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Während einer Fahrzeugkontrolle wird eine Polizistin erschossen und der Täter in Gewahrsam genommen. Man wirft ihm einen weiteren Mord am Morgen des gleichen Tages vor, doch der Beschuldige weißt vehement alle Vorwürfe diesbezüglich von sich…

Fazit

Als regelmäßiger Tatort-Zuschauer würde ich mich nicht betrachten, jedoch zappe ich nach einigen Berichten im Vorfeld aus Interesse immer mal wieder rein. Die Stimmen zu „Hetzjagd“ waren insgesamt eher negativ und nun wollte ich mir spontan mal ein eigenes Urteil erlauben. Diesmal haben „Spiegel“ und Co. das Machwerk allerdings zurecht in der Luft zerrissen, denn es krankte an allen Ecken und Enden gewaltig…

Während die Grundgeschichte nicht mal unbedingt so schlecht erschien, patzt die Umsetzung alle paar Meter und die Auflösung war viel zu hanebüchen. Man hätte so viel aus dem Thema zaubern können, doch am Ende rangierte alles wieder auf Daily-Soap-Niveau und war somit nicht wirklich ernst zu nehmen.

Die Dialoge waren stellenweise zum fremdschämen und manche Akzente gingen gar nicht. Nicht nur, dass man einige Personen überhaupt nicht verstanden hat, auch weil es irgendwie ein wenig unrealistisch erschien. Ich denke vor allem im Dienst (Funk) sollte man sich sprachlich etwas arrangieren und nicht noch gekünstelt und um aller Sympathie willen einen Dialekt einbauen.

Ebenso daneben die musikalische Begleitung. „Song 2“ beispielsweise ist ein genialer Song, doch im gezeigten Kontext direkt zu Beginn schonmal völlig fehl am Platz und eine denkbar schlechte Einleitung für das Kommende. Überhaupt haben für das Setting szenetypische Symbole gefehlt – wobei dies wohl auch nach hinten losgegangen wäre, egal auf welcher Seite.

Wiedermal regieren die Zufälle und trotzdem wird das Geschehen ab einem gewissen Punkt sehr vorhersehbar und schafft es einfach nicht mehr, den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken. Schon früh ist alles klar – und besser macht es die Handlung im Gesamten auch nicht. Man greift sich höchstens an den Kopf und denkt sich einfach seinen Teil. Warum haben die Autoren die Figuren so zusammengeworfen und musste es zu so einem billigen Showdown kommen?

Egal ob gut oder schlecht – der Tatort hat seine Stammzuschauer und die nehmen die hier besprochene Episode sowieso blindlings mit und die Quote passt. Als Gelegenheits-Schauer bot sich ein eher trauriges Bild mit vielen vergebenen Chancen und blöden Nachgeschmack. Angefangen bei einer schlecht gescripteten Handlung über Laiendarsteller mit Sprachproblemen und ernüchterndem Ausgang ohne Nachwirkung. „Hetzjagd“ war bestenfalls ein schwacher Standard-TV-Krimi, der sich leider nicht unbedingt lohnt.

3,5/10

Fotocopyright: ARD