Inhalt

Tom Mullen ist wohlhabender Eigentümer einer Fluggesellschaft und trotz kleiner Skandale vom Erfolg gekrönt. Als dann eines Tages sein kleiner Sohn entführt wird und eine Geldübergabe platzt, wendet er sich mit einer ungewöhnlichen Botschaft an die Presse: er setzt die Kaution für seinen Sohn als Kopfgeld für Informationen hinsichtlich der Erpresser aus…

Fazit

Nach unzähligen Sichtungen – angefangen bei der VHS bis hin zur Blu-Ray – vermag ich diesem Titel trotz bekanntem Plot und bekannter Auflösung noch immer einen hohen Unterhaltungswert bescheinigen. Er ist sehr gut konstruiert und zeigt einen Mel Gibson in einer überwiegend eher ungewöhnlichen Opferrolle, die er grandios auszufüllen vermag.

Die meiner bescheidenen Meinung nach größte Stärke ist seine beschauliche und halbwegs realistische Inszenierung. Man setzte nicht auf laute Action, sondern zeichnete seine Figuren mit Bedacht und baute mit ruhigen Mitteln eine ganz eigene Stimmung auf – die prima zum Hineinversetzten einlud und mit ordentlicher Dynamik überzeugte.

Man nahm den Zuschauer zu jeder Zeit an der Hand und so fiel das Verfolgen der Handlung nicht schwer. Die Abläufe waren logisch und gut gegliedert, der Flow jederzeit einwandfrei. Durch seine heikle Prämisse war das Treiben dann auch halbwegs unberechenbar und letztlich hervorragend von Gibson gespielt. Seine Zerrissenheit war so greifbar, wie verständlich und überzeugend an den Mann gebracht.

Durch seine Wandlung bezüglich der Kopfgeld-Thematik bekam die Handlung seinerzeit eine ungewohnte Wendung und der Spannungsbogen schoss nach oben. Plötzlich konnte man sich auch irgendwie in die Rolle der Entführer hineindenken und auf deren Seite überlegen, wie die Sache nun sinnvoll zu Ende gebracht werden kann. Sicherlich mag die Prämisse selbst für damalige Verhältnisse nicht völlig neu aus dem Boden gestampft worden sein, doch so anschaulich wie hier wurde sie selten präsentiert.

„Kopfgeld“ mag von seiner Story beim erneuten Betrachten nicht mehr wirklich zu überraschen, dennoch finde ich den immer wieder erneut packenden Verlauf extrem beachtlich und der Stammplatz in der Sammlung ist sicher. Vergessen möchte ich allerdings auch nicht die anderen Darsteller rund um Gibson (wie beispielsweise Gary Sinise), die ihre Aufgabe mit Bravour erfüllten und ihren Teil zum runden Gesamtbild beitrugen. Für mich ist dieser Titel schon ein moderner Klassiker, der nach all den Jahren noch immer vollends begeistern kann.

8/10

Fotocopyright: Walt Disney