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Auf dem Höhepunkt seiner Kariere, werden Cassius Clay aufgrund seiner Bekenntnis zum Islam umfangreiche Steine in den Weg gelegt. Die Regierung fürchtet um seinen Einfluss bei der Bevölkerung und kommandiert ihn zum Militärdienst ab…

Fazit

Vor einigen Tagen hat mir der erstklassige „One Night in Miami“ mal wieder Appetit auf den Film „Ali“ gemacht und am gestrigen Abend konnte ich endlich wieder die Zeit für dieses Epos finden.

Nach all den Jahren hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung, wie groß die Parallelen zum Eingangs erwähnten Werk sind und vor allem wie wenig auch dieses Werk stellenweise seinem Publikum erklärt. „Ali“ verdonnert den Zuschauer oft zum Betrachter, der ein gewisses Maß an Kenntnis der Materie mitbringen und nicht völlig unvorbereitet an die Sache heran gehen sollte. Dies würde zwar auch funktionieren und eine Botschaft rüberbringen, jedoch nicht so tiefgründig wie Michael Mann dies wohl wünschen würde.

„Ali“ ist keine Biografie von Anfang bis Ende, sondern konzentriert sich voll auf den wichtigsten Teil im Leben des Ausnahmetalents und bringt Details aus anderen Epochen bestenfalls in den unzähligen Dialogen mal kurz zur Sprache. Diesen Fokus empfand ich als sehr angenehm und dem allgemeinem Flow sehr zuträglich. Nichts fühlte sich zu „gequetscht“ an und jede Figur konnte entsprechend ausgearbeitet werden.

Die hervorragend choreografierten Kämpfe wirkten stets wie Übergänge zu neuen Kapiteln. Mit ihren starken Bildern und wuchtvollen Toneffekten wurde der Puls in die Höhe getrieben, um dann in den darauf folgenden Dialogen und ruhigeren Momenten wieder Gelegenheit zum Verschnaufen zu geben.

Über die Ähnlichkeit zum realen Vorbild lässt sich streiten, doch nicht über die Leistung, die Will Smith hier an den Tag gelegt hat. Ist er sonst eher in lockereren und besser auf ihn zugeschnitten Rollen unterwegs, zeigt er hier, was wirklich in ihm steckt. Er hat nicht nur ordentlich Masse aufgebaut und viel Text gelernt, sondern sich mit Mimik und Gestik perfekt auf seinen Auftritt vorbereitet. Ihm zur Seite glänzen allerdings auch Jamie Foxx und Kollegen, die allesamt zum stimmigen Eindruck beitrugen.

Mit „Ali“ lieferte Michael Mann einen guten Abriss über einen interessanten Teil eines aufregendes Lebens ab und vergaß dabei nicht den hohen Unterhaltungswert. Das gelegentliche Weglassen von Erklärungen empfand ich wieder mal als recht angenehm – denn so kann man sich auch nach dem Schauen auf Wunsch noch mehr mit dem Thema beschäftigen. Für mich ein äußerst gelungenes Werk mit einem absolut positiv hervorstechenden Smith in der Hauptrolle.

8,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH