Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1984 und die letzten Tage der Menschheit scheinen gezählt. Ein merkwürdiger Dämon hat von einem windigen Geschäftsmann Besitz ergriffen und durch das Erfüllen von Träumen gerät das Gleichgewicht der Welt ins Wanken. Die Freude über das Wiedersehen mit ihrem geblieben Steve währt für Diana dann nicht besonders lange…

Fazit

Mit einem mehr oder weniger lauten Knall geht das schlimme Jahr 2020 zu Ende und mit „Wonder Woman 1984“ startet ein großer Blockbuster parallel zum Kino auch im heimischen Streaming. Da der Streifen mit knapp 2,5 Stunden auch eine mehr als stolze Laufzeit aufweist, versuche ich in der verfrühten Heimkino-Sichtung zumindest damit einen weiteren, positiven Aspekt für mich abzugewinnen.

Wie es fast schon zu erwarten war, ist der Streifen insgesamt ein wenig zu lang ausgefallen. Nach einem furiosen (und wohl mit IMAX-Kameras gedrehten) Auftakt sinkt das Tempo drastisch nach unten und erst mit ein paar Gags beim Erscheinen von Steve geht es wieder aufwärts. Man nahm sich stellenweise zu viel Zeit, um seine Charaktere zu zeichnen oder uns mit der jeweiligen Situation vertraut zu machen. Die ruhigeren Passagen drücken fast zu sehr auf die Bremse, um dann glücklicherweise wieder von actionreichen Abschnitten hinwegkaschiert zu werden.

Wenn es mal kracht, dann aber auch richtig. Die Aufnahmen sind spektakulär und die Choreografie aller Beteiligten erstklassig. Die witzige Ausstattung und die ungewöhnlichen Kostüme tragen dann den Rest zum Unterhaltungswert bei – der wie gesagt in einigen Momenten dann fast vor sich hin plätscherte.

Gal Gadot bestätigte sich erneut als richtige Wahl und eine andere Besetzung für die Titelfigur vermag ich mir gar nicht mehr zu denken. Sie bringt auf der einen Seite die notwendige Eleganz, auf der anderen Seite den perfekten, kriegerischen Charme, um als Amazone durchzugehen. Loben sollte man allerdings auch den sonstigen Cast. „Mandalorian“-Star Pedro Pascal gab einen grandiosen Gegenspieler, während Kristen Wiig so richtig sexy daher kam. Selbstredend war Chris Pine für lockere Spruche und ein paar nette Stunts gut.

„Wonder Woman“ war damals ein unerwartet guter Film und trotz kleinerer Beanstandungen hat mir die aktuelle Fortsetzung auch prima gefallen. Ich hatte an einigen Stellen gerne die Schere angesetzt und denke mit rund zwei Stunden wäre der Streifen insgesamt viel flüssiger geworden. Nichtsdestotrotz ein großer Spaß für alle Fans stilvoller Comicumsetzungen.

7,5/10

Fotocopyright: Warner