Inhalt

Seit nunmehr zwei Jahren plant ein ehemaliger Soldat eines Verbrecherkartells einen Vergeltungsschlag für den Tod seines kleines Jungens. Als plötzlich eine neue Bekanntschaft in die Vorbereitungen hineingrätscht, muss es plötzlich ganz schnell gehen und der Krieg entbrennt…

Fazit

So langsam entwickeln sich die Spanier für mich zu den hochwertigsten Content-Lieferanten für Netflix. Was sie hier mit „Xtremo“ auftischen, sucht in vielen Bereichen seines Gleichen und wirbt mit gnadenloser Gewalt superb für den bekannten Streamingdienst.

Bei den ersten Coverartworks hätte ich noch fast an einen reinen Fantasyfilm geglaubt, doch ganz so weit war das Geschehen mit seinen schrägen Figuren und comichafter Härte davon auch nicht entfernt. Was uns hier an Charakteren und Action präsentiert wurde, steht für furioses Spaßkino – das mit seinen atemberaubenden Duellen locker die dürftige und von Löchern behaftete Handlung in den Hintergrund drängt.

Die Grundgeschichte ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrt oftmals jeder Logik. Man wird in ein absurdes Szenario um Machtkämpfe und pseudo-Ehre hineingeworfen, kann sich nicht auf alle präsentierten Einlagen einen sinnvollen Reim bilden und gibt es mit laufender Spielzeit schlichtweg auf. Die grobe Richtung ist schnell verstanden und am Ende zählt nur der Unterhaltungswert, welcher trotz kleinerer Längen im ersten Drittel auf jeden Fall gegeben ist.

Die Action war toll fotografiert und nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet. Mancher wird die vielen Knochenbrüche und heftigen Kills sicherlich als menschenverachtend bezeichnen, doch im gegebenen Rahmen war dies irgendwie schon in Ordnung. Viele Momente erschienen surreal und die überzeichneten Charaktere und Passagen passten da ganz gut hinein. Endlich hatte auch ein Bösewicht wieder ordentlich Kontur und der eigentlich unnötig ausgedehnte Endkampf machte richtig Laune.

Zunächst hatte ich meine Zweifel, doch nach einigen Minuten hat mich das Ding gepackt und am Schluss mit einem versöhnlichen Lächeln vor der heimischen Leinwand zurückgelassen. Fragt hier nicht nach Sinn oder Realismus, schaltet das Hirn ab und genießt einen köstlichen Actionstreifen erster Güte. Zur höheren Wertung fehlt zwar der Feinschliff und vielleicht auch etwas Straffung, doch Genrefreunde mit Netflix-Abo sollten unbedingt mal genauer hinschauen. Gerne dürfen die Spanier noch weitere Titel dieser Art beim Dienst einreichen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix