Inhalt

Nach dem Tod ihres Mannes und dem Verlust der Arbeit, beginnt für Fern ein neuer Lebensabschnitt. Sie packt die wichtigsten Sachen in ihren Van und fährt ohne Ziel durch das Land. Schnell lernt sie bei Zwischenstopps Gleichgesinnte kennen und die Facetten des „Nomadenlebens“ beginnen Fern zu faszinieren…

Fazit

Gerade bei Oscar-prämierten Werken ist das immer so eine Sache. Sicherlich sind es für den Cineasten besonders interessante Titel, aber oftmals tut man sich mit manchen ach so kunstvoll gestalteten Werken schon ein wenig schwer und der Funke springt nicht über. Auch bei „Nomadland“ hatte ich aufgrund seiner Thematik erst so meine Bedenken, doch das erstaunlich leichtgängige Ergebnis hatte durchaus seine eigenwillige Faszination.

Die Handlung ist eigentlich recht simpel und entsprechend schnell erklärt. Es gibt hier keine Action, keine Effekthascherei, sondern ruhige, aber zugleich unerwartet interessante Einblicke in das Leben moderner Nomaden. Dabei sind die Macher vor allem auf deren Hintergründe eingegangen, die dank realer Vorbilder durchwegs schlüssig und nachvollziehbar erscheinen.

Dank seiner – ich möchte sagen – nüchternen Aufmachung, wirkt der Film wie eine Dokumentation, die ihren eigenen Rhythmus besitzt. Oftmals etwas träge, aber irgendwie angenehm melancholisch und hypnotisch. Man gibt dem Betrachter die Gelegenheit, sich ausgiebig mit den Figuren zu beschäftigen und sich in sie hineinzudenken. Das klappte bis zu einem gewissen Punkt recht gut und schmerzfrei.

Ich kann es nicht genau beziffern, doch ab einem gewissen Punkt ließ mein Interesse deutlich nach. Irgendwann schien ich vom Szenario übersättigt und fühlte, dass nichts mehr Neues hinzukam. Der Film verlor seinen sowieso schon schwach leuchtenden, roten Faden und verließ sich zu sehr auf seine eigenwillige Grundstimmung, die den Zuschauer mittreiben sollte. Bei mir herrschte irgendwann arge Langweile, über die selbst die schönsten Naturaufnahmen wenig hinwegtrösten konnte.

Um ehrlich zu sein, hätte ich „Nomadland“ ohne seine Erwähnung bei den Oscars wohl kaum mit Beachtung gewürdigt. Auf der einen Seite bin ich für die Sichtung – allein, um als Filmfan mitreden zu können – ja froh, doch auf der anderen Seite hätte ich mir den Ausflug auch sparen können. Der Streifen mag auf seine Weise nicht schlecht sein, doch die kurzzeitig interessanten Ansätze konnten mich dann nicht über die komplette Laufzeit hinweg packen. Großes Lob an Frances McDormand und ihre authentischen Kollegen, aber für eine unbedenkliche Empfehlung reicht es aus meiner Sicht trotzdem nicht. Der Film ist sehr speziell – und das ist schon wieder irgendwo sympathisch.

5,5/10

Fotocopyright: Walt Disney