Inhalt

Eine Gruppe von jungen Mädels schlägt sich durch das wilde Leben von Berlin. Zwischen Party und Drogenkonsum, stehen wichtige Entscheidungen wie Hochzeit oder Job-Wahl ins Haus. Dabei halten die Freundinnen immer fest zusammen und lassen sich die Freundschaft auch von keinen Kerlen oder anderen Sorgen zerstören…

Fazit

„Para“ hat mich angenehm überrascht. Aufgrund eher negativer Kritiken war ich tatsächlich ein wenig voreingenommen und konnte diese Gemütslage glücklicherweise schon während der ersten Episode revidieren.

Die freche Produktion ist kein zweites „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ und wollte es nie sein. Hier waren manche Erwartungshaltungen wohl völlig in die verkehrte Richtung gegangen und die Ernüchterung dann entsprechend groß. Was die Macher uns hier präsentieren ist weit weniger mafiös, vielmehr aus dem Leben von jungen Menschen gegriffen – die sich inmitten einer rauen Umgebung irgendwie durchschlagen müssen und nicht unbedingt direkt zur Unterwelt gehören.

Die Serie zeigt dabei eindrucksvoll den Spagat zwischen Leben und Überleben in Problemvierteln auf. Klingt vielleicht etwas hart gesagt, aber es wird stellenweise enorm deutlich, welche Dinge zum normalen Dasein überwunden werden bzw. welche dramatischen Entscheidungen gelegentlich getroffen werden müssen. Auf der einen Seite werden die Figuren noch erwachsen, auf der anderen Seite stehen ganz klare Situationen im Mittelpunkt. Dabei wirkt das Gezeigte zum Glück nicht aufgesetzt und trotz vieler Parallelstränge auch nicht überladen oder unglaubwürdig.

Die jungen Darstellerinnen haben ihre Sache ganz hervorragend und mit viel Sympathie erledigt. Man konnte sich gut in deren Gefühlswelt und Lage hineindenken und grübeln, wie man wohl selbst aus manch verzwickter Lage herausgekommen wäre. Sicherlich ist man von den meisten Ereignissen nicht im Entferntesten betroffen, doch nicht zuletzt wegen der gut agierenden Mädels konnte man das Treiben wunderbar greifen und mitfiebern.

„Para“ besteht nicht aus stumpfen Geballer oder coolem Mafiagehabe, auch ist es keine auf Hochglanz polierte Teenie-Serie mit heiler Welt und „alles wird gut“-Faktor. Vielmehr zeigt man uns hier ein realistisches Bild einer Hauptstadtjugend, die sich in einer seltsamen, fast schon beängstlichen Welt irgendwie durchschlagen muss. Die Vorstellung aller Beteiligten war einwandfrei, die Handlung kurzweilig geschrieben und das Gesamtresultat am Ende mehr als rund. Ich hoffe auf weitere Staffeln!

8/10

Fotocopyright: Eye See Movies (AV Visionen)