Inhalt

Rolf muss für 15 Monate zum Bund und seine Freundin hält es allein dann auch nicht länger im kleinen Vorort aus. Während er die Kaserne aufsucht, zieht sie zu ihrem Onkel nach Frankfurt. Dort wird sie schnell mit den Eigenarten dieser Metropole konfrontiert und gerät an die falschen Typen…

Fazit

Filme sind so gut wie immer ein schönes Dokument ihrer Zeit und da macht vor allem „Frankfurt Kaiserstraße“ keine Ausnahme. Der Streifen besitzt einen unvergleichbaren Charme der frühen 80iger und wirkt durch seine Inszenierung, Dialoge und audiovisuelle Umsetzung völlig aus dem Rahmen gefallen.

Das Werk ist so schrill und bunt, dass man gar nicht weiß, wo man am besten mit diesem Review anfangen sollte. Natürlich stammen Kostüme, Frisuren und vor allem die Begleitmusik eindeutig aus der damaligen Epoche, doch selbst hier möchte ich kurz einhaken. Vor allem der stets präsentierte Soundtrack wurde mit seltsamen Stücken zusammengewürfelt und kommt gelegentlich recht psychodelisch daher. Dies unterstreicht den befremdlichen Eindruck, den seltsame Dialoge und zuweilen recht merkwürdige Gestik der Darsteller weiter unterstreichen.

Der Film fühlt sich manchmal wie ein Theaterstück an, den die Texte wirken oft gekünstelt vorgetragen und passende Bewegung dazu arrangiert. Dazu wird auf Biegen und Brechen auf Dialekt gesetzt, was sich hier und da arg lachhaft anhört. Die Darsteller an sich waren schon in Ordnung und passten ins Setting – überraschten bei ihrer Wortwahl und Reaktion aber immer mal wieder. Die hier gezeigte nackte Haut hingegen ist heute kein Thema mehr und nicht der weiteren Erwähnung wert.

Die Handlung ist simpel und streckenweise sehr vorhersehbar gestaltet. Aufgrund der überschaubaren Hauptfiguren und wie die Stränge zusammenlaufen, blieb eigentlich kein Raum für große Wendungen und so lief alles eher unspektakulär vor sich hin. Richtig schlimm war dies zum Glück nicht, da der Flow ziemlich gut war und die kompakte Laufzeit keine unnötigen Nebenschauplätze aufgriff und stets fokussiert blieb.

So richtig begeistert war ich von diesem Streifen leider nicht, doch auf der anderen Seite habe ich mich auch nicht wirklich gelangweilt. Schon lange hatte ich „Frankfurt Kaiserstraße“ auf dem Zettel und im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Kritiken dazu vernommen. Wir haben hier sicherlich kein Highlight ala Fassbinder vor uns, aber trotzdem einen eigenwilligen Titel mit Charakter und Witz. Wer grundsätzlich ein Faible für „Milieu-Filme“ hat und vielleicht auch mal sein Frankfurt im Rampenlicht sehen möchte, kann gerne mal reinschauen.

6/10

Fotocopyright: Subkultur Entertainment