Inhalt

Auf den ersten Blick sind die Wheelers eine mustergültige Familie, die voll in der Bild der 50iger Jahre hinein passt. Unter der heilen Fassade brodelt es allerdings regelmäßig und Treue wird bei Keinem der Beiden besonders groß geschrieben. Mit einem Umzug nach Frankreich wollen sie die vertrackte Lage jedoch noch einmal in den Griff bekommen…

Fazit

Aus Marketing-Sicht ist den Machern mit der Beteiligung von DiCaprio und Winselt ein echter Coup gelungen, doch auf den zweiten Blick offenbart sich, dass „Zeiten des Aufruhrs“ weit mehr als eine erneute Liebelei zwischen zwei grandiosen Darstellern, sondern ein ernstes Drama mit viel Gefühl ist.

Viele Momente sind eher Schläge in die Magengrube, statt seichte Romanze. „Zeiten des Aufruhrs“ blickt hinter die Kulissen der heilen Welt und zeigt schonungslos, wie es in einer mustergültigen Familie zugehen kann.

Das Schwanken zwischen Zerrüttung und Hoffnung wird dabei von zwei Darstellern getragen, die mit ihrer Leistung selbst ihren großen Erfolg „Titanic“ locker in die Tasche stecken. Beide waren zwar vorher schon großartige Akteure, doch hier wuchsen sie – man kann sagen: in Alltagssituationen – über sich hinaus. Der gelungene Gastauftritt von Michael Shannon sollte allerdings auch lobend erwähnt werden.

Es gab filmisch kleinere Längen, doch wenn sich das Pärchen wieder emotionale Dialoge an den Kopf werfen, ist Aufmerksamkeit garantiert. Der Zuschauer möchte unbedingt wissen, wie sie die Lage noch zuspitzt bzw. welches Ende das Ganze nehmen wird. Schnell wird klar, dass diverse Träume im Vorfeld zum Scheitern verurteilt waren und die Geschichte sich nicht wie erwartet entwickelt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Film nichts für Jeden und erst recht nichts „für mal eben Zwischendurch“ ist. Er fordert eine gewisse Konzentration und einen Willen, sich auf die ungemütliche Thematik einzulassen. Vor allem aufgrund seiner bekannten Gesichter sollte zumindest eine Hürde wegfallen und das breitere Publikum angesprochen werden. Ich würde „Zeiten des Aufruhrs“ jetzt nicht jeden Tag schauen, aber eine heiße Empfehlung für alle Interessierten aussprechen.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)