Inhalt

Die 50iger Jahre. Kriegsheimkehrer Atticus Freeman  erhält einen mysteriösen Brief von seinem Vater und will sich auf die Spuren von selbigen machen. Es wurde von einem geheimen Erbe gesprochen – und das lässt auch andere Teile seiner Verwandtschaft nicht kalt. Kurzum unternehmen die Neugierigen einen unvergesslichen Ausflug nach Ardham…

Fazit

Bisher habe ich es immer elegant vermieden, großartige Worte zur Person von H.P. Lovecraft himself zu verlieren – aber hier werden nicht nur Elemente aus seinen Werken, sondern auch eine gewisse Haltung zu seiner Einstellung aufgegriffen.

Lovecraft gilt nicht nur als einer der größten Autoren fantastischer Literatur, sondern auch als schwieriger Mensch und übler Rassist. Viele Menschen boykottieren deshalb mittlerweile seine Werke, aber die Macher dieser Serie fassten den richtigen Ansatz.

So wurden fast alle Rollen mit Farbigen besetzt und das Thema Rassismus ziemlich präsent in den vom Autor gegebenen Rahmen eingeflochten. Das nimmt nicht nur die Angst vor dem umstrittenen Schöpfer, sondern zeigt wie man trotzdem mit seinen positiveren Ergüssen umgehen kann und überhaupt nichts verteufeln muss.

Als Fan der Materie (egal ob Computer-, Brettspiel, Film oder Roman) war ich vom Gedanken der Serienadaption sofort hin und weg. Ich habe der Produktion wirklich entgegengefiebert, doch blieb am Ende ein wenig ernüchtert zurück.

Die ersten 3-4 Episoden des bis dato 10teiligen Auftakts waren recht gut und äußerst vielversprechend, aber dann wurde das Treiben selbst für meine Auffassung viel zu absurd und schwierig nachvollziehbar. Man sprang nicht nur zwischen diversen Schauplätzen und Charakteren hinterher, sondern sprang irgendwann auch ungeniert zwischen diversen Zeiten hin- und her.

Dabei klärte man den Zuschauer wenig auf und verlange das Zusammenbauten der Versatzstücke in Eigenregie – was nicht immer zu hundertprozent gelang und einige Fragen offen ließ. Manche Szenen hat man sogar überhaupt nicht kapiert – und dann auch nicht die Lust zum weiteren sinnieren darüber gehabt.

Sicherlich hat das Geschehen wegen seiner starken politischen Einflüsse und der unentwegten Gesellschaftskritik sowieso eine extra Portion Aufmerksamkeit verdient, doch selbst mit dieser Einstellung fiel das Folgen oftmals schwer. Dazu gesellte sich ein optischer Überreiz, der kaum bei einmaligen Betrachten vollends verarbeitet werden konnte. Die Serie bot extrem starke, aber auch teils äußerst blutige Bilder, die nichts für schwache Nerven sind und so prima zum Setting passten.

Die Darsteller wurden gut ausgewählt und haben ihren Rollen ordentlich Profil. Sie spielten allesamt wirklich hervorragend und haben keinerlei Grund zum Klagen. Die Alltagsprobleme kamen glaubwürdig und schmerzlich nachvollziehbar rüber – der Grusel lag eher in den realistischen Momenten, denn in der Fantasie von Howard Phillips.

Die Idee ist genial, die Umsetzung zumindest technisch und audiovisuell vorzüglich und dennoch hält sich meinen Gesamtbegeisterung etwas in Grenzen. Seine verworrene Inszenierung gab mir immer wieder kleinere Dämpfer und so reicht es nicht für höhere Wertungsregionen. Ich wurde bis zu einem gewissen Grad erstklassig unterhalten, aber dann auch wieder mit verworrenen Strängen genervt. Eine Fortführung wurde ich auf jeden Fall begrüssen und würde dann auf eine übersichtlichere Struktur hoffen.

7/10

Fotocopyright: Sky/HBO