Inhalt

Um an das Passwort für eine Festplatte mit wichtigen Informationen zu gelangen, möchte der US-Geheimdienst einen Informanten nach Amerika überführen. Leider entwickelt sich der Routineauftrag zu einem echten Höllenritt…

Fazit

Mark Wahlberg und Action sind eigentlich immer Garanten für gute Unterhaltung und so bin ich seinerzeit voller Vorfreude an „Mile 22“ herangegangen. Damals tief enttäuscht wollte ich dem Titel via Prime noch einmal eine Chance gewähren – und erneut blieb die Ernüchterung zurück.

Richtig schlecht ist der Streifen nicht, aber leider auch nicht so wirklich gut. Er begann recht verheißungsvoll mit einer spannenden Infiltration, doch gerade in seinen ruhigeren Momenten hing er immer wieder durch und ließ am Drehbuch zweifeln.

So bot das Agenten-Setting wenig Neues und überzeugte nicht einmal mit interessant geschriebenen Figuren. Wahlberg und Malkovich mögen grundsätzlich tolle Schauspieler sein, doch die ihnen zugeteilten Rollen waren zu flach und fast schon langweilig ausgearbeitet.

Die Idee mit dem autistischen Hintergrund mag nett gedacht sein, wurde aber völlig schwach in die Geschichte integriert. Statt in einigen unbedeutenden Dialogen wäre mit eine Implementation in den Gefechten wesentlich lieber gewesen. Möglicherweise hätte man ein paar interessante taktische Züge mit seiner Begabung verbinden können und die Sache nicht einfach brach liegen lassen.

Apropos Gefechte. Die Action war die größte Stärke von „Mile 22“. Sie war rasant, gut choreografiert und kurzweilig. Ob es nun Schusswechsel oder blanke Fäuste waren – diesbezüglich verstanden die Macher ihr Handwerk und lieferten ordentliche Qualität ab, bei der das Storytelling nicht mithalten konnte und zwischen diesen wilden Passagen zu harsch einknickte.

Neben der Ballereien rückte die minimalistische Handlung stark in den Vordergrund und hab dem Zuschauer einfach keine neuen Ideen. Alles fühlte sich ausgelutscht, teil sogar langweilig und träge an. Eben noch heiße Action, dann sofort schnarchige Passagen, die keinerlei hübschen Alleinstellungsmerkmale besaßen.

„Mile 22“ hatte seine starken Momente, litt aber auch unter erheblichen Längen und kommt am Ende nicht über den gehobenen Durchschnitt hinaus. Zwischen der schönen Action flachte der Flow zu stark ab und ein relativ abruptes Ende machte den Eindruck nicht besser. Es bleibt ein anschaubarer Titel, den man sich idealerweise ohne Extrakosten mal im Streaming geben kann – aber keineswegs muss.

6/10

Fotocopyright: LEONINE