Inhalt

Das Jahr 1980. Das Ehepaar George und Catherine Clare bezieht sein neues Heim in einem beschaulichen Vorort von New York. Sie ahnt nicht, welche Hintergrundgeschichte das neue Anwesen bereit hält und er hält sich darüber bedeckt. Es dauert nicht lange, bis merkwürdige Dinge vor sich gehen und die wahren Charakterzüge von George endlich zum Vorschein kommen…

Fazit

Wer bei der kleinen Inhaltsangabe bereits die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und lediglich einen weiteren 08/15-Horrorhaus-Grusel erwartet, dem bei eine gewisse Entwarnung gegeben. „Things Heard & Seen“ bietet zwar viele klassische Genre-Elemente, baut um die altbackene Prämisse allerdings ein starkes Dramagerüst herum.

Fast schon üblich, dauert es ein wenig, bis der Film in Fahrt kommt. Wir lernen erst die Familie kennen und schauen erst mit fortscheitender Spielzeit nach und nach hinter die glückliche Fassade. Dies klappte weitestgehend gut und war unterhaltsam gestaltet. Es passiert zwar relativ wenig, doch der behutsame Spannungsaufbau geht relativ frei von Längen über die Bühne.

Bei den Darstellern stach vor allem Amanda Seyfried und Ihr Ehemann James Norton positiv hervor, da ihre Auftritte richtig überzeugend und nicht selten frei von wohligen Schauern waren. Dank ihnen wirkte das Setting intensiv und trotz übernatürlicher Elemente schon recht gut greif- und nachvollziehbar.

Mir hat gefallen, dass beispielweise Geister und ähnliche Dinge nicht die Überhand nahmen bzw. gar nicht vollends im Fokus standen. Vielmehr geht es hier um das Drama innerhalb der Familie und wie sehr sich Menschen für gewisse Absichten verstellen und ihre Umwelt täuschen können. Dabei war es interessant, wie sehr man sich dabei hineinsteigern kann und scheinbar keine Reue empfindet – vor allem sich keine Sorgen um eine Enttarnung macht.

Recht früh gibt der Film dabei seine Prämisse preis und dennoch passt das Konstrukt, da wir ja schließlich wissen wollen, wie die eingeschlagenen Wege letztlich zu Ende geführt werden. Dies war nicht nur gut gespielt, sondern auch flüssig erzählt – bis zum bitteren Ende. Ein paar kleinere Überraschungen gabs dann ebenfalls noch obendrein.

Mit „Things Heard & Seen“ hat Netflix einen sehr soliden Gruselthriller mit tollen Darstellern und malerischem Setting im Angebot. Der Film ist nicht hart, aber effektiv und trotz vieler bekannter Bestandteile angenehm spannend. Auf mich hat er vor allem einen insgesamt sehr ausgearbeiteten Eindruck gemacht, da er wohl auch auf einem Besteller-Roman basiert und hierdurch schon eine stabile Grundlage besaß. Insgesamt also sehr empfehlenswert!

7/10

Fotocopyright: Netflix