Inhalt

Byung-su ist ein alter Mann, der zunehmend unter seiner Demenz leidet. Viele Dinge scheint er augenblicklich zu vergessen, jedoch nicht seine Vorliebe für das Töten. Er hat in seinem erfüllten Leben viele Menschen ermordet und ist erstaunlicherweise bisher noch nie in Verdacht geraten…

Fazit

Als ich den Titel zum ersten Mal auf einer Veröffentlichungsliste gelesen hatte, dachte ich kurz an einen Re-Release von „Memoir of a Murderer“ und dass man sich hier nur verschrieben hätte. „Memoir“ ist jedoch ein völlig anderer Film, der durchaus einige Parallelen zum Klassiker aufweist, sich jedoch eher an anderen Genregrößen orientiert und erfreulicherweise jede Menge eigene Ideen mit sich brachte.

Ähnlich wie in „Memento“ leidet die Hauptfigur unter ständigen Gedächtnisverlust und ist auf eigene Notizen und Tonbandaufnahmen angewiesen. Da diese Aussetzer jedoch willkürlich (und nicht etwa bei Tageswechsel) auftreten, weiß der Zuschauer manchmal nicht, in welchem Gemütszustand sich Byung-su nun aktuell befindet. Das gibt der Sache einen zusätzlichen Kick – genau wie der Part seines Gegenspielers, der ebenfalls unberechenbare Züge besitzt.

Nüchtern betrachtet war das gebotene Katz- und Mausspiel insgesamt zwar nicht sonderlich authentisch, aber das hat dem Abtauchen und der durchwegs hohen Spannung keinen Abbruch. Die Akteure spielten mit Hingabe und haben dem Geschehen einen ernsten, teils gar recht dramatischen Touch – was wirklich gut gelungen war und trotz aller verächtlichen Taten dennoch eine gewisse Empathie errichten konnte.

„Memoir of a Murderer“ ist ein gelungener Thriller, der seine verzwickte Ausgangslage geschickt zu nutzen wusste und ein atmosphärisches Kammerspiel mit netten Wendungen erzeugt. Ich kann dieses Werk allen Genrefreunden nur wärmstens Herz legen, zumal eine brauchbare deutsche Synchronisation alle Sprachbarrieren brechen sollte. Die Koreaner haben erneut ordentlich abgeliefert.

8/10

Fotocopyright: Busch Media Group