Inhalt

Eine neuartige Seuche hält die Welt in Atem. Nach kurzen Krankheitsverläufen steigt die Zahl der Toten rapide an und den Wissenschaftlern fällt die Vorbereitung zur einer Impfstoffentwicklung extrem schwer. Außerdem müssen sie erkunden, wo und durch Wen der Virus überhaupt in Umlauf geriet…

Fazit

Nachdem „Songbird“ noch einen bitteren Beigeschmack des schnellen Geldes mit sich trug, hatte „Contagion“ das Thema schon vor einigen Jahren wesentlich sachlicher und beängstigender auf Zelluloid gebannt. Am gestrigen Abend wollte ich dem Titel dann noch einmal seine Chance einräumen – und es war wohl nicht verwunderlich, dass er nun wesentlich intensiver, als noch vor einiger Zeit wirkt.

Es ist schon wirklich schwierig einen solchen Film in heutigen Zeiten zu sehen, denn obwohl hier nicht das Wort „COVID“ fällt, kann man das Geschehen doch relativ gut greifen. Für Experten mögen einige Aspekte sicherlich stark vereinfacht erscheinen, doch als eher unkundigen Zuschauer fand ich die Herangehensweise an die Sache doch sehr anschaulich und gut verständlich präsentiert.

Man bekam verschiedene Seiten zu Gesicht und konnte sich prima ein Bild von Behörden und Kritikern machen. Mit einfachen Methoden konnte man Phrasen entlarven oder berechtigte Zweifel gut erkennen. Dabei blieb der Unterhaltungswert und der Spannungsbogen nicht auf der Strecke, denn der eher trockene und nüchterne Inhalt wurde flüssig und stimmig inszeniert. Dabei setzte man auf unterschwelligen, realistischen Grusel, statt auf übertriebene Effekthascherei.

Ein echtes Highlight war der Cast. Es war beachtlich wie viele Stars sich hier die Klinke in die Hand gaben und wahrscheinlich auch echtes Interesse an der Thematik zeigten. Nahezu alle Nebenschauplätze wurde mit zumindest einem prominenten Gesicht besetzt und sie hatten auch keine Scheu sich verletzlich oder gar als Leiche zu zeigen. Niemand gab hier den strahlenden Helden und alle agierten der Lage entsprechend sachlich und nicht mit Hang zum Overacting.

„Contagion“ schlägt mit seiner authentischeren Machart viele Mitbewerber – wie zuletzt „Songbird“ – um Längen. Seine Ausstrahlung ist aktuell heftiger denn je und sicherlich derzeit nicht für jeden potentiellen Zuschauer geeignet. Er zeichnet ein weitestgehend glaubwürdiges Bild einer Epidemie und vergisst dabei nicht den Unterhaltungswert. Ein sehenswerter Beitrag, obgleich auch derzeit etwas ungemütlich.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)