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Polizeipsychologe Martin Schwartz wird von einer Schriftstellerin auf ein Kreuzfahrtschiff eingeladen. Diese arbeitet gerade an einem neuen Buch, welches sich mit dem Verschwinden von Passagieren auf hoher See beschäftigt. Sie weiß, dass ausgerechnet Frau und Tochter des Gastes vor exakt fünf Jahren an Board des Schiffes verschwunden sind…

Fazit

Bekannterweise schaue ich nicht mehr oft lineares Fernsehen und verbringe meine wertvolle Freizeit lieber mit werbefreieren Medien und angemessener Qualität. Ich habe vor einigen Jahren jedoch das Buch zu „Passagier 23“ gelesen und wollte mir die TV-Adaption (als Aufzeichnung) in ruhiger Minute mal zu Gemüte führen – und genau das tat ich am gestiegen Abend dann auch.

Insgesamt sei gesagt, dass die Umsetzung erwartungsgemäß etwas von der Vorlage abweicht – aber insgesamt recht passabel ausgefallen ist. Die Hauptrolle war mit Lucas Gregorowicz ziemlich cool und passend besetzt, was der Sache einen zusätzlichen Reiz verliehen hat.

Die Handlung war interessant und der Spannungsbogen nett konstruiert worden. Die schönen Bilder an Deck des Kreuzfahrtschiffes standen im schicken Kontrast zu den schlimmen Ereignissen und alles wirkte dabei sehr hochwertig inszeniert. Die Optik hebt sich vom üblichen Soap oder „Tatort“-Niveau ab, wirkt schon wie ein echter Kinofilm.

Ich konnte viele Elemente nicht mehr exakt mit der Vorlage vergleichen, da das Lesen des Buches einfach zu lange her war – doch im Großen und Ganzen habe ich Nichts schmerzlich vermisst. Ein oder zwei Ereignisse (und Schauplätze) sind der Schere zum Opfer gefallen, aber das war zu erwarten und sind für das Gesamtbild auch nicht kriegsentscheidend gewesen.

„Passagier 23“ spricht sicherlich nicht jeden Zuschauer an, doch wer sich mit deutschen Krimis einigermaßen arrangieren kann, erhält einen soliden Vertreter seiner Zunft. Über knapp zwei Stunden hielt das Gebotene recht gut bei Laune, auch wenn am Ende eine wichtige Botschaft der Vorlage nicht ganz so drastisch rüber kam. Das TV-Event war auf Unterhaltung getrimmt und genau dort gab es wenig zu bemängeln und qualifiziert sich als angenehme Kost für Genrefreunde.

7/10

Fotocopyright: RTL