Inhalt

Inmitten einer brisanten Lage, gehen zwei Polizisten in einem Problemviertel auf Streife und geraten in die Hände eines wütenden Mobs. Sie versuchen Zuflucht zu finden und nicht weiter aufzufallen – immer in der Hoffnung, wieder heil aus dieser angespannten Situation heraus zu kommen…

Fazit

Eine gewisse aktuelle Brisanz vermag ich den Texten auf dem Cover sicherlich nicht absprechen, doch irgendwie konnte mich der Film trotz seiner interessanten Prämisse nicht vollständig abholen. Während der Spannungsaufbau zu Beginn noch recht gut und vor allem glaubwürdig gestrickt wurde, hat mich das Geschehen im Mittelteil leider etwas verloren.

Großes Lob zunächst an die beiden Schauspieler der im Mittelpunkt befindlichen Beamten. Sie haben ihre Sache sehr gut und vor allem glaubwürdig gemacht. Man konnte sich die unterschiedlichen Typen durchaus gut vorstellen und sogar einige ihrer Ansichten in einem gewissen Rahmen zumindest ansatzweise verstehen. Sie schienen aus dem Leben gegriffen und das war auch gut so.

Die Handlung an sich beginnt ruhig, beschaulich, aber auf eigene Weise recht unterhaltsam. Die brodelnde Stimmung wurde stets durch Funksprüche unterstrichen und der Angriff der wütenden Bürger kam nicht vollkommen aus dem Nichts gegriffen. Irgendwie zog sich die Hatz dann aber ein wenig in Länge. Obwohl das Pacing ganz ordentlich war, verharrte der Unterhaltungsfaktor auf solidem, aber nicht überragend hohem Niveau.

Ab einem gewissen Punkt ging das Geschehen einfach nicht mehr so zielstrebig voran. Das Beobachten der Beamten auf der Flucht war vor allem sehenswert gespielt, aber Dramaturgisch nur „okay“. Es ist irgendwie nicht so fesselt, wie es hätte sein können bzw. wie es diverse andere Filmprojekte schon vorgemacht haben. Man blieb authentisch und vielleicht war dies der zu Grunde liegende Kompromiss.

„Shorta – Das Gesetz der Straße“ ist ein guter, aber keineswegs überragender Beitrag zum Thema „Polizeigewalt und ihre Folgen“. Er zeichnet seine Geschichte ziemlich konsequent und präsentiert uns Figuren, in die man sich schön hineindenken konnte. Die Technik war stark und die Inszenierung jederzeit äußerst routiniert. Den Streifen kann man sich also auf jeden Fall mal anschauen, eine echte Pflicht hierzu besteht jedoch nicht – dafür fehlte mir das gewisse Etwas, das Kernige, der richtige Schlag in die Magengrube.

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH