Inhalt

Da ein Pharmakonzern ein neues Medikament nicht rechtzeitig auf den Markt bringen konnte, verstarb die Frau von Cooper ohne Aussicht auf eine mögliche Krebs-Heilung hierdurch. Als ein Reporter über den Fall aufmerksam wird, bittet er die Hinterbliebenen um Mithilfe. Er sieht eine gewollte Manipulation des Marktes und sucht Beweise für seine skandalösen Behauptungen…

Fazit

Bei „Sweet Girl“ schlagen wir zwei Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite bot sich ein stellenweise etwas behäbiger Thriller nach bewährtem Muster, auf der der anderen Seite versucht er sich an einem Twist – der gar nicht mal so ungeschickt konstruiert wurde und durchaus für ein kleines Aha-Erlebnis sorgen konnte.

Jason Momoa hat soweit ganz gut in seine Rolle gepasst, wird aber mitunter durch seine aufgeweckte Filmtochter in den Schatten gestellt. Die Chemie der Beiden hat soweit gepasst, dass der Betrachter gern am Ball geblieben ist und deren Rachefeldzug trotz kleinerer Durchhänger aufmerksam begleitet hat.

In der Inhaltsangabe kam es etwas schwierig rüber und auch die Darstellung im Film war mir etwas zu eindimensional. Es wird suggeriert, dass etliche Menschen aufgrund des verzögerten Mediamenten-Starts verstarben, doch Garantie auf eine Wunderwaffe hat es hier wahrscheinlich nie gegeben. Es war mir klar, dass sich die Familie an jeden Strohhalm klammerte – doch ob die Frau mit dem Mittel überhaupt überlebt hätte, steht auf einem anderen Blatt.

Nach einem interessanten und recht gefühlvollen Start kommt das Geschehen trotz netter Ansätze nicht immer in die Gänge. Es wurde sicherlich nie total langweilig, aber auch nicht immer vollends packend. Viele Elemente hat man einfach schon etliche Male gesehen – und bis auf eine witzige Wendung zum Auftakt des letzten Drittels gab es lediglich solide Hausmannskost ohne nennenswerte Highlights. Über diesen Moment lässt sich wiederrum ganz vorzüglich streiten, doch ich fand ihn ganz in Ordnung. Er mag von seiner Machart nicht so richtig zum Rest gepasst haben, von der Idee her war er jedoch lobenswert.

Die Trailer im Vorfeld versprachen gute Unterhaltung und das fertige Ergebnis konnte diese eher überschaubare Erwartungshaltung erfüllen. „Sweet Girl“ hatte so seine Logikprobleme und bot erschreckend wenig Innovation, hielt aber durch ein gefälliges Vater-Tochter-Gespann und einem charismatischen Gegenspieler durchaus passabel bei Laune. Im Rahmen eines Abos schaut man also mal rein und macht sich bei Interesse halt selbst ein Bild.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix