Inhalt

Desmond Doss kommt aus einer gläubigen Familie mit strengem Oberhaupt. Seitdem sein Vater als Veteran aus dem Ersten Weltkrieg nach Hause gekommen ist, leiden alle Mitglieder unter seinen Launen. Nachdem sich zuerst sein großer Bruder gemeldet hat, schrieb sich nun auch Desmond in der Army ein. Seine Verweigerung zum Dienst an der Waffe sollte jedoch ein großes Problem darstellen…

Fazit

Die Geschichte ist fast so unglaublich, dass sie wirklich nur auf Tatsachen beruhen kann. „Hacksaw Ridge“ lebt von einer Prämisse, die sich im ersten Moment äußert seltsam anhört und dann letztlich doch eine Grundlage für ein überraschend spannendes Kriegsepos liefert.

Zum einem großen Teil besteht der Film aus einer ausführlich erzählten Vorgeschichte und das eigentliche Kriegsgeschehen findet erst im letzten Part statt. Man nimmt sich die Zeit seine ungewöhnliche Ausgangslage zu begründen und Verständnis für die Figuren aufzubauen. Sicherlich mögen manche Beziehungen (insbesondere die anfängliche Hassbeziehung zu seinen Kameraden) etwas konstruiert wirken, doch dramaturgisch passt das soweit schon.

Obwohl zunächst actiontechnisch nicht allzu viel geschieht, fesselt das Treiben an den Schirm. Man verspürt endlich wieder ein bisschen Innovation im ausgelauchten Genre und erblickt endlich mal wieder ein paar neue Aspekte. Der Part vor Gericht war dabei ebenso unterhaltsam wie die gezeigte Grundausbildung und spätestens mit den ersten Schusswechseln in der Schlacht holt man alles in Sachen Tempo und Gänsehaut wieder auf.

Das Schlachtengemälde ist so blutig, wie rasant und schonungslos in der Darstellung. Wer den Auftakt von „Soldat James Ryan“ kennt, wird sich sofort heimisch fühlen und verstehen, dass damit gemeint ist. Es geht heftig, aber nicht unbedingt unrealistisch zur Sache und der Kontrast zum vorherigen Filmverlauf ist gigantisch. Alles ist dabei optisch ganz hervorragend inszeniert und der Pulsschlag plötzlich auf Anschlag.

Andrew Garfield konnte als naiver Soldat und späterer Held uneingeschränkt überzeugen. Die Rolle stand dem relativ jung wirkenden Akteur recht gut und er erledigte seine Aufgabe soweit glaubwürdig. In Nebenrollen glänzten Sam Worthington und Vince Vaughn, die ebenfalls wieder hervorragend gefielen und mit markigen Sprüchen für kleine Aufheller sorgten.

Mit „Hacksaw Ridge“ liefert Mel Gibson erneut einen eindrucksvollen, zuweilen brutalen und doch sehr interessanten Kriegsfilm ab, der mit seiner Grundidee zusätzlich punkten konnte. Jedem Genrefan sei dieses Werk ans Herz gelegt – auch wenn es eher beschaulich startet, ist keine Langweile geboten. Der Film ist ein Erlebnis und definitiv einer der besseren Vertreter seiner Zunft.

8,5/10

Fotocopyright: LEONINE