Inhalt

Ein kleiner Autor bekommt den Auftrag seines Lebens. Für ein üppiges Honorar soll er die bereits vorhandene Biografie eines ehemaligen britischen Außenministers überarbeiten und so quasi als sein Ghostwriter fungieren. Zu Beginn ahnt er jedoch noch nicht, welch brisantes Material dieses Buch wohl enthalten wird und wer alles an der Verhinderung der Veröffentlichung interessiert ist…

Fazit

„Der Ghostwriter“ ist sicherlich kein Film für Jedermann und sicherlich auch kein Film für jegliche Gemütslage. Es geht hier eher langsam und gemächlich zu, doch in der passenden Verfassung durchaus fesselnd und fast schon hypnotisierend.

Der Film nimmt sich Zeit für die Zeichnung seiner Figuren, was im Kontext einer Biografie natürlich auch Sinn ergibt und schließlich den Kern der Sache stellt. Besonders gut hat mir hierbei der stets unheimliche Grundton gefallen, der fortwährend spürbar war. Ich würde jetzt nicht von gruselig sprechen, vielmehr von einem gewissen Unbehagen, welches die Dinge ständig überschattet und scheinbar immer eine Überraschung in der Hinterhand behielt.

Brosnan und McGregor gaben ein famoses Duo ab. Die beiden etablierten – und immer wieder gerne gesehenen – Darsteller brachten sich trotz überwiegend gepflegter Konversationen zu Bestleistungen und zeigten, dass es eben auf den Menschen und nicht auf stumpfes Effektgewitter ankommt. Man hing an ihren Lippen und lauschte ihren spannenden Ausführung. Im Kopf ergab sich dabei nach und nach ein Bild, welches eine eigene Meinung zu bestimmten Themen erlaubte.

Ich habe den „Ghostwriter“ gestern nicht zum ersten und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal gesehen. Obwohl ich mich bei ruhigeren und dialoglastigen Werken schnell langweilen kann, hat mich dieses eindrucksvolle Kammerspiel problemlos in seinen Bann gezogen. Die Darsteller waren toll, die Geschichte interessant und der Verlauf äußerst geschickt konstruiert. Der eher unspektakuläre Abschluss hat dann ebenfalls wie die Faust aufs Auge gepasst. Für mich also durchaus ein kleines Juwel, welches ich dem interessierten Filmfreund gerne ans Herz legen möchte.

8/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL