Inhalt:

Im Jahre 2018 haben verheerende Kriege das bekannte Weltbild komplett verändert. Statt einzelner Staaten existieren große Konzerne und steuern die Geschicke der Menschheit. Zur Freizeitgestaltung wurden die sogenannten „Rollerball-Tuniere“ ins Leben gerufen, bei denen von Unstimmigkeiten im System wunderbar abgelenkt werden kann. In einem der neuartigen Sportstars sieht man allerdings so viel Potential, dass er den Herrschenden mit seinem immensen Fanaufkommen gefährlich werden könnte…

Fazit:

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zwar das Remake von „Rollerball“ gesehen habe, das Original aber bislang noch keines Blickes gewürdigt habe. Nun war es endlich soweit – und im Nachhin sind die Gefühle eher gemischt.

Auf der einen Seite war die Grundidee ansprechend und das Setting mit gewaltigem Retro-Charme absolut ansprechend – Auf der andren Seite jedoch bringt das Teil so Vieles mit, was ältere Filme stellenweise nur noch bedingt sehenswert macht.

So gefallen tolle und extrem witzig gestaltete Kulissen, die wunderbar althergebrachte Zukunftsvorstellungen widerspiegeln und zum Schmunzeln einladen. Mit erstaunlich wenigen Computern, dafür grellen Farben und einem Einrichtungsstil aus dem Designer-Katalog für Hippies. Alles erscheint so herrlich verklärt und entspricht so überhaupt nicht der gegenwärtigen Realität.

Waren die extravaganten Details noch erfrischend, so hat der Zahn der Zeit an anderen Dinge deutlich genagt. Das Tempo ist insgesamt äußerst behäbig. Selbst die aufregenden Turniere langweiligen mit endlosen Kamerafahrten und gemächlich platzierten Schnitten. Der Stil bricht mit heutigen Sehgewohnheiten und so wirkt „Rollerboll“ weitaus länger, als er tatsächlich ist. Dazu gesellt sich eine überraschend schwache Synchronisation, die ebenfalls an der Dynamik zerrt und einen erstklassigen James Caan nicht vollends zur Geltung bringt.

Für damalige Verhältnisse war die durchaus kritische Geschichte beachtlich und im Jahr 2020 sogar noch vollkommen in Ordnung. Die Grundaussage passt soweit, bei der Inszenierung muss man schon starke Einbußen in Kauf nehmen. In meinen Augen ist das Teil nicht allzu gut gealtert – was natürlich daran liegen kann, nicht mit diesem Film aufgewachsen zu sein. Ich glaube viele Ansichten werden durch rosarote Erinnerungen verklärt – und diese fehlen mir hier halt eben. So schaut alles altbacken und befremdlich aus.

„Rollerball“ mag seine Fanbase haben, streng betrachtet gibt es von mir nur eine eingeschränkte Empfehlung. Ich bin Retro-Material verbunden, liebe insbesondere kultig Sci-Fi Kost, bin aber mit diesem Streifen nicht verwurzelt und kann nur schwerlich eine Verbindung herstellen. Ich sehe die Stärken und verstehe die Schwächen – eine Punktvergabe erfolgt für mich irgendwo dazwischen.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Rollerball – 5-Disc Ultimate Edition (UHD + 3x Blu-Ray + Daten-Disc)


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!