnheiten nicht wirklich üblich, doch bereits nach wenigen Minuten konnte man (abgesehen von einer eher mittelprächtigen Synchronisation mit Tonstudio-Flair) recht gut im Geschehen eintauchen und der simplen Story ordentlich folgen.

So insgesamt war der Film nichts Besonderes. Er bot eine relativ austauschbare und vor allem recht vorherschaubare Handlung, macht aber bei seiner Inszenierung erfreulich wenig falsch. Die Bilder waren hochwertig, die Darsteller allesamt sehr symphytisch und der Humor war in Ordnung.

Die Geschichte gab sich nicht komplexer als sie eigentlich war und steuerte stets zielstrebig auf das erwartete „Happy-End“ zu. Man erhielt zwar keine großartigen Überraschungen, dafür allerdings auch keine nennenswerten Showstopper. Man konnte sich entspannt zurücklehnen und die seichte Unterhaltung unbeschwert genießen.

Für meinen Geschmack hätten einige Dialoge ein wenig tiefsinniger ausfallen dürfen. So standen durchaus wichtige Werte und Verpflichtungen zur Sprache, doch mit einer oberflächlichen und leichtgängigen Weise wurden solche Dinge leider nur am Rande gestreift. Da wurden ein paar Chancen vertan.

Hin und wieder brach „A Soweto Love Story“ dank schräg gestylter Figuren oder exotischen Panoramaaufnahmen mit unseren Sehgewohnheiten, doch unterm Strich ließ sich der Titel problemlos „wegschauen“. Er vermochte das Genre keineswegs neu zu definieren, doch Freunde simpel gestrickter Liebesschnulzen dürfen trotz mittelprächtiger Beurteilung dennoch mal reinschauen.

Fotocopyright: Netflix

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