Inhalt

Jan Welke studiert Informatik, hat eine hübsche Freundin und führt im Grunde ein ganz normales Leben. Als sein Mitbewohner endlich seine Schwester aus deren Heimat in Empfang und vorläufig in die WG aufnimmt, verändert sich sein Leben. Durch die falschen Leute versucht der Student plötzlich Antworten im Islam zu finden…

Fazit

Eigentlich in ich ja nicht so der Fan von Fernsehkost, aber Brüder“ war schon ein krasses Ereignis, welches Hintergründe zu radikalen Denkweisen erstaunlich gut und nachvollziehbar in Szene setzt – ohne dabei an Unterhaltungswert einzubüßen.

Aufgrund seiner Machart, war schon zu Beginn klar, dass hier keine plumpen Phrasen bedient werden, sondern der Zuschauer langsam an die Thematik angeführt wird und letztlich die Wandlung der Hauptfigur stilsicher beobachten kann.

Es schien soweit logisch aufgebaut – auch wenn man als Betrachter natürlich etwas über den Dingen steht und weiß, wohin der Hase läuft und auf welchen gefährlichen Boden sich unser Hauptakteur begibt. Gleichzeit wird aber auch das Versagen von Behörden angekreidet, welches aus Sicht der Figuren umso schmerzhafter daher kommt.

Das Werk steht und fällt letztlich mit seinen Darstellern und die machen ihre Sache mehr als ordentlich. Obwohl man das ein oder andere Gesicht schon aus anderen Rollen kennt, werden etwaige Bezüge schnell verdrängt. Alle – und insbesondere Edin Hasanović – liefern hier eine beachtliche Leistung ab und helfen mit perfekt auswendig gelernten, fremdsprachigen Passagen eine überängstliche Immersion zu schaffen.

„Brüder“ ist brisant und aus dem Leben gegriffen – ob man es nun sehen möchte oder eben nicht. Wie genau hier bei einzelnen Details recherchiert wurde, kann ich natürlich nicht beurteilen – aber im Gesamten macht die Handlung durchaus Sinn und fühlte sich verständlich erzählt an. Sehenswert!

8/10

Fotocopyright: Studio Hamburg Enterprises