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Schlagwort: Comicverfilmung (Seite 1 von 2)

Morbius

Inhalt

Seit Jahren ist Dr. Morbius auf der Suche nach einem Mittel gegen seine Blutkrankheit, unter der auch sein bester Freund leidet. Als ihm dann endlich der Durchbruch gelingt und ihn die Welt der Wissenschaft zu feiern beginnt, treten gravierende Nebenwirkungen auf…

Fazit

Kurz und schmerzlos, aber insgesamt auch nix Besonderes. So würde mein reduziertes Fazit zu „Morbius“ ausfallen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Mitstreiter ist diese Comic-Umsetzung mit knapp 1,5 Stunden recht kompakt, jedoch auch wenig innovativ ausgefallen.

Man präsentiert uns größtenteils bekannte Versatzstücke und bemüht ich kaum um neue Impulse. Vermutlich lag es schon an dessen Vorlage, denn alles fühlt sich stets „auf Nummer Sicher“, aber nie ansatzweise gewagt an. Der Plot ist simpel und nutzt einfach nicht das volle Potential seiner Schauspieler – denn gerade Jared Leto wirkt hier recht schwach und hat (beispielsweise als Joker) schon wesentlich besser in ähnlichen Rollen performt.

Gut gefiel mir allerdings die recht düstere Grundstimmung, die selbst im schillerndsten Tageslicht noch funktionierte. Das Setting hatte stets einen unbehaglichen Unterton, wirkte rau, trostlos, aber irgendwo auch realistisch. Die Optik war nicht so grell bunt – was natürlich hervorragend zu unseren fragwürdigen „Helden“ passte und an Kollegen wie „Venom“ erinnerte – mit dessen zweiten Teil man auch eine gewisse Kurzweiligkeit teilt.

So wenig voller neuen Ideen, doch so launig ging es voran. Es gab kaum spürbare Durchhängen und die einfach gestrickte Geschichte ging jederzeit prima voran. Die solide technische Seite machte Spaß und gab ebenfalls kein Grund zur Klage. Sicherlich stand der „Krawall“ nicht so sehr im Vordergrund, doch beim Finale ließ man es ganz angenehm krachen und stimmte uns versöhnlich.

„Morbius“ hat neben Kalibern wie „Spider-Man“ einen schwierigen Stand – zumal wenn der Betrachter aufgrund diverser Verschiebungen nun zuletzt „No Way Home“ begutachten und höchstwahrscheinlich für sehr gut befinden durfte. Mit dessen Effektgewitter und frischen Ansätzen kann unser Doktor zwar nicht mithalten, doch unterm Strich ist ein brauchbarer Film herausgekommen. Wer düstere und weniger „laute“ Comic-Adaptionen mag, kann gerne mal reinschauen. Einen Gang ins Kino vermag ich höchstens aus Solidaritätsgründen zur Branche empfehlen, ansonsten reicht eine spätere Sichtung bei einem Streaming-Dienst völlig aus.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

The Suicide Squad

Inhalt

Erneut stellt die Regierung Teams mit Superschurken auf, um sie auf eine gefährliche Mission zu schicken. Bei ihrer Ankunft auf einer exotischen Insel ahnen sie jedoch noch nicht, mit welchem sonderbaren Bösewicht sie es zu tun haben werden…

Fazit

Meine Beziehung zum ersten Teil der Reihe ist etwas schizophren. Ich fand ihn bei seinem damaligen Release recht enttäuschend und stellenweise gar ziemlich unausgegoren, aber irgendwie hatte er das gewisse Etwas – welches mich bislang bestimmt schon zu 5 oder 6 Sichtungen (sogar in 3D) bewog und einige Szenen in meinem Hirn festbrannten ließen. Bei der Ankündigung einer Fortsetzung habe ich mich also durchaus gefreut – doch statt einem erhofften Film des Jahres zu bekommen, folgte am Ende wieder die große Ernüchterung.

Trotz einiger recycelter Figuren, wirkt „The Suicide Squad“ schon fast wie ein anderes Franchise und fühlte sich gar nicht mehr so vertraut an. Er ist viel bunter, viel übertriebener, viel blutiger – aber leider nicht viel besser als sein Vorgänger. Am Anfang macht die hohe Gagdichte und die vielen schrägen Charaktere noch irgendwo Spaß, doch schnell nutzt sich der veränderte Umgangston ab und konnte trotz technisch furiosem Finale keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Schon beim Trailer hätte ich es ahnen müssen. James Gunn quetscht viele „Superhelden“ in einen einzigen Film und baut sie dann stellenweise zu wenig aus bzw. verdammt sie zu stumpfen Kanonenfutter. Das war zunächst eigentlich auch lustig, macht den Film aber insgesamt zu bunt und weniger atmosphärischer als der erste Streich. Allgemein war mir alles zu stark auf Klamauk getrimmt und markante Persönlichkeiten (bis auf Harley Quinn) oder bekannte Elemente (z.B. irgendwas von Batman) haben mir sehr gefehlt. Ich habe die gewisse Düsternis, die gewisse Boshaftigkeit (Joker) vermisst und fühlte mich hierdurch erst recht wie in einer puren Komödie, die einen bemühten Sketch nach dem Anderen abspulte.

Nichts zu Meckern gab es bei den CGI-Effekten, die mit ihrer tollen Machart vollends überzeugen konnten. Sogar Stallone als Hai-Charakter fügte sich optisch einwandfrei zum Rest ein und wirkte trotz seiner grundsätzlichen Befremdlichkeit nicht wie ein Fremdkörper. Auch das Finale verlief audiovisuell ähnlich imposant (und langatmig), wie bei den „Avengers“ und ließ auch mal kurzzeitig staunen. Alles wirkte wie aus einem Guss – was man von manchen komischen Texteinblendungen nicht behaupten konnte.

Vielleicht ergeht es „The Suicide Squad“ wie seinem Vorgänger und er reift über die Jahre in meiner Gunst. Im Moment kann ich es mir zwar noch nicht vorstellen, doch man sollte bekanntlich niemals „Nie“ sagen. Für mich wird er es schwer haben, da viele vertraute Dinge schlichtweg gefehlt haben und die neuen Ansätze nicht immer Begeisterung entfachen konnten. Sicherlich reden wir immer noch über eine Comic-Adaption – die prinzipiell etwas schriller ausfallen darf – doch für mich war die seriösere Machart des Erstlings einfach stimmiger gelungen. Ich weiß, dass ich so meinen eigenen Geschmack habe – schließlich bleibt für mich Jared Leto auch der beste Joker, schlechthin mit dem ich unbedingt mal einen komplettem Film haben möchte. Eine Fluchtszene mit Harley war mein Highlight, der Rest trotz herrlich hohem Gewaltfaktor eher leicht überdurchschnittlich.

6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Batman Begins

Inhalt

Nach rund sieben Jahren ist der Erbe des Wayne-Konzerns endlich wieder nach Gotham zurückgehkehrt und hat auf seiner Auszeit endlich zu sich selbst gefunden. Gepaart mit seinen neuen Kampftalenten und vor allem seinen reichhalten Geldreserven möchte er der Stadt seine Hilfe anbieten. Verkleidet als Wesen seiner tiefsten Ängste erklärt er der Unterwelt fortan den Krieg…

Fazit

Noch gut kann ich mich an den damaligen Werberummel um den Reboot des Batman-Franchise erinnern und entsprechend hoch waren seinerzeit die Erwartungen. Nach der Sichtung konnte ich mich den überwiegend extrem positiven Kritiken glücklicherweise anschließen und fortan konnte sich Regisseur Christopher Nolan (der bereits zuvor mit „Memento“ begeisterte) einen kleinen Sonderstatus in meinem Herzen erarbeiten.

Mir gefiel, wie düster und ernst die Darstellung des neuen Batmans war. Hatte man zuletzt noch auf allzu bunte Comic-Adaptionen gesetzt, so ging man die Thematik nun etwas bodenständiger, nachvollziehbarer und wesentlich spannender an. Stellenweise fühlt sich das Geschehen unglaublich greifbar und so gar nicht wie ein Fantasy-Streifen an. Geschichte, Figuren, Locations besaßen Kontur und wirkten lebendig, wie in diesem Universum noch nie zuvor.

Die Inszenierung war erstklassig. Düstere, dennoch knackige Aufnahmen, spektakuläre Überflüge über eine detailreich ausgearbeitete Stadt und eine durch häufigen Einsatz von Regen mulmige Grundstimmung. Dazu sehenswerte Kostüme, brillante Darsteller und hochwertig choreografierte Gefechte. Mit Bale wurde eindeutig der perfekte Hauptakteuer gefunden – der Spagat zwischen Superheld und reichem Sunnyboy stand ihm ausgesprochen gut. Er verkörperte beiden Seiten mit einer gewissen Eleganz.

Im Rahmen seiner Möglichkeiten (und seines Storytellings) wurden recht viele Bösewichte „verwurstet“ und selbst hier gelang die unerwartet ernste Darstellung selbiger. Niemand verkam hier zu einer schrägen Witzfigur, sondern alle hatten ihre Hintergründe, Motivationen, Kanten und passende Integration. Sie wirkten weniger schrill als man sie auf dem Zettel hatte – und dies gefiel mir richtig gut.

Zur absoluten Höchstwertung hätte der Film hier und da vielleicht ein wenig straffer ausfallen können. Man spürte die Handschrift von Nolan und nahm einige ausschmückende Passagen irgendwo aber schon in Kauf. Der Erzählfluss insgesamt war gut und überhaupt wurden ja stets die richtigen Töne getroffen. Für mich definitiv einer der besten, rundesten und tiefsten Umsetzungen, die locker über die vorherigen Ausfälle der Marke hinwegtrösten konnten und eine neue Epoche einleitete.

8,5/10

Fotocopyright: Warner

Zack Snyder’s Justice League (Director`s Cut)

Inhalt

Superman ist tot und die Menschheit in ein tiefes Loch gefallen. Batman jedoch wittert, dass eine neue Gefahr droht und versucht die Superhelden der Welt zu vereinen, um sich dem gemeinsamen Feind zu stellen. Dies erweist sich jedoch als kein leichtes Unterfangen und Niemand vermag die Lücke des Verstorbenen angemessen auszufüllen…

Fazit

Nach einem wirklich guten und herrlich düsteren „Batman Vs. Superman“ waren die Erwartungen an eine direkte Fortsetzung erwartungsgemäß hoch und konnten durch einen soliden, aber nicht überragenden Erstversuch von „Justice League“ nicht gehalten werden. Man hat den Regiewechsel deutlich gespürt und bemerkte, wie sehr ein Joss Whedon mit seinem mehr oder weniger freiwilligen Erbe überfordert wurde. Nun hat Snyder seinen damaligen Schicksalsschlag allerdings überwunden und sich diesem Nemesis noch einmal gestellt. Herausgekommen ist zwar ein Epos, dass mit knapp über vier Stunden nicht gerade von Pappe ist – sich aber letztlich auch die benötigte Zeit für die angenehme Betrachtung aller wichtigen Charaktere nimmt.

Im Grundsatz ist der Film noch der selbe, wie zuvor. Durch andere Anordnung und kleineren schnitttechnischen Tricks wirkt er jedoch etwas anders. Alles ist bei Weitem nicht mehr so bunt und heiter, passt sich vielmehr dem direkten Vorgänger an und lässt endlich die schmerzlich vermisste Handschrift von Synder durchblicken. Oftmals kommt sogar eine Stimmung ala „300“ auf, die ich in der ersten Fassung zuvor nicht vernommen habe.

Ich fand erstaunlich, wie vertraut sich der Streifen anfühlt und zugleich doch viel besser erscheint. Man kennt die allermeisten Bilder und bemerkt sicherlich nicht direkt alle Erweiterungen, um verdutzt auf die Uhr zu schauen. Persönlich habe ich das Mamutwerk auf zwei Abende aufgeteilt und konnte am ersten Tag – rein vom Inhalt her – noch gar nicht so viel Veränderung feststellen. Im Vorfeld hat man schließlich vermutet, einen komplett neuen Film vor sich zu haben und lediglich wenige Minuten erneute Verwendung finden würde – was wirtschaftlich wahrscheinlich noch unrentabler als diese zweite Chance an sich gewesen wäre.

Einige Stimmen kritisierten den halbstündigen Epilog, der quasi noch als Sahnehäubchen nach dem eigentlichen Finale angerichtet wurde. Hier entdeckt man tatsächlich das meiste neue Material und erhält völlig neue Ideen des Machers. Es wird die Freude auf eine Fortsetzung geweckt, die hoffentlich dereinst grünes Licht bekommen wird und direkt im Sinne des Regisseur umgesetzt werden kann. Man reißt interessante Theorien an, verwirrt den Zuschauer gekonnt mit einigen Aufnahmen – und führt altbekannte Charaktere zumindest gedanklich ein.

Der Filmfluss war für die überlange Laufzeit richtig gut und unterm Strich wesentlich kurzweiliger als bei Titeln, die nicht einmal halb so lang laufen. Dialoge, ruhigere Momente und Action halten sich perfekt die Waage und geben keinen Grund zur Klage. Am Hauptstrang wurde kaum geschraubt, dafür den Charakteren ein paar neue Facetten nachgereicht, die glücklicherweise nicht unnötig aufgesetzt erschienen. Alles fühlte sich hierdurch runder und nicht auf Biegen und Brechen gestreckt an.

Um seinen künstlerischen Aspekt zu unterstreichen, hat Synder nicht nur bereits erwähnte Laufzeit, sondern auch ein heutzutage ungewöhnliches Bildformat abgeliefert. Im altmodischen 4:3 Format und entsprechend fetten Balken auf beiden Seiten mutet das Gezeigte leicht bizarr – und wahrscheinlich für spezielle IMAX-Kinos ausgerichtet aus. Ich persönlich habe auf 16:9 aufgezoomt (Blasphemie!) und habe keinerlei Bildausschnitte Oben und Unten vermisst. Alle Gesichter und Effekte waren exakt mittig ausgerichtet und ließen die eigene „Manipulation“ überhaupt nicht bemerken. Wenigstens der Sound war von Haus aus brachial und räumlich.

„DC“ oder „Marvel“ mag ein kleiner Glaubenskrieg sein, doch die meisten meiner Bekannten schätzen die Vorteile beider Welten. Ich schaue auch alles weg, wobei ich die Reife von erstgenanntem Label etwas mehr zu schätzen weiß. Die überarbeitete Fassung von „Justice League“ reiht sich da endlich nahtlos hinter seinen Vorgänger ein und gefiel mit neu geweckten Emotionen, die dem ersten Wurf vollkommen abhanden gingen. Es hat sich auf den ersten Blick weniger verändert, als zunächst erwartet und dennoch ist der Seheindruck ein völlig anderer, was Gott sei dank auch zu einer runderen Angelegenheit geführt hat. Synder lieferte endlich ein eine – den Figuren und dem Zuschauer – angemessene Variante ab und erntet nun hoffentlich so viel Erfolg, damit ein Nachfolger in seinem Sinne produziert werden kann. Comicfans kommen nicht an diesem Epos vorbei!

8,5/10

Fotocopyright: Warner

Spawn

Inhalt

Auf seiner neusten und angeblich auch letzten Mission, tappt Geheimagent Al Simmons in eine tödliche Falle. Er wird von seinem egoistischen Auftraggeber liquidiert und landet in einer Art Zwischenhöhle. Hier stellt man dem Neuankömmling jedoch vor ein unmoralisches Angebot: er kann als „Spawn“ zurück auf die Erde und dort seine Angelegenheiten regeln, soll jedoch im Gegenzug im Anschluss die Truppen von Satan höchstpersönlich anführen…

Fazit

Obwohl bald eine schöne HD-Auflage veröffentlich werden soll, habe ich gestern Abend spontan ins Regal gegriffen und einfach die alte DVD noch einmal in den Player geworfen. Die damalige Freigabe (ab 18) ist aus heutiger Sicht natürlich ein Witz und wurde mittlerweile korrigiert, weshalb ich mich nicht weiter hierrüber auslassen möchte. Wie dem allerdings auch sei: an der Qualität des Films an sich schmälert ist jedoch nichts.

„Spawn“ ist eine der früheren Comicumsetzungen und wirkt an vielen Ecken noch etwas ungeschliffen. Dies wiederum macht jedoch einen gewissen Charme aus, der heutigen zu glatt polierten Vertretern durchaus ein wenig abgeht. Gerade die schummrige Atmosphäre und die düsteren Figuren gefallen noch immer sehr gut. Das Teil wirkt angenehm hart und nicht so blass wie eine kindgerechte Comic-Verfilmung – wie man sie einfach zu oft schon gesehen hat.

Die Story ist keine Ausgeburt an Kreativität und höchstens zweckdienlich, aber sonderlich negativ möchte ich diesen Punkt dennoch nicht ankreiden. Man liefert einen brauchbaren und vor allem leicht verständlichen Rahmen – bei dem die Fronten eindeutig geklärt sind und der Verlauf nicht mit unnötigen Hirnwendungen aufgehalten wird. Gut und Böse sind jederzeit ersichtlich und „Spawn“ himself ein gelungener Anti-Held, der auch seine fragwürdige Vergangenheit besitzt.

Grundsätzlich ist das Teil kurzweilig und der Actionanteil passt – jedoch steht man sich durch seinen fast schon verschwenderischen Einsatz von Effekten selbst im Weg. Besonders aus heutiger Sicht sind viele CGI-Elemente extrem veraltet und verderben dem Zuschauer ausgerechnet ein wenig das bunte Finale. Dies war wohl der damaligen Zeit und dem damaligen Budget geschuldet, würde aber für eine Neuauflage sprechen.

„Spawn“ mag den aktuellen Sehgewohnheiten vielleicht nicht mehr ganz entsprechen, hat unter seiner rauen Schale einen charmanten Kern. Das Werk hat berechtigterweise seine treuen Fans und gehört irgendwo schon in die gut sortierte Genresammlung. Mir hat das vergleichsweise schwache CGI etwas auf den Magen geschlagen und u. A. deshalb ist keine höhere Wertung mehr möglich.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Wonder Woman 1984

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1984 und die letzten Tage der Menschheit scheinen gezählt. Ein merkwürdiger Dämon hat von einem windigen Geschäftsmann Besitz ergriffen und durch das Erfüllen von Träumen gerät das Gleichgewicht der Welt ins Wanken. Die Freude über das Wiedersehen mit ihrem geblieben Steve währt für Diana dann nicht besonders lange…

Fazit

Mit einem mehr oder weniger lauten Knall geht das schlimme Jahr 2020 zu Ende und mit „Wonder Woman 1984“ startet ein großer Blockbuster parallel zum Kino auch im heimischen Streaming. Da der Streifen mit knapp 2,5 Stunden auch eine mehr als stolze Laufzeit aufweist, versuche ich in der verfrühten Heimkino-Sichtung zumindest damit einen weiteren, positiven Aspekt für mich abzugewinnen.

Wie es fast schon zu erwarten war, ist der Streifen insgesamt ein wenig zu lang ausgefallen. Nach einem furiosen (und wohl mit IMAX-Kameras gedrehten) Auftakt sinkt das Tempo drastisch nach unten und erst mit ein paar Gags beim Erscheinen von Steve geht es wieder aufwärts. Man nahm sich stellenweise zu viel Zeit, um seine Charaktere zu zeichnen oder uns mit der jeweiligen Situation vertraut zu machen. Die ruhigeren Passagen drücken fast zu sehr auf die Bremse, um dann glücklicherweise wieder von actionreichen Abschnitten hinwegkaschiert zu werden.

Wenn es mal kracht, dann aber auch richtig. Die Aufnahmen sind spektakulär und die Choreografie aller Beteiligten erstklassig. Die witzige Ausstattung und die ungewöhnlichen Kostüme tragen dann den Rest zum Unterhaltungswert bei – der wie gesagt in einigen Momenten dann fast vor sich hin plätscherte.

Gal Gadot bestätigte sich erneut als richtige Wahl und eine andere Besetzung für die Titelfigur vermag ich mir gar nicht mehr zu denken. Sie bringt auf der einen Seite die notwendige Eleganz, auf der anderen Seite den perfekten, kriegerischen Charme, um als Amazone durchzugehen. Loben sollte man allerdings auch den sonstigen Cast. „Mandalorian“-Star Pedro Pascal gab einen grandiosen Gegenspieler, während Kristen Wiig so richtig sexy daher kam. Selbstredend war Chris Pine für lockere Spruche und ein paar nette Stunts gut.

„Wonder Woman“ war damals ein unerwartet guter Film und trotz kleinerer Beanstandungen hat mir die aktuelle Fortsetzung auch prima gefallen. Ich hatte an einigen Stellen gerne die Schere angesetzt und denke mit rund zwei Stunden wäre der Streifen insgesamt viel flüssiger geworden. Nichtsdestotrotz ein großer Spaß für alle Fans stilvoller Comicumsetzungen.

7,5/10

Fotocopyright: Warner

Der unglaubliche Hulk

Inhalt

In der Hoffnung nicht entdeckt und in Ruhe an einem Gegenmittel forschen zu können, ist Wissenschaftler Bruce Banner abgetaucht. Noch bevor er seine Arbeit beenden kann, wird er jedoch vom Militär aufgespürt und aufs Neue gejagt. Unter seinen Häschern findet sich ein extrem motivierter Soldat, der bei der Hatz auch nicht vor Manipulationen an seinem Körper zurückschreckt…

Fazit

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und mittlerweile hat er sich an Comic-Verfilmungen im Stile der letzten Jahre gewöhnt und könnte von „unglaublichen Hulk“ leider ein wenig enttäuscht sein.

Im Gegensatz zu den letzten, eher lauten und actiongeladenen „Marvel“-Streifen, kam diese „Hulk“-Variante vergleichsweise leise, dafür mit realistischeren Ansätzen daher. Es gibt zwar etwas Action, aber bei weitem nicht im Ausmaße wie bei seinen Mitstreitern – die mit ihren übertriebenen Gefechten stellenweise ermüdend auf den Zuschauer einwirken.

Hier wirkt alles entschleunigt und die Zeichnung der Charaktere steht im Vordergrund. Es tut dem Film schon irgendwie gut, nur eine echte Hauptfigur zu besitzen und dieser mehr Raum zur Entfaltung zu geben. Man bekommt nicht im Sekundentakt neue Superhelden vorgesetzt und kann sich endlich mal auf „Banner“ und dessen Nöte einlassen.

Etwas schade, dass die vorhin erwähnten Stärken nicht mit einem kurzweiligeren Verlauf kombiniert werden konnten und ein charismatischer Bösewicht fehlt. So plätschert das Geschehen oftmals vor sich hin und so richtig konnte ich mich mit dem Gegenspieler trotz dessen annehmbarer Entwicklung nicht anfreunden.

Während Edward Norton seine Sache als grüner Mutant recht gut und soweit möglich glaubwürdig macht, schwächelt der Titel heutzutage bei der Technik. Die Computereffekte mochten für die damalige Zeit nicht schlecht gewesen sein, doch mittlerweile hat der Zahn der Zeit an ihnen genagt. Besonders bei der fantastisch ausschauenden 4k-Blu-Ray stechen die generieren Fremdkörper unschön ins Auge. Immerhin gewöhnt man sich schnell an diesen Look und irgendwie hat er auch seinen Charme.

„Der unglaubliche Hulk“ hebt sich angenehm von anderen Adaptionen ab, ist damit aber Fluch und Segen zugleich. Eigentlich fand ich die gezeigte Herangehensweise ans Thema gut, doch die Umsetzung ist streckenweise langatmig und läuft irgendwie nicht so rund. Es hab zu wenig „Aha“-Momente und echte Highlights könnte ich direkt nach der Sichtung nichtmal beim Namen nennen. Ein witziges End-Duell macht zwar wieder ein paar Punkte gut, aber so richtig gefesselt hat mich der Film leider nicht – weder bei der ersten, noch bei der zweiten Sichtung im tollen Ultra-HD.

6/10

Fotocopyright: Concorde Video

Watchmen – Staffel 1

Inhalt

Amerika im Jahre 2019. In dieser alternativen Zeitline sind Superhelden verboten und die Polizei muss sich aus Schutz vor Extremisten stets vermummen. Die Lage zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist angespannter denn je und als der Polizeichef ermordet aufgefunden wird, wächst der Schrei nach Gerechtigkeit – erst recht in den eigenen Reihen…

Fazit

Durch überwiegend sehr positive Kritiken und dem bereits vor einigen Jahren veröffentlichtem Kinofilm, war ich schon recht gehypt auf diese Serie. Als die letzte Episode über den Bildschirm flackerte, blieb ich jedoch mit gemischten Gefühlen zurück.

„Watchmen“ ist definitiv keine Serie, die man „mal eben nebenbei“ schaut, sondern eine gewisse Aufmerksamkeit erfordert. Es wird anfangs relativ wenig erklärt und erst in Rückblenden (und nahezu komplett in der Vergangenheit spielende Episoden) erfährt man nach und nach mehr über die Grundidee. Das Gesamtkonzept an sich bleibt wohl eingefleischten Fans der Vorlage vorbehalten, denn auf viele Details kann sich selbst ein wachsamer Betrachter keinen vollständigem Reim bilden.

Darsteller und Setting waren gefällig. Egal zu welcher Zeitepoche – die Ausstattung war stimmig und die unterschiedlichen Charaktere fügten sich prima ein. Die CGI-Effekte waren dabei erstaunlich überschaubar oder zumindest so unauffällig, dass es hier keinen Grund zur Klage gab. Große Action stand sowieso nicht auf der Tagesordnung und Dialoge beherrschten meistens das Geschehen. Dies har mich schon ein wenig überrascht, letztlich aber keinen schlechten Eindruck hinterlassen.

Die Folgen befinden sich allesamt auf etwa gleichen Niveau, was den Unterhaltungswert betrifft. Keine sonderlich herausstechend, keine sonderlich schlecht oder langweilig.

Durch seine Thematik ist „Watchmen“ (ähnlich wie zuletzt „Da 5 Bloods“ http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=2597) aktueller denn je. Satt krachender Zerstörungsorgien oder Superheldenhampelein setzt man hier auf eine realistische und kritisierende Darstellung unserer Gesellschaft – natürlich aufgelockert mit einigen übernatürlichen Elementen. Mit seinem Tiefgang und hohem Dialoganteil hat mich die Serie positiv beeindruckt und erntet viel Wohlwollen. Da mir etwas Vorwissen fehlt und manche Dinge noch nicht hundertprozentig in meinem Hirn ineinandergreifen, bleibt eine weitaus höher Wertung zunächst verwehrt. Wer in die Welt hineinschnuppern mag, sollte vielleicht erst mit dem großartigen (und leichter verdaulichen) Kinofilm beginnen.

7/10

Fotocopyright: Warner Home Video

Watchmen – 1. Staffel [Blu-ray]

Batman 1-4 Collection

Inhalt

Batman
Während des Wahlkampfes um das Rathaus von Gotham, gibt es auch in der Unterwelt einen Machtwechsel. Glücklicherweise steht dem Joker der schwerreiche Bruce Wayne in Form des maskierten Batman gegenüber…

Batmans Rückkehr
Wortwörtlich aus der Kanalisation greift Oswald Cobblepot in das erneute Rennen ums Amt des Bürgermeisters ein. Er und seine Bande terrorisieren die Stadt und Batman muss das wilde Treiben aufhalten…

Batman Forever
Dank seinem neuen Gefährten Robin ist Batman nicht mehr allein im Kampf gegen das Böse. Auf der Gegenseite haben sich Two Face und der Riddler zu einem wahnsinnigen Komplott zusammengeschlossen…

Batman & Robin
Diesmal steht dem Heldenduo nicht nur der eiskalte Mr. Freeze, sondern auch die bezaubernde Poisen Ivy, mitsamt ihres Helfers Ban gegenüber. Zum Glück steht den bekannten Helden alsbald Verstärkung zur Seite…

Fazit

Normalweise fasse ich mehrer Filme ungern in einem Review zusammen, doch hier würden sich einfach zu viele Phrasen überschneiden und von daher möchte ich jeden Titel auch nur mit wenigen Sätzen kurz umreißen. Insgesamt erhielten wir seinerzeit zwei gute und zwei eher durchwachsene Filme, die man als günstiges Gesamtpaket dennoch gerne in die Sammlung stellt. Aufgrund der leichten Beschädigung der Marke, war ich außerordentlich froh, dass man Nolan einige Jahre später die Chance gab – und mit seiner Trilogie dem Franchise zu neuem Leben verhalf.

Batman
Der erste Film dieser Batman-Epoche ist zugleich auch der Beste. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Streifen als Kind gesehen habe und mich auch heute noch am coolen Artdesign erfreue. Burton schuf eine düstere und zugleich so greifbare Variante einer Comicumsetzung, wie sie zuvor noch nicht zu sehen war. Mit Keaten, Nicholson und Basinger auch ideal besetzt.

Heute etwas ungewohnt von seiner Struktur und gemächlichen Aufnahmen, unterm Strich zurecht Kult und wegweisend. Die Atmosphäre ist grandios.

8/10

Batmans Rückkehr
Vom Design her ähnlich düster und stimmig. Die handgezeichneten Kulissen gefallen noch immer und sorgen für einen eigenwilligen Look, der heutzutage dank CGI leider nicht mehr anzutreffen ist. Bei Michelle Pfeifer weiß man nie, ob man sie als Catwoman sexy oder unfreiwillig komisch finden soll. Ansonsten gefällt DeVito als Pinguin und Walken als Max Schreck.

Die Fortsetzung zum Klassiker gefiel mir aufgrund seiner audiovisuellen Umsetzung insgesamt sehr gut, kommt inhaltlich aufgrund kleinerer Längen jedoch einen kleinen Ticken schwächer daher.

7,5/10

Batman Forever
Mit Forever hatte die damalige Batman-Sage ihren Tiefpunkt erreicht. Der Wechsel des Regisseurs wirkte sich auf die Optik aus, die statt düster nun wirklich Comic-bunt daher kam und mit den bisherigen Sehgewohnheiten brach. Der Titelheld wurde mit Kilmar vollkommen fehlbesetzt und die Einführung von Robin total gegen die Wand gefahren. Carry und Lee waren aufgrund ihrer schräg angelegten Rollen absolut verschwendet und konnten mich noch nie von ihrem damaligen Auftritt überzeugen. Auch die mittlerweile gesteigerten Computereffekte wirkten unausgegoren und das hässliche Batmobil bekam auf Biegen und Brechen viel zu viel Raum.

Bunt, grell, laut und etwas langweilig. Batman Forever ist der schwächste Titel der damaligen Reihe und aufgrund seiner Effekte überaus schlecht gealtert.

5/10

Batman & Robin
Obwohl deutlich besser als sein direkter Vorgänger, ist Batman & Robin auch wieder kein Hit geworden. Er behielt den zuletzt eingeschlagenen Weg bei und präsentierte sich sehr Comichhaft – was bunten Kulissen und einer fast unüberschaubaren Anzahl an Figuren aus den Comics zu verdanken ist.

Oftmals wurde die Darstellung von Bane kritisiert, aber ich fand ihn ganz witzig gemacht. Clooney wirkte als Batman zwar besser als Kilmar, blieb jedoch insgesamt auch sehr blass und austauschbar. Persönliches Highlight: Uma Thurman als betörende Poisen Ivy, die selbst dem Zuschauer hin und wieder den Atem raubt.

Unterm Strich ein solider Titel, der aufgrund einiger Patzer nicht gut ausbalanciert wirkt und somit Potential verschenkte.

6/10

Fotocopyright: Warner

Batman 1-4 – Remastered [Blu-ray]

Captain Marvel

Inhalt

Die Erde Anfang der 90iger Jahre. Soldatin Vers stürzt nach hartem Kampf im Weltraum auf unserem Planeten ab. Zunächst ist sie recht orientierungslos – doch schon bald muss sie feststellen, dass dies möglicherweise die Heimat ihrer merkwürdigen Visionen ist. Irgendwie scheint Sie mit der Erde verbunden zu sein und muss den bereits begonnen Krieg von dort aus fortführen…

Fazit

Vorweg sei gesagt, dass ich nicht der allergrößte Fan der bisherigen Marvelfilme bin, sie aber Zwischendurch immer mal wieder gerne schaue. Sie gelten für mich in erster Linie als sinnfreie Unterhaltung und genau das, habe ich natürlich auch bei „Captain Marvel“ erwartet.

So sehr ich diesen Film auch mögen wollte – es gelang mir einfach nicht. Die vielen Referenzen auf die 90iger waren einfach klasse, aber sonst sieht es in Sachen Highlights eher mau aus. Trotz grundsolider Handlung und tollen Effekten, plätscherte der Titel gemächlich vor sich hin und stimmte weder mit witzigen Dialogen, noch mit brachialer Action versöhnlich.

Alles lief arg belanglos vor sich ab und nichts hob sich aus der breiten Masse der unzähligen Comic-Adaptionen hervor. Langweile an allen Ecken und Enden – und hin und mal wieder ein kleiner Gag. Das Konzept ist absolut nicht aufgegangen und nicht einmal seine Hauptfigur konnte den Karren aus dem Dreck ziehen.

Brie Larson ist sehr hübsch und mehr gibt es im Grunde nicht zu sagen. Ihre Mimik und Gestik hielt sich leidlich in Grenzen und damit reichte sie bei weitem nicht an Mitstreiterinnen wie beispielsweise Gal Gadot („Wonder Woman“) heran. Sie spulte ihr Programm steif herunter und ihr Lächeln wirkte stets aufgesetzt und bemüht. Selten fiel mir die Sympathie zu einer eigentlich solch netten Figur so schwer.

Die Handlung war geprägt von Fragezeichen und kleineren Ungereimtheiten. Mag sein, dass ich als Gelegenheitsleser von Comics eine kleinere Wissenslücke habe, dennoch sollte ein solcher Film – neben Fanservice – auch Neueinsteiger einer solchen Reihe abholen. Irgendwann waren mir diese Lücken sogar relativ egal – sie hätten höchstwahrscheinlich nicht für größere Kurzweil gesorgt.

Einzig bei der Technik gab es nichts zu kritisieren. Die Effekte waren auf höchstem Niveau und holten in einigen Momenten wenigstens gut ab. Ein durchwegs gelungener Soundtrack verdiente ebenfalls Lob.

Mangelnde Unterhaltung und Langweile sind in meinen Augen das größte Gift bei einen Film und bei „Captain Marvel“ gab es bedauernswerter Weise reichlich davon. In Momenten, wo sie einen GameBoy in den Händen hält, glüht das Herz des Nerds – um dann mit Mittelmäßigkeit wieder auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. Ich habe den Streifen jetzt zweimal gesichtet und konnte mir einfach kein höheres Ergebnis abringen. Den knappen 25 Euro für das schicke 4k-Steelbook trauere ich schon ein wenig hinterher – aber als Sammler muss man das Teil trotzdem im Regal stehen haben. So richtig schlecht ist das Werk ja eigentlich nicht – wäre es eben nur etwas geschmeidiger inszeniert worden…

5/10

Fotocopyright: Walt Disney

Captain Marvel [Blu-ray]
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