Inhalt

Dom und seine Familie leben abgeschottet auf dem Lande und haben trotzdem immer mit einem Finger am Abzug. Eigentlich haben sie allen Widrigkeiten abgeschworen, leiden jedoch unter ihrer ständigen Panik vor unliebsamen Besuch. Als dann eines Tages Dom`s verloren geglaubter Bruder auf der Bildfläche erscheint, ergreift man die Chance, die allgegenwärtigen Verfolger endgültig abzuschütteln…

Fazit

Klingt wie eine dumme Phrase, aber wo „Fast & Furious“ draufsteht, ist auch wieder jede Menge „Fast & Furious“ drin. Obwohl ich nie ein überschwänglicher Anhänger der Reihe war, habe ich jeden Film mindestens einmal geschaut – und grundsätzlich auch immer mein Spaß am wilden Treiben gehabt. Dinge wie Glaubwürdigkeit und Authentizität waren lange abgestreift und so die Erwartung auch nicht hier.

Im Grunde bietet Teil 9 nichts gravierend Neues, aber etwas mehr Kurzweil hätte ich mir insgesamt schon erwartet. Man hatte oftmals das Gefühl, dass es den Machern an Ideen mangelte und man scheinbar in einer Zwickmühle saß. Es war schlichtweg kaum möglich (und es ist auch nicht gelungen) die verrückten Aktionen seiner Vorgänger zu toppen und den Zuschauer mit neuen aberwitzigem Quatsch zu bespaßen. Es gab zwar wieder die ein oder andere Spitze, doch die Ausführung wirkte wesentlich kleiner, unspektakulärer und weniger Leichtgängig als früher.

Da actiontechnisch alles um mehrere Gänge zurückgeschraubt wurde, werden die Macken beim Rest umso offensichtlicher. Die Geschichte war natürlich großer Mist und die meisten Dialoge nicht der Rede wert. Leider waren aber gerade diese „Pausen“ einen Ticken zu lang geraten und der Unterhaltungsfaktor hierdurch deutlich geringer als bei manchen Vorgänger. Selbst mit John Cena (den ich eigentlich sehr mag!) kam kein frischer Wind ins Geschehen und erstmals ist mir sein hölzernes Spiel so richtig aufgefallen. Konnte er dies bei anderen Werken noch mit tollem Humor kaschieren, stieß nun alles an die Grenzen und solche Dinge stachen hervor.

Optisch leistete man sich keine Patzer. Die Verfolgungsjadgen waren routiniert inszeniert, es gab ungewöhnliche Kamerawinkel und der Soundtrack war in Ordnung. Irgendwie alles wie immer, aber irgendwie auch nicht atemberaubend. Alles war schablonenhaft und animierte in seiner Übertreibung einfach nicht mehr zum Schmunzeln oder „ja klar!“ ausrufen. Der Zuschauer harrte still auf seinem Platz und konnte nicht mehr beeindruckt werden. Die Abnutzung oder Abstumpfung war erreicht.

Über Handlung und Darsteller sollte man bei einem „Fast & Furious“ nicht diskutieren und Abseits vom Neuzugang Cena hülle ich darüber den Mantel des Schweigens. Die eh schon recht niedrigen Erwartungen wurden unterboten und ein langweiliger, unausgegorener so lala Actionfilm ist am Ende herausgekommen. Besonderes in seiner gewissen Kino-Vorreiterrolle ist das mäßige Ergebnis doppelt bitter – spart euch das Geld wäre eigentlich die Empfehlung (so leid es mir für die Lichtspielhäuser und Studios auch tut). Selbst beinharte Fans der Reihe müssten Einsehen, dass der Zenit dieser Truppe langsam überschritten wurde.

5,5/10

Fotocopyright: Universal