Inhalt

Nach Außen gibt sich Lehrer James Lewis immer seriös und professionell. Als er jedoch bemerkt, das einer seiner Schützlinge immer wieder das Opfer von Mitschülern wird, brodelt in ihm die Wut. Irgendwann ist die Grenze der guten Worte überschritten und er stellt den Peiniger auf seine Weise zur Rede…

Fazit

Auf den ersten Blick gab sich dieser Film recht unscheinbar und gar nicht mal so interessant. In der ersten halben Stunde plätscherte er sogar etwas vor sich hin, ohne das der Zuschauer bereits bemerkte, in einen angenehmen Sog hineingezogen zu werden.

In seiner Konsequenz geht die Handlung vielleicht einen Schritt zu weit, doch wirklich unrealistisch empfand ich das Gebotene dank hervorragender Begründung und Charakterzeichnung eigentlich nicht. Der Plot war nachvollziehbar konstruiert und ließ am Ende gar nicht mal so viele Fragen offen. Durch eine gute Identifikation mit vielen Figuren appelliert man sogar an die eigenen Gefühle und ließ über das Gezeigte noch weit nach dem Abspann nachdenken.

Die eher unbekannten Darsteller machten einen guten Job und fügten sich prima in das stellenweise dokumentarisch anmutende Treiben. Sie halfen beim allgemeinen Anfreunden mit den Ereignissen und das etliche Momente noch greifbarer erschienen. Auch die audiovisuelle Aufmachung trägt ihren Teil hierzu bei. Warme Farben, interessante Kamera-Perspektiven und ein unauffälliger Soundtrack gefielen.

Der Verlauf ist leicht behäbig, aber nicht langweilig. Besonders in den ersten zwei Dritteln wird viel wert auf Figurenzeichnung und Kennenlernen der Umgebung gelegt, so dass wir erst auf der Zielgeraden alles ein wenig besser einschätzen können und sich der Streifen etwas flüssiger anfühlt. Actionfans sind hier natürlich an der falschen Adresse und irgendwo sollte man idealerweise auch anfällig für das behandelte Thema sein.

Letztlich war „Teacher“ tiefgründiger und ergreifender, als ich es ihm nach den ersten Minuten zugetraut hätte. Die Geschichte geht stellenweise ordentlich unter die Haut und wirkt durch seine nüchterne, fast schon sachliche Inszenierung umso intensiver. Sicherlich kein Film für jeden Tag, aber grundsätzlich ein wichtiger und sehenswerter Beitrag zu einer gar nicht mal so weit entfernten Angelegenheit.

7/10

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