Inhalt

Der zwielichtige und schmierige Vertreter Jimmy muss notgedrungen bei einer kleinen Siedlung Rast machen und sucht dort aus Zeitvertreib einen Wahrsager auf. Dieser sagt ihm schier unfassbare Dinge voraus, doch sein Kunde gibt sich von der Show nur prächtig amüsiert. Als dann einige Zeit später tatsächlich die ersten Dinge wie angekündigt eintreffen, kommen Jimmy ernste Zweifel und eine richtige Paranoia macht sich in ihm breit…

Fazit

„First Snow“ war ein äußerst passabler, gar richtig guter Film – dessen Finale letztlich eine höhere Wertung gekostet hat. Schon lange habe ich keinen so gelungenen Spannungsaufbau mehr gesehen und schon ewig hat mich ein gar nicht mal so krass abwegiges Szenario so in seinen Bann gezogen.

Man spielt bei der Wahrsagerei sichtlich ein wenig mit übernatürlich Elementen, doch gerade der beste Freund unseres Protagonisten liefert selbst die gängigen Lösungsansatz und relativiert damit schon während des Filmverlaufs Vieles. Es wird aber imposant geschildert, wie sehr man sich in Dinge hineinsteigern und damit sein Ego verändern kann.

Pierce zeigt dabei überraschend Profil und geht in seiner Rolle auf. Anfangs ist er mit seiner schmierigen Art tatsächlich befremdlich, doch mit der Zeit kann sich der Betrachter immer weiter in seine Lage hineindenken und ihn sogar ans Herz wachsen lassen. Man ist letzten Endes sogar ein wenig in Sorge um seine Person und hofft auf ein versöhnliches Finale – bei dem das hervorragende Storytelling leider etwas patzt.

Eigentlich war die bodenständige und konsequente Auflösung nur richtig, doch die vorangegangenen Minuten bauten eine zu hohe Erwartungshaltung auf. Irgendwie musste da Mehr kommen, wobei der Twist in seiner präsentierten Form wohl am glaubhaftesten gestrickt war und eigentlich kein Grund zur Klage geben sollte. Mir fehlte der entscheidende Kick, der ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, aber übel war das Gebotene auch wieder nicht.

„First Snow“ ist für mich ein kleiner Überraschungstitel. Er hat schon einige Jahre auf dem Buckel, doch erst jetzt habe ich eine Sichtung gewagt und war trotz leicht enttäuschendem Abgang durchaus begeistert. Pierce war genial, die Handlung angenehm mysteriös und trotz vieler ruhiger Momente tat sich kein Leerlauf auf. Erinnerte mich dank seines Darstellers schon ein wenig an „Memento“ – was ich absolut nicht verkehrt finde und gerade dessen Fans eine Empfehlung aussprechen möchte.

7,5/10

Fotocopyright: Sony