Inhalt

Ende der 60iger Jahre reist die gefeierte Schauspielern Jean Seberg nach Amerika und macht sich dort für die verstärkt aufkeimende schwarze Widerstandbewegung stark. Obwohl zunächst nicht klar, ob sie dies zu Promozwecken oder aus voller Überzeugung macht, landet sie damit auf der Beobachtungsliste des FBI. Ein Team haftet sich fortan an ihre Fersen und nimmt mit fragwürdigen Aktion großen Einfluss auf ihr Leben…

Fazit

Wieder einmal schreibt das Leben die besten Geschichten und wieder einmal sind Teile der Handlung so unglaublich, dass man sie als Fiktion in dieser Form stellenweise nicht ernst nehmen würde.

Der Film wirft einen kritischen Blick auf die damaligen Machenschaften einer großen Staatsbehörde und lässt dabei in regelmäßiger Kontinuität durchblicken, wie deren viel gelobter Chef zu ticken vermochte. Vermutlich ist der zeitliche Abstand mittlerweile so weit entfernt, dass man mit solch aktuellen Produktionen keinen größeren Streit mehr vom Zaun brechen kann und mittlerweile keine Repressalien mehr zu fürchten braucht.

Kirstin Steward hat ihre Sache hervorragend gemacht und scheute nicht vor einigen freizügigeren Szenen zurück. Mein persönliches Highlight war jedoch Vince Vaughn, der in seiner nicht ganz so großen Rolle ebenfalls vollends überzeugen konnte und seinen Teil zum unterhaltsamen Gesamtbild beigetragen hat.

Man konnte sich gut in die Figuren hineinversetzten, auch wenn insbesondere manch Beweggründe nicht vollends aufgeklärt werden konnten. Ich vermute, dass man viel aus Berichten und Hörensagen zusammentrug und sich auch hierdurch kein klares Ergebnis ableitete. Diese eher neutrale Betrachtungsweise rechne ich dann wiederum den Machern hoch an, denn so setzt der Titel nicht zu stark auf eine Partei und wirkt recht objektiv. Vor allem wurden nicht alle FBI-Leute als Bösewichter skizziert.

Der Verlauf ist überwiegend ruhig und dialoglastig, aber immer recht kurzweilig. Da mir die tatsächlichen Begebenheiten noch gar nicht geläufig waren, blieb ich sowieso gespannt am Ball und wollte wissen, inwieweit sich die Dinge weiter zuspitzen. Dabei blieb alles gut verständlich und interessant.

Ich liebe Filme, die mich über der Sichtung hinaus noch zu kleineren Recherchen antreiben und genau dies hat „Against all Enemies“ bei mir bewirkt. Mir war das Drama um diese Schauspielern bis dato völlig unbekannt und dank dieser gelungenen Aufbereitung wurde das Interesse hierfür geweckt. Ich denke das spricht ganz klar für dieses Werk und verdient von daher eine gewisse Anerkennung – was Darsteller und auch Autoren betrifft. Für Interessierte also durch keine verschwendete Zeit!

7,5/10

Fotocopyright: Prokino (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)